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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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herkömmlichen Waffen.«
    »Verstehe«, sagte ich. »Gerricks und Franks Seelen sind in der Spiegelwelt gefangen…«
    »Damit erzählst du mir nichts Neues«, sagte Mr. Silver grimmig.
    »Wie kriegen wir sie wieder frei?« wollte ich wissen.
    »Das weiß ich noch nicht. Darüber zerbreche ich mir im Moment auch noch nicht den Kopf.«
    »Aber einmal wirst du’s tun müssen.«
    »Ja. Später. Wenn wir Gerrick haben. Dann setzen wir uns mit ihm und mit Frank zusammen und unterziehen sie einer Reihe von Tests. Vielleicht sprechen sie darauf an.«
    »Und wenn nicht? Wenn ich dich richtig verstehe, hast du so etwas Ähnliches wie eine Teufelsaustreibung vor.«
    »So ungefähr. Ich werde versuchen, den Tausch, der in der vergangenen Nacht stattgefunden hat, rückgängig zu machen. Es gibt da einige magische Formeln, die stark genug sein müßten, um dieses Ziel zu erreichen.«
    »Angenommen, es klappt nicht. Was dann?« fragte ich.
    »Dann«, sagte der Ex-Dämon gedehnt, »wird es uns nicht erspart bleiben, uns in die Spiegelwelt zu begeben und da um die gefangenen Seelen zu kämpfen.«
    »Hoffentlich bleibt uns das erspart«, sagte ich. »Wenn aber nicht - und es gelingt mir, heil wieder zurückzukehren, dann werde ich wohl für den Rest meines Lebens keinen Spiegel mehr sehen können.«
    »Seit wann hast du denn so einen weichen Kern?«
    »Immer schon gehabt, wußtest du das nicht?«
    »Mach dir keine Sorgen, Tony. Solange wir beide beisammen sind, wird die Hölle uns nicht besiegen können.«
    Ich seufzte. »Hoffentlich weiß die Hölle das auch. Gibt es jemanden, der in der Spiegelwelt herrscht?«
    Mr. Silver nickte.
    »Wen?« wollte ich wissen.
    »Atax«, sagte der Ex-Dämon.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nie gehört, diesen Namen.«
    »Man nennt ihn auch die Seele des Teufels.«
    »Wir werden ihn uns zum Todfeind machen, wenn wir Frank Esslin und Cristobal Gerrick retten.«
    Mr. Silver zuckte gleichmütig mit den breiten Schultern. »Ein Todfeind mehr oder weniger…«
    »Mir hätten eigentlich Ruf us, der Dämon mit den vielen Gesichtern, und Phorkys, der Vater der Ungeheuer, gereicht.«
    »Tja«, sagte der Ex-Dämon. »Das kann man sich leider nicht aussuchen.«
    ***
    Nachdem Tony Ballard und Mr. Silver aus dem Haus gestürmt waren, um Cristobal Gerrick zurückzuholen, begab sich Frank Esslin mit gesenktem Haupt nach unten. Er nagte an seiner Lippe, konnte seine Nervosität kaum unterdrücken, horchte in sich hinein, lotete sein Inneres nach dem Kern des Bösen aus, der sich in ihm befinden mußte, konnte ihn aber nirgendwo entdecken.
    Er schien wie immer zu sein. Nichts schien sich in ihm verändert zu haben.
    Doch er wußte es besser.
    Der Schein trog!
    Hec Polanski und Derek Morwenna waren die Beweise dafür. Und Gerricks Flucht war in Franks Augen eine weitere Bestätigung.
    Er betrat den Living-room. Vicky Bonney erhob sich und ging auf ihn zu. »Du siehst zum Gotterbarmen aus, Frank.«
    »Cristóbal ist geflohen«, sagte der WHO-Arzt leise. »Das Böse in ihm leitet ihn bereits. Tony und Silver werden es schwer haben, ihn hierher zurückzubringen. Wir können nur hoffen, daß sie es irgendwie schaffen.«
    Vicky musterte den Freund mit ihren veilchenblauen Augen. »Armer Frank. Ich kann mir vorstellen, wie es jetzt in dir aussieht.«
    Der WHO-Arzt schüttelte den Kopf. »Nein, Vicky. Das kannst du nicht, weil nicht einmal ich selbst es kann.«
    »Ich meine, ich weiß, wie du leidest. Du befürchtest, daß nun du an die Reihe kommst.«
    Frank senkte den Blick. »Es wird passieren. Und ich habe Angst vor dem, was ich dann tun werde.«
    Vicky wollte ihn anfassen. Er zuckte zurück.
    »Bleib mir vom Leib«, sagte er eindringlich. »Um deiner selbst willen - komm mir nicht zu nahe. Ich kann für deine Sicherheit nicht garantieren. Verflucht!« Er schlug die Hände vors Gesicht. »Ist das schrecklich!«
    Vicky Bonney stand unschlüssig vor ihm. Sie fragte sich, was sie tun sollte, wenn sich Frank in diesem Augenblick in ein Monster verwandelte. Wie sollte sie sich vor ihm schützen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit, ihn davon abzuhalten, sie umzubringen, wenn er zur Bestie geworden war?
    Sie hätte auf der Stelle das Haus verlassen können.
    Aber es kam für sie nicht in Frage, Frank allein zu lassen.
    Selbst wenn die Gefahr noch so groß war, einen Freund konnte Vicky nicht im Stich lassen, das brachte sie einfach nicht über sich.
    »Frank.«
    »Ja, Vicky?«
    »Was sollen wir tun?«
    »Ich weiß es nicht.« Er

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