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GK429 - Im Niemandsland des Bösen

GK429 - Im Niemandsland des Bösen

Titel: GK429 - Im Niemandsland des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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so was?« fragte Duke.
    »Nee«, sagte Latimer. »Für mich gibt es nur Lebende und Tote. Dazwischen gibt es nichts, und ich bin froh, daß ich noch eine ganze Weile zu den Lebenden gehören werde.«
    »Woher willst du das wissen?« fragte Michael Travers grinsend.
    »Ich fühle mich kerngesund.«
    »Trotzdem kann dich morgen schon der Schlag treffen.«
    »Dich nicht?«
    »Mich natürlich auch. Oder du wirst von einem Auto überfahren.«
    »Ich pass’ schon auf mich auf«, sagte Latimer zuversichtlich. »Mit ein bißchen Glück werde ich so alt wie mein Großvater.«
    »Wie alt ist der denn geworden?« wollte Duke wissen.
    »Achtundneunzig.«
    »Ein stolzes Alter, das kann sich sehen lassen«, sagte Barry Latimer.
    Und Gage Rediger hob wieder den Kopf. »Da ist jemand an Deck!« sagte er überzeugt.
    »Müßten wir dann nicht alle etwas hören?« fragte Duke.
    »Vielleicht wascht ihr eure Ohren nicht so gut wie ich«, erwiderte Rediger und erhob sich.
    »Was hast du vor?« fragte Travers.
    »Ich seh mal nach«, sagte Gage Rediger.
    »Mann, du kannst doch nicht einfach zu spielen aufhören. Es geht in die nächste Runde. Wir möchten dir endlich die Haare schneiden.«
    »Ich stehe euch gleich wieder zur Verfügung. Seht inzwischen in euren Geldbörsen nach, wieviel ihr noch verspielen könnt. Schuldscheine nehme ich nicht an.«
    Rediger verließ den Raum. Er trat auf das Deck und schaute sich aufmerksam um. Finsternis lastete auf dem alten Frachtkahn. Der Seemann begab sich zur Reling. Neben der Gangway blieb er stehen und blickte zum Kai hinunter. Niemand war zu sehen, und doch hatte Gage Rediger ein eigenartiges Gefühl. Sein sechster Sinn signalisierte ihm Gefahr. Sie mußte irgendwo in der Dunkelheit lauern.
    Er war kein Feigling. Dunkelheit machte ihm keine Angst. Er war ein Mann in den besten Jahren und verfügte über Bärenkräfte. Trotz seines Übergewichts war er sehr wendig, und es gab außer Travers keinen an Bord, der es im Kampf mit ihm aufgenommen hätte.
    Gewissenhaft sah er sich auf dem Deck um. Er hatte dabei den Eindruck, ständig beobachtet zu werden. Während er seinen Rundgang fortsetzte, ballte er die Hände zu Fäusten.
    Es kam hin und wieder vor, daß sich Landratten auf einen Frachter wagten, um zu sehen, was es da zu klauen gab. Aber sollte Rediger einen von diesen Dieben erwischen, würde der bei Gott nichts zu lachen haben.
    Ein Geräusch riß den Seemann jäh herum, und im gleichen Moment weiteten sich seine Augen. Er sah sich einem Monsterrocker gegenüber! Einem Skelett, das ein Messer in der Knochenfaust hielt!
    ***
    »Wenn er wiederkommt, ärgern wir ihn ein wenig, einverstanden?« sagte Richard Duke.
    »Okay«, sagte Barry Latimer grinsend. »Und womit?«
    »Wir behaupten, er spiele falsch«, sagte Duke. »Damit bringst du ihn auf die Palme. Er ist nämlich ein fanatischer Ehrlichkeitsapostel. Ihm falsches Spiel nachzusagen, ist für ihn wie ein Schlag ins Gesicht.«
    »Das wird er sich nicht gefallen lassen, er wird Zurückschlagen«, sagte Travers.
    Duke schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, ich kenne den Jungen schon seit acht Jahren. Er kann Spaß vertragen. Kurz bevor er explodiert, sagen wir ihm, daß wir ihn bloß geneckt haben, und er wird mit uns lachen.«
    Duke zündete sich eine Zigarette an.
    »Wer ist mit dem Mischen dran?« fragte Travers.
    »Immer der, der fragt«, antwortete Barry Latimer schmunzelnd.
    »Ach ja«, erinnerte sich Travers und raffte die Spielkarten zusammen. Nachdem sie gemischt waren, legte er sie in die Tischmitte. Duke rauchte seine Zigarette fertig.
    Als Rediger dann immer noch nicht zurückgekehrt war, verfinsterte sich seine Miene. »Verdammt noch mal, wo bleibt Gage denn so lange?«
    »Der ist einer von den ganz Gewissenhaften«, sagte Michael Travers. »Bestimmt schnüffelt er in jeden finsteren Winkel. Keine Maus wird ihm entgehen.«
    »Zu blöd«, sagte Duke verstimmt.
    »Während er auf dem Deck nach einem Phantom sucht, das nicht existiert, könnten wir schon wieder eine Runde spielen.«
    Plötzlich gellte ein Schrei auf, der den Männern das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sie schnellten gleichzeitig von ihren Stühlen hoch.
    »Das war Gage«, preßte Barry Latimer heiser hervor.
    »Wir müssen zu ihm!« sagte Travers und startete. Der Schrei war grauenvoll gewesen. Langgezogen. Schrill. Und schließlich war er mit einem markerschütternden Röcheln zu Ende gegangen.
    Latimer und Duke folgten Travers. Sie stürzten auf das Deck. Für

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