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GK429 - Im Niemandsland des Bösen

GK429 - Im Niemandsland des Bösen

Titel: GK429 - Im Niemandsland des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zugrunde.
    Nachdem alles vorbei gewesen war, verlangte ich von Mr. Silver, mich wieder sichtbar zu machen, doch das war ihm nicht mehr möglich. Die Einflüsse der magischen Falle hatten ihn so stark geschwächt, daß er sich an den zweiten Spruch in der alten Dämonensprache nicht mehr erinnern konnte, der die Wirkung des ersten aufgehoben hätte.
    Und so war ich nun nicht mehr zu sehen. Mist auch.
    Der Parapsychologe blickte verwundert in meine Richtung. »Tony…«
    »So kann’s einem im Leben gehen, wenn man einen Ex-Dämon zum Freund hat«, maulte ich. »Komm mit hinein. Wir erzählen dir drinnen die ganze Geschichte.«
    Wir trugen unser Gepäck ins Haus. Ich mixte Drinks für Lance, Mr. Silver, die beiden Mädchen und mich. Bei mir war es wie immer ein Pernod. Es sah spaßig aus, daß alles verschwand, was ich berührte. Sobald ich es losließ, war es wieder zu sehen.
    Ich gab meinen Freunden die Drinks und setzte mich. Ausgerechnet denselben Sessel suchte sich auch Mr. Silver aus.
    »Stop!« sagte ich ärgerlich. »Hier sitzt schon jemand.«
    »Du solltest fortwährend pfeifen«, sagte Lance Selby. »Damit jeder weiß, wo du steckst.«
    Ich seufzte. »Ja, ja. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.«
    Mr. Silver übernahm es, dem Parapsychologen zu erzählen, was sich in Holsworthy zugetragen hatte. Die Blutbestie hatte ihrem Namen wieder einmal alle Ehre gemacht. Grausam hatte sie gewütet. Es wäre ihr Plan gewesen, das ganze Cornwallstädtchen auszurotten, doch das hatten wir zum Glück verhindern können.
    »Was wird nun aus Tony?« fragte Lance, nachdem der Ex-Dämon geendet hatte.
    Mr. Silver zuckte mit den breiten Schultern. »Ich weiß es noch nicht.«
    »Wir können nur hoffen, daß er irgendwann mal wieder so fit sein wird, daß ihm der zweite Spruch einfällt«, sagte ich bissig.
    »Ich habe schon hundertmal gesagt, daß es mir leid tut!« ärgerte sich der Hüne mit den Silberhaaren. »Wie oft muß ich mich denn noch bei dir entschuldigen? Solche Pannen können eben Vorkommen.«
    »Ja, aber nur bei einem Weihnachtsmann wie dir.«
    »Jetzt tust du ihm aber unrecht, Tony«, ergriff Roxane, die schwarzhaarige Hexe mit den grünen Augen, für Mr. Silver Partei. »Deine Vorwürfe hören sich an, als wollte Silver dich nicht mehr sichtbar machen.«
    »Das wäre ja noch schöner!«
    »Er wird dich wieder sichtbar machen. Du mußt nur ein wenig Geduld haben.«
    »Okay, okay«, sagte ich und leerte mein Glas. Niemand sah es. »Vergeßt, was ich gemeckert habe. Ich werde mit meiner Situation schon irgendwie fertig. Vielleicht kann ich an meiner Lage auch ein paar positive Seiten finden. Einen Vorteil habe ich bereits entdeckt: Ich kann jederzeit meiner Freundin an die Wäsche gehen, ohne daß es jemand mitkriegt - außer Vicky natürlich.«
    »Und die wird dir eine kleben«, sagte Vicky.
    »Aber Schätzchen…«
    Mr. Silver lachte. »Jetzt, wo er unsichtbar ist, zeigt Tony erst sein wahres Gesicht. Sieh dich vor, Vicky, sonst stellt sich der Bursche mit dir noch mal unter die Dusche.«
    »Also, ich muß schon sehr bitten«, rief ich.
    Der Ex-Dämon winkte ab. »Ach, halt die Klappe, Tony. Wer nicht zu sehen ist, der sollte auch nicht reden.«
    Das hatte ich nun davon.
    ***
    Die Welt ist schlecht. Sie wird erst gut, wenn man etwas getrunken hat. Das war Colin Bybees Maxime. Je mehr man trinkt, desto besser läßt es sich leben, sagte sich Bybee, und so nahm er jede Gelegenheit wahr, zur Flasche zu greifen.
    Er war erst achtunddreißig, sah jedoch um zehn Jahre älter aus. Da er in der Firma seines Vaters - Eisen und Stahl - nicht tragbar war, hielt ihn, sein Daddy mit einem monatlichen Scheck über Wasser und vom Betrieb fern. Zahlreiche Entwöhnungskuren hatten nicht den erwünschten Erfolg gebracht. In den vornehmsten Kliniken war Coly Bybee schon gewesen, doch er war immer wieder rückfällig geworden.
    Vor einer Stunde hätte Bybee ein Rendezvous gehabt. Mit Susan Foster, einer reizenden Fernsehansagerin. Sie hatte vor einer Woche zum erstenmal gemerkt, daß er trank, und er hatte ihr hoch und heilig versprochen, die Finger von der Flasche zu lassen, denn er wollte sie nicht verlieren. Aber er hatte gewußt, daß er dieses Versprechen nicht halten konnte.
    Vor einer Stunde nun war er halbwegs nüchtern zum vereinbarten Treffpunkt gekommen. Da sich Susan verspätet hatte, genehmigte er sich in der Bar, in der er auf sie gewartet hatte, einen Drink, und weil der ihm so gut geschmeckt

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