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GK436 - Die Geißel der Menschheit

GK436 - Die Geißel der Menschheit

Titel: GK436 - Die Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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würde sie gegen die Mitglieder des Carrago-Kreises einsetzen, das stand für Keenan Keel fest.
    Wenn dies jemand verhindern konnte, dann gewiß nur Tony Ballard und seine Freunde. Davon war Bruder Jonathan überzeugt, und das glaubte auch Keenan Keel. Einer von Ballards Freunden befand sich bei ihm: Professor Lance Selby.
    Keel führte mit dem Parapsychologen ein angeregtes Gespräch. Für Keel war Lance Selby ein interessanter Mann, da er bereits des öfteren an Tony Ballards Seite gegen die Ausgeburten der Hölle gekämpft hatte und davon packend zu berichten wußte.
    Sie saßen einander in der großen Wohnhalle gegenüber. Über dem offenen Kamin hing ein altes Ölporträt, das Keenan Keels Vater zeigte. Die Ähnlichkeit war frappierend.
    Als die Unterhaltung ins Stocken geriet, zündete sich Keenan Keel, um das Schweigen zu überbrücken, eine Zigarette an. Er blies den Rauch durch die Nasenlöcher und bemerkte seufzend: »Trotz aller Erfolge, auf die ich in meinem Leben zurückblicken kann, fühle ich mich als Versager, Mr. Selby.«
    »Und warum das?« fragte Lance.
    »Weil es mir nicht geglückt ist, Carragos Wiederkehr zu verhindern.«
    »Sie haben bestimmt alles in Ihrer Macht Stehende unternommen, davon bin ich überzeugt.«
    »Es hat nicht gereicht. Ich bin sicher, es hätte eine Möglichkeit gegeben, Carrago zu zwingen, in der Hölle zu bleiben. Aber ich habe sie nicht entdeckt.«
    »Lassen Sie sich deswegen keine grauen Haare wachsen.«
    »Ich muß immerzu an Camilla Ford und Mark Porter denken. Beide haben nicht abgehoben, als ich sie anrief. Das beunruhigt mich. Carrago könnte bei ihnen aufgetaucht sein. Vielleicht leben die beiden schon nicht mehr.«
    »Wir wollen nicht gleich das schlimmste annehmen, Mr. Keel.«
    Keenan Keel nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette. Er blickte nervös auf seine Uhr. »Herrgott noch mal, wo bleiben die denn alle? Irgend jemand müßte doch schon hier sein. Hält Carrago sie davon ab, in mein Haus zu kommen?«
    »Ihre Freunde werden in längstens dreißig Minuten vollzählig hier versammelt sein«, sagte Lance Selby. »Auch Tony Ballard und Mr. Silver werden da sein, und sollte Carrago sich dann blicken lassen, geht es ihm an den Kragen.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr«, seufzte Keel. Er konnte nicht mehr länger sitzen. Nervös ging er in der Halle auf und ab. Nach dem nächsten Zug schnippte er die Zigarette in den offenen Kamin. »Warten«, brummte er. »Mich in Geduld fassen. Das habe ich noch nie gekonnt. Ich bin ein Mann der Tat. Ich kann meine Hände niemals in den Schoß legen. Das entspricht nicht meiner Mentalität.«
    Lance lächelte. »Ich kann Sie sehr gut verstehen. Auch ich bin eher ein ruheloser Typ.«
    »Aber Sie sitzen hier, als wäre alles in bester Ordnung.«
    »Soll ich auch wie ein gereizter Tiger auf und ab gehen?«
    »Nein. Es genügt, wenn ich es tue. Wir würden irgendwann zusammenstoßen.« Keel wischte sich mit der Hand über das schmale Gesicht. »Ich halte es in diesem Haus nicht mehr aus, Professor.«
    »Sie können es jetzt nicht verlassen. Sie haben Ihre Freunde herbestellt.«
    »Ich möchte ihnen entgegenfahren.«
    »Das bringt doch nichts.«
    »Doch. Es würde mich beruhigen. Kommen Sie, Professor. Wir fahren ihnen entgegen. Nur bis zur Abzweigung. Dort warten wir auf sie.«
    »Wo liegt da der Unterschied, ob wir hier oder dort warten?«
    »Hier habe ich das Gefühl, die Decke fällt mir gleich auf den Kopf«, sagte Keenan Keel und holte die Wagenschlüssel.
    Da Lance Selby den Mann nicht mehr aus den Augen lassen wollte, erhob er sich seufzend. »Na schön, wenn Sie sich dabei wohler fühlen, dann fahren wir Ihren Freunden eben entgegen.«
    Sie verließen die Villa, in der Keenan Keel allein lebte. Bis vor acht Jahren war er verheiratet gewesen. Er hatte seiner Frau zum Geburtstag einen schnellen Sportwagen geschenkt, und sie war damit schon am nächsten Tag in den Tod gerast. Sehr, sehr lange war er darüber nicht hinweggekommen, und noch heute quälten ihn deshalb manchmal Alpträume und Gewissensbisse. Die Ehe war kinderlos geblieben, und Keel hatte geschworen, seiner Frau auch im Tode die Treue zu halten. Er hatte nicht wieder geheiratet, und er dachte dies auch in Zukunft nicht zu tun.
    Keel holte seinen Bentley aus der Garage.
    Lance Selby setzte sich neben ihn.
    Der Stahlmagnat fuhr los. Es war eine Meile bis zu jener Abzweigung, die zur Villa führte. Keel und der Parapsychologe legten die Strecke schweigend zurück.
    Als

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