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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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rasch entfernten, sprang auf und blickte über das Dach des Granada. Drei kleine Gestalten rannten in Richtung Kindergarten davon.
    Eine von ihnen bewegte sich etwas gehemmt. Vladek nahm an, daß sie von seiner Silberkugel gestreift worden war, und er bedauerte, daß das geweihte Silber nicht besser getroffen hatte.
    ***
    Mr. Silver riß im Tankstellenbüro den Hörer von der Gabel. Das Telefon war noch magisch gesperrt, doch der Ex-Dämon sprengte auch diese Sperre mit seiner Anti-Kraft.
    Danach war das Telefon wieder benutzbar. Der Hüne mit den Silberhaaren rief die Nummer der Rettung an. Er berichtete rasch, von wo aus er anrief, und daß es einen Verletzten abzuholen gab.
    »Wir kommen sofort«, sagte der Mann am anderen Ende des Drahtes.
    »Danke«, sagte Mr. Silver und legte auf.
    Vladek Rodensky kehrte zurück. Ich war heilfroh, daß er noch in einem Stück war. Als ich den Schuß gehört hatte, hatte ich dem Freund schon zu Hilfe eilen wollen, doch der Mechaniker hatte in diesem Moment gerade so besorgniserregend geröchelt, daß ich bei ihm geblieben war.
    »Was ist passiert?« fragte ich den Brillenfabrikanten. »Hast du die Zwerge gesehen?«
    »Nicht besonders gut. Ich sah nur drei kleine Gestalten. Beschreiben kann ich sie nicht. Eines dieser Biester griff mich zwischen den Gebrauchtwagen an.« Vladek tastete nach der Beule an seiner Schläfe. »Das hätte verdammt schlimm ausgehen können. Ich habe blind drauflosgeballert…«
    »Getroffen?« fragte ich hoffend.
    »Vermutlich nur gestreift.«
    »Und?«
    »Danach sind die kleinen Teufel in Richtung Kindergarten abgehauen.«
    »Schon wieder«, sagte ich mit finsterer Miene. »Bist du ihnen gefolgt?«
    »Nein. Ich dachte, wir sehen uns da gemeinsam um.«
    »Okay«, sagte ich. »Aber zuerst muß der Mann da ins Krankenhaus. Vielleicht geht ihr schon mal vor – du und Mr. Silver. Ich bleibe bei dem Mechaniker. Oder nein, übernehmt ihr beiden den Kindergarten allein. Ich begleite den Verletzten ins Krankenhaus. Vielleicht wird er wieder ansprechbar, dann kann er mir erzählen, wie die kleinen Teufel ausgesehen haben.«
    »Und wo treffen wir uns wieder?« fragte Vladek.
    »In deiner Villa.«
    »Gut«, sagte Vladek. Und zu Mr. Silver: »Komm.«
    »Seht euch vor«, rief ich ihnen nach.
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte Mr. Silver.
    »Vielleicht schafft ihr es, einen der Dämonen-Zwerge lebend zu fangen. Es gäbe eine Menge Fragen, die ich beantwortet haben möchte.«
    »Wir können's ja versuchen«, sagte der Ex-Dämon und verließ mit dem Brillenfabrikanten die Werkstatt.
    Ich war mit dem Mechaniker allein. Er schluchzte. Er faßte nach meiner Hand. Er drückte sie so fest, als wollte er sie nie mehr loslassen. Ich konnte mir vorstellen, was er in diesem Moment durchmachte.
    Der Krankenwagen traf ein. Der Arzt, der den Mechaniker rasch untersuchte, blickte mich verwundert an.
    »Wer hat ihm diese Verletzungen zugefügt?« fragte er. »Der Mann sieht aus, als hätte er mit einem Tiger gerungen.«
    Ich wollte nicht, daß der Doktor dachte, ich hätte die Absicht, ihn auf den Arm zu nehmen, deshalb erwähnte ich die Zwerge nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern.
    »Ich hörte ihn schreien und eilte ihm zu Hilfe. Er war allein«, sagte ich.
    »Ausländer?« fragte mich der Rettungsarzt.
    Ich nickte. »Engländer. Mein Name ist Tony Ballard.«
    »Und wie heißt er?«
    »Keine Ahnung.«
    Das war im Moment nicht so wichtig, als daß der Mechaniker sofort ins Krankenhaus kam, deshalb legten ihn zwei kräftige Rettungsmänner auf eine Trage und brachten ihn zum Wagen.
    »Hören Sie«, sagte ich. »Darf ich mitfahren?«
    »Sie sind nicht verwandt mit dem Mann«, sagte der Rettungsarzt.
    »Das nicht. Aber mich interessiert, was aus ihm wird.«
    Ich zauberte 500 Schilling aus meiner Brieftasche, denn ich weiß, daß mit Geld so ziemlich jedes Problem aus der Welt zu schaffen ist. Der Doktor kassierte – und ich durfte mich neben den Mechaniker setzen.
    Der Krankenwagen fuhr los.
    Während der Fahrt machte der Arzt dem Verletzten eine Injektion. Dicke Schweißperlen glänzten auf dem Gesicht des Mannes.
    Er drehte den Kopf hin und her. Sein Atem ging schnell. Er schien noch einmal zu erleben, was ihm in der Werkstatt widerfahren war.
    »Nein!« stöhnte er entsetzt. Seine Augen waren geschlossen. Die Wangen zuckten. »Nein! Himmel, steh mir bei!«
    »Schockfieber«, konstatierte der Rettungsarzt. »Er phantasiert.«
    Der Mechaniker fing zu schreien an.

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