GK394 - Der Magma-Mann
begann das Böse zu verherrlichen, und er fand einen Weg, der ihn zu den »Mystikern« führte. Da traf er auf Gleichgesinnte, die so dachten wie er, die so handelten wie er, für die es nichts Höheres gab als Asmodis, den Fürsten der Finsternis, mit dem sie in Kontakt treten wollten.
Todd machte sich ein Vergnügen daraus, junge unschuldige Mädchen zu verderben, damit ihre Seele sich dem Teufel zuwandte.
Er vernachlässigte das Geschäft, und wenn er sich darum kümmerte, traf er selbstherrliche Entscheidungen, ohne zuerst Rücksprache mit seinem Teilhaber zu halten.
Glenn Middlecott schluckte das eine ganze Weile.
Als »Ferrosteel« auf Grund einer Fehlentscheidung dann aber einen erheblichen Verlust erlitt, hatte Middlecott die Nase voll.
Es kam zu einer Aussprache zwischen ihm und seinem Partner.
Offiziell wurde es als Aussprache bezeichnet, aber es war ein Streit, der alsbald in einen Krieg überging.
»So kann es nicht weitergehen, Timothy!« sagte Middlecott wütend. »Ich lasse nicht zu, daß du die Firma zugrunde richtest!«
Todd blickte seinen Partner verächtlich an. Er war groß, sah gut aus, war nur ein wenig bleich, obwohl er genug Sonne bekam. »Es ist auch meine Firma, Glenn. Vergiß das nicht.«
»Sie gehört dir zur Hälfte.«
»Richtig. Und was ich mit meiner Hälfte mache, geht dich nichts an.«
»Rede doch keinen Blödsinn. Wenn du deine Hälfte ruinierst, geht meine Hälfte zwangsläufig mit unter. Verdammt noch mal, Timothy, was ist denn bloß in dich gefahren? Was hat dich so sehr verändert?«
»Das Geld.«
»Du wirst bald keines mehr haben, wenn du noch mehrere solche Pleiten baust! Zum Teufel, jahrelang haben wir gemeinsam geschuftet, um ›Ferrosteel‹ hochzubringen. Warum willst du die Firma denn plötzlich ruinieren?«
»Ich habe einmal falsch entschieden. Na wenn schon. Deswegen hast du mir noch lange keine Vorschriften zu machen!«
»Du hättest mich fragen müssen, ob ich mit deiner Entscheidung einverstanden bin!«
»Wie ein unmündiger Vollidiot?«
»Wie mein gleichberechtigter Partner.«
»Ich kann das schon nicht mehr hören!« schrie Timothy Todd.
»Willst du aus der Firma ausscheiden? Ich habe nichts dagegen.«
Todd blickte Middlecott mit schmalen Augen an. »Warum steigst du denn nicht aus?«
»Mein Herz hängt an ›Ferrosteel‹. Das tut deines offensichtlich nicht mehr. Ich sehe also keine Veranlassung, das Feld zu räumen. Wenn einer geht, dann bist du das, und es wird ein Segen für ›Ferrosteel‹ sein!«
Todd war mit drei schnellen Schritten bei seinem Partner. Er starrte ihm aus kurzer Entfernung zornig in die Augen. »So darfst du mit mir nicht reden, du Stinker. Dazu hast du kein Recht!«
»Wir werden uns trennen, Timothy!« sagte Glenn Middlecott unerschrocken. »Die Anwälte werden die Angelegenheit regeln. Ich habe nicht die Absicht, dich übers Ohr zu hauen. Ich werde dich auszahlen. Was du zu bekommen hast, wirst du kriegen.«
Todd schüttelte heftig den Kopf. »Ich lasse mich von dir nicht ausbooten, Freundchen.«
»Ich bin unter diesen Umständen nicht mehr bereit, mit dir zusammenzuarbeiten, Timothy!«
»Dann scher dich doch zum Teufel, du blöder Hund!« brüllte Timothy Todd.
Daraufhin verlor Middlecott die Beherrschung. Er holte aus und schlug zu. Sein Faustschlag streckte Todd nieder. Das machte diesen rasend vor Wut. Er sprang auf. Einen Augenblick sah es danach aus, als wollte sich Todd auf seinen Partner stürzen. Mit haßglühenden Augen starrte er ihn an. Er massierte sein Kinn und knurrte: »Verdammt, Glenn, das hättest du nicht tun dürfen. Das wird dir schon sehr bald leid tun.«
»Es tut mir jetzt schon leid«, sagte Middlecott versöhnlich. »Bitte verzeih mir. Mir sind die Nerven durchgegangen. Ich wollte dich nicht schlagen.«
»Du wirst sterben, Glenn!« fauchte Timothy Todd. »Qualvoll!«
Middlecott zog die Brauen zusammen. »Soll das eine Morddrohung sein? Die will ich nicht gehört haben.«
»Du hast sie gehört!«
»Dafür könnte ich dich vor Gericht bringen.«
Todd grinste. »Hast du Zeugen? Wir sind allein. Wenn du mich anzeigst, steht Behauptung gegen Behauptung.«
Middlecott wies auf die Tür. »Verschwinde, und laß dich in dieser Firma nicht mehr blicken! Du hast bei ›Ferrosteel‹ nichts mehr zu suchen! Wenn du das Firmengelände noch mal betrittst, lasse ich dich hinauswerfen!«
Todd lachte verächtlich. »Du hast nicht mehr lange das große Sagen, Glenn, dafür sorge ich.«
Er ging und
Weitere Kostenlose Bücher