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GK436 - Die Geißel der Menschheit

GK436 - Die Geißel der Menschheit

Titel: GK436 - Die Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mögen, in diesem Fall können Sie sich auf keine fixe Zusage einlassen.«
    »Sie sollten aufhören, sich selbst verrückt zu machen, Mr. Miller«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren.
    Miller schlug sich mit der Faust auf die Brust. »Ich habe Angst. Verstehen Sie das denn nicht? Panische Angst vor dem Tod. Ich bin noch jung. Ich will noch nicht vor die Hunde gehen. Aber darauf nimmt Carrago keine Rücksicht. Vielleicht verfolgt er uns schon mit seinen verdammten Teufelsdolchen…« Miller zuckte herum. Er schaute durch das Heckfenster. Die Straße war leer. Nur weit hinten fuhr ein Auto.
    Das war Grund genug für James Miller, einen nervösen Schrei auszustoßen.
    »Was haben Sie denn?« fragte Mr. Silver.
    »Sehen Sie den Wagen?«
    Der Ex-Dämon warf einen Blick in den Rückspiegel. Er sah die beiden Scheinwerfer. »Ja.«
    »Dieses Fahrzeug folgt uns bestimmt schon eine ganze Weile«, behauptete James Miller.
    »Das bilden Sie sich bloß ein.«
    »Es fährt hinter uns her, sage ich Ihnen. Und in diesem Wagen sitzt – mich würde es nicht wundern – Carrago!«
    »Sie hätten vor dem Wegfahren eine Beruhigungstablette schlucken sollen«, sagte der Ex-Dämon.
    »Denken Sie, eine Tablette hilft gegen Carrago? Nichts hilft gegen diesen verfluchten Satan. Gar nichts. Und niemand kann mich vor ihm beschützen. Oh, ich bin ein Unglücksrabe. Ich hätte dem Carrago-Kreis niemals beitreten sollen. Das war ein Fehler. Ein tödlicher Fehler, der sich nun bitter rächen wird.«
    Mr. Silver warf erneut einen Blick in den Spiegel. Das Scheinwerferpaar schwenkte links ab. Der Ex-Dämon machte Miller darauf aufmerksam. »Was sagen Sie dazu?«
    »Ein Ablenkungsmanöver. Carrago will uns täuschen«, behauptete James Miller. »Er will uns in Sicherheit wiegen.«
    Mr. Silver seufzte. Einen ängstlicheren Mann als diesen hatte er noch nicht kennengelernt. Miller konnte einem mit seinem Gejammer ganz schön den Nerv töten.
    Es war nicht mehr weit bis zur Stadtgrenze. Vor ihnen tauchte ein finsterer Tannenwald auf.
    »Dahinter liegt Keenan Keels Villa«, erklärte Miller.
    »Dann ist die Fahrt ja bald überstanden«, meinte Mr. Silver. »Sie werden sehen, in Mr. Keels Haus werden Sie sich gleich bedeutend wohler fühlen, denn da sind wir beide nicht mehr allein.«
    Miller zog die Mundwinkel nach unten. »Was hilft das schon? Ob ich allein bin oder nicht, wenn Carrago mich töten will, wird er es tun. Und er hat es vor. Ich fühle es. Ich fühle es ganz deutlich. Er will mich fertigmachen, weil ich die Unverfrorenheit besaß, seine Rückkehr verhindern zu wollen.«
    Mr. Silver ließ den Mann reden. Es wäre müßig gewesen, ihn von seiner fixen Idee abbringen zu wollen. Der Ex-Dämon konzentrierte sich aufs Fahren. Er war rasant unterwegs, hatte das Fahrzeug aber trotzdem hundertprozentig unter Kontrolle.
    Eine S-Kurve.
    Mr. Silver nahm sie mit Bravour, und einen Augenblick später erfaßten die Scheinwerfer des Vauxhall Victor einen roten Austin. Das Fahrzeug schlingerte und schleuderte. Es benötigte die gesamte Straßenbreite.
    Die silbernen Nackenhärchen des Ex-Dämons stellten sich quer, und er wußte plötzlich, daß dieses ungewöhnliche Fahrverhalten des roten Wagens mit Carrago zusammenhing.
    ***
    Keenan Keel, der Eisen- und Stahlmagnat, war ein Philanthrop, ein Menschenfreund. Heute fünfzigjährig, hatte er in seinem Leben eine Menge Geld verdient. Er hatte sich mit Luxus umgeben, aber niemals diejenigen vergessen, denen er seinen Reichtum eigentlich verdankte. Er hatte Arbeitersiedlungen bauen lassen, und die sozialen Einrichtungen, die er innerhalb seines Unternehmens geschaffen hatte, waren in ganz England ohne Beispiel.
    Allgemein sagen Eltern ihren Kindern, die Menschen wären schlecht, um sie vor Bösem zu bewahren. Doch Keenan Keel hatte immer schon an das Gute im Menschen geglaubt, und er war noch selten enttäuscht worden.
    Keel sah wie ein Asket aus. Groß, hager, elegant. Er hatte den Carrago-Kreis geschaffen, um der Menschheit einen weiteren Dienst zu erweisen. Er setzte sein Geld und sein Wissen gegen den grausamen Magier ein, und er hätte ein Vermögen dafür gegeben, wenn ihm jemand hätte sagen können, wie man Carrago an der Rückkehr aus den Dimensionen des Schreckens hindern konnte.
    Doch in diesem Punkt war er nicht weitergekommen. Und nun war es zu spät. Carrago war zurückgekehrt. Das konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. Der Magier hatte sich die sieben Dolche des Teufels geholt, und er

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