GK416 - Die Rückkehr der Bestie
Bildhauer ist verletzt. Ich rufe von seinem Telefon aus an. Ich denke, es wäre jetzt doch gut, wenn Sie Alarm schlagen würden, Mr. Cobb.«
»Wo ist die Blutbestie?«
»Wir wissen es nicht. Irgendwo…«
»Nicht mehr in Yabsleys Haus?«
»Nein.«
»Heilige Muttergottes, dann kann sie jetzt überall unverhofft auftauchen.«
»Leider ja.«
»Dann sei uns allen Gott gnädig«, seufzte James Cobb und legte auf.
Ich legte den Hörer ebenfalls in die Gabel. »Was passiert nun weiter?« wollte Mr. Silver wissen.
Ich blickte Bette Bartelmess an. »Es wäre mir lieb, wenn Sie nicht hierbleiben würden.«
»Befürchten Sie, daß Steve Dury zurückkommt?« fragte die Haushälterin ängstlich.
»Kann sein. Dury ist unberechenbar. Besitzt Mr. Yabsley einen Wagen?«
Die Haushälterin nickte. »Einen Rover.«
»Wohin können wir Sie bringen, Miß Bartelmess?«
»Zu meiner Freundin Sally Borden.«
»Gut, dann packen Sie die wichtigsten Sachen zusammen. Wir schaffen Yabsley inzwischen ins Auto.«
»Der Rover steht in der Garage«, sagte Bette Bartelmess. »Der Zündschlüssel steckt.«
»Vielen Dank.« Ich streifte Mr. Silver mit einem raschen Blick. Er verstand. Wir waren ein seit langem eingespieltes Team. Oft - so wie jetzt - genügte ein Blick, und wir wußten, was der andere wollte.
»Ich werde mich ein bißchen um Miß Bartelmess kümmern«, sagte der Ex-Dämon. »Wenn’s recht ist.«
Und wie der Haushälterin das recht war. Bei Mr. Silver hatte man wirklich das Gefühl beschützt zu sein. In seiner Nähe hielt sich die Furcht in Grenzen. Bette Bartelmess hatte bereits großes Vertrauen zu dem Hünen. Das freute mich.
Während sie ihre Siebensachen zusammenpackte, holte ich den Rover des Bildhauers aus der Garage. Gemeinsam mit Dave Donovan trug ich dann den Verletzten zum Fahrzeug. Wir setzten ihn auf den Beifahrersitz und gurteten ihn an. Mr. Silver erschien mit der Haushälterin. Sie hatte, bevor sie das Haus verließ, noch schnell alle Lichter abgedreht. Der Ex-Dämon trug ihre Reisetasche. Er stellte sie in den Kofferraum.
Ich übernahm das Steuer.
Sobald alle im Wagen saßen, fuhr ich los. Es war nicht weit bis zu den ersten Häusern von Holsworthy. Der Wald trat schon sehr bald zurück, die Ortstafel tauchte auf und kurz darauf sagte Bette Bartelmess: »Sie können schon anhalten, Mr. Ballard. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu meiner Freundin.«
»Ich fahre Sie bis vors Haus«, sagte ich.
»Das ist wirklich nicht nötig«, erwiderte die Haushälterin und griff nach der Türverriegelung. Ich bremste.
»Mr. Silver wird Sie begleiten«, sagte ich.
Der Ex-Dämon stieg mit ihr aus. Er holte die Reisetasche aus dem Kofferraum und fragte mich: »Wo sehen wir uns wieder, Tony?«
»Bleib bei Sally Borden. Ich ruf’ dich da an. Ihre Freundin hat doch Telefon, Miß Bartelmess, oder?«
»Natürlich.«
»Dann bis gleich«, sagte ich zu Mr. Silver und fuhr weiter.
Der Rover rollte die Hauptstraße von Holsworthy hinunter. Dave Donovan sagte mir rechtzeitig, wo ich abbiegen mußte. Wenig später ragte das Krankenhaus vor uns auf.
Alfred Yabsley kam zu sich. Er blickte sich verwirrt um, begriff nicht, daß er in seinem Wagen saß. Ich erklärte ihm die Situation, war aber nicht sicher, ob er mich auch verstanden hatte, denn er sagte kein Wort, blickte mich nur so komisch an.
»Haben Sie Schmerzen?« fragte ich ihn.
Keine Antwort.
»Verstehen Sie, was ich sage?«
Keine Reaktion.
»Den hat es verdammt schlimm erwischt«, stellte Dave Donovan fest.
»Er steht noch unter Schockeinwirkung«, sagte ich.
Ich stoppte das Fahrzeug auf dem Parkplatz neben dem Krankenhaus. Lethargisch stieg Alfred Yabsley aus. Er ließ sich von Dave und mir stützen. Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht. Vielleicht hatte er Schmerzen, aber wir konnten es ihm nicht anmerken.
Als wir das Krankenhaus betraten, löste sich ein Mann von einer Patientengruppe. Er war groß, schlank, sah gut aus und trug einen weißen Ärztekittel. »Ich bin Dr. Roger Alderton«, sagte er. »Was ist denn mit Mr. Yabsley passiert?«
»Er war gezwungen, um sein Leben zu kämpfen«, sagte ich.
»Gegen wen?« wollte Dr. Alderton wissen.
»Gegen die Blutbestie. Haben Sie von der schon mal gehört?«
Roger Alderton zuckte erschrocken zusammen. Er warf einen Blick auf Yabsleys Verletzung, rief zwei Helfer, die rauchend in der Nähe standen, übergab ihnen den Verletzten und sagte: »Bringen Sie Mr. Yabsley sofort auf Station A. Ich komme
Weitere Kostenlose Bücher