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GK394 - Der Magma-Mann

GK394 - Der Magma-Mann

Titel: GK394 - Der Magma-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Mystiker«.
    Das brachte mich garantiert einen großen Schritt weiter. Wohin? Auf das Verderben zu?
    Auch das war möglich.
    ***
    Die Stimme des vierschrötigen Mannes ließ Glenn Middlecott erschauern. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er schluckte trocken. Taras Lord. Ein Name, den Middlecott zum erstenmal hörte. Timothy Todd hatte ihn geschickt. Er hatte diesen Namen nie zuvor erwähnt.
    »Okay!« sagte Middlecott in schroffem Ton. Er mußte sich zusammenreißen, um ihn zu treffen. »Mr. Todd schickt Sie! Und wozu?«
    »Sie wollen ihn ausbooten.«
    »Sollen Sie mich umstimmen?«
    »Sie haben ihn geschlagen.«
    »Das wollte ich nicht«, sagte Middlecott.
    »Damit haben Sie ihn sich zum Todfeind gemacht«, sagte Taras Lord.
    »Na schön, und was sollen Sie nun hier? Hat er Ihnen etwa den Auftrag gegeben, mich umzubringen?«
    Taras Lord lächelte. »Genau das hat er getan, Mr. Middlecott!«
    Glenn Middlecotts Herz übersprang einen Schlag. Timothy Todd, dieser Wahnsinnige, hatte tatsächlich einen Killer angeheuert. Aber Middlecott glaubte nicht, daß er sterben würde.
    Er traute sich allerlei zu.
    Er war bei der Army gewesen. Man hatte ihn gründlich ausgebildet. Er konnte Judo und Karate, war jetzt noch im Training. Zweimal wöchentlich fand er sich mit Freunden auf der Matte ein, und er war nach wie vor gut in Schuß.
    Wenn der Killer ihn nicht mit einer Kanone fertigzumachen gedachte, rechnete sich Middlecott gute Chancen aus, mit heiler Haut davonzukommen.
    Der Vierschrötige traf keine Anstalten, eine Waffe zu ziehen.
    Langsam setzte sich Taras Lord in Bewegung.
    Glenn Middlecott ging in Abwehrstellung. Doch plötzlich traute er seinen Augen nicht. Was er sah, war so ungeheuerlich, daß er an seinem Verstand zweifelte.
    Der Killer verwandelte sich vor seinen Augen in ein Wesen, das aus glühendem Magma bestand…
    ***
    Ich erkundigte mich nach den Zielen des Vereins der »Mystiker«. Ray Buzzell ließ sich nicht näher darüber aus. Er verniedlichte und verharmloste alles und sprach von einem unbeschreiblichen Glücksgefühl, das den Mitgliedern zuteil wurde.
    »Wer leitet den Verein?« wollte ich wissen.
    »Demelza Drake.«
    »Eine Frau?«
    »Was für eine Frau. Weltoffen. Bildschön. Aufgeschlossen allem Neuen. Verständnisvoll, aufopfernd. Sie werden von ihr begeistert sein, Mr. Ballard.«
    Ich lächelte. »Davon bin ich jetzt schon überzeugt.«
    »Wollen wir gehen?«
    »Sehr gern«, sagte ich. Zum erstenmal sah ich ein gefährliches Funkeln in seinen Augen. Paß auf dich auf, alter Junge, sagte ich zu mir. Der Knabe führt irgend etwas im Schilde. Der will dich reinlegen. Vielleicht ist Demelza Drake eine Hexe. Vielleicht triffst du bei den »Mystikern« auch Taras Lord wieder.
    Das Schicksal hielt eine Palette von Variationen für mich bereit. Für welche würde es sich entscheiden?
    Wir verließen Ray Buzzells Wohnung.
    Er schloß so sorgfältig ab, als wüßte er, daß er lange Zeit fortbleiben würde.
    »Haben Sie irgendwelche Verhaltensregeln für mich, wenn ich Demelza Drake begegne?« erkundigte ich mich.
    Er schüttelte den Kopf. »Geben Sie sich so, wie Sie sind. Es hätte sowieso keinen Zweck, sich zu verstellen.«
    »Ach nein?«
    »Demelza würde Sie durchschauen.«
    »Wieso kann sie das? Ist sie etwas Besonderes?«
    Ray Buzzell nickte überzeugt. »Ja, das ist sie, Mr. Ballard. Etwas ganz Besonderes.«
    Ich grinste. »Sie verstehen es, einen neugierig zu machen.«
    Wir fuhren mit dem Fahrstuhl hinunter.
    »Wir können meinen Wagen nehmen«, schlug ich vor.
    »Einverstanden«, sagte Buzzell. Wir traten aus dem Haus. Mein weißer Peugeot 504 TI parkte gleich um die Ecke in einer düsteren Seitenstraße. Buzzell wollte die Tür auf der Beifahrerseite öffnen. Es ging nicht.
    »Abgeschlossen«, sagte ich.
    »Ach ja, natürlich.«
    »Wer die Türen seines Fahrzeugs offenläßt, der macht sich der Verleitung zum Diebstahl schuldig«, sagte ich.
    »Donnerwetter, Sie kennen die Gesetze aber gut.«
    »Ich war mal Polizeiinspektor«, sagte ich.
    Ray Buzzell trat zurück, und als ich den Schlüssel ins Schloß schob, nützte dieser gemeine Kerl seine Chance. Ein harter Gegenstand traf meinen Hinterkopf.
    Sterne spritzten vor meinen Augen auf.
    Und dann wurde es schwarz um mich herum. Daß ich auf den Asphalt fiel, merkte ich schon nicht mehr.
    ***
    Rex Russel war Reporter. Davor hatte er gut ein Dutzend anderer Jobs gehabt. Unter anderem war er Stallausmister beim Wanderzirkus und Totengräber

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