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GK436 - Die Geißel der Menschheit

GK436 - Die Geißel der Menschheit

Titel: GK436 - Die Geißel der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wie Arme kamen sie dem kleinen Mann vor. Sie streckten sich ihm entgegen, umschlangen ihn, und er spürte eine Eiseskälte in seine Glieder kriechen.
    Die Arme hielten ihn fest. Er stemmte sich erschrocken gegen sie. Da legten sie sich um seinen Hals und würgten ihn. Sein Gesicht verzerrte sich in wilder Panik.
    Er schüttelte verstört den Kopf, schlug mit den Händen um sich, hieb aber durch die Schlierenarme durch.
    Sie zogen ihn dicht an das Fenster heran, preßten ihn gegen die Gitterstäbe. Ihr Druck am Hals ließ nach. Arnie Goretta japste aufgeregt nach Luft. Unterdessen entstand in dem unheimlichen Grau vor ihm ein gefährliches Glühen. Eigentlich waren es zwei Glutpunkte.
    Augen!
    Sie starrten Arnie Goretta mit hypnotischer Kraft an.
    Feueraugen!
    Sein Widerstand erlahmte. Das Grau kam näher. Es verformte sich, lief vorne spitz zu und drängte sich in Gorettas hechelnden Mund. Es füllte zunächst nur seine Mundhöhle aus.
    Er hatte einen widerlichen Geschmack auf der Zunge und den Geruch nach Pech und Schwefel in der Nase. Immer mehr von diesem Grau drängte nach. Es stürzte in seinen Rachen, verteilte sich in den Lungen, trat durch diese aus und verteilte sich im ganzen Körper.
    Es füllte ihn völlig aus.
    Vor dem Fenster war nichts mehr zu sehen. Was sich da befunden hatte, befand sich nun in Arnie Goretta. Bis in seine Haarspitzen drang es vor, und plötzlich fingen seine Augen zu glühen an.
    Kurz leuchteten sie auf.
    Ein äußeres Zeichen dafür, daß das unheimliche Wesen vollends von ihm Besitz ergriffen hatte. Der Grundstein dafür war in jener Nacht vor drei Jahren gelegt worden.
    ***
    Er war nur noch äußerlich Arnie Goretta. In seinem Körper jedoch lebte ein anderer. Ein Geist, der sich vor vielen Jahren schon dem Bösen verschrieben hatte, und der nun zurückgekehrt war, um die Schreckenstaten von einst fortzusetzen.
    Die Rückkehr war von langer Hand geplant, doch niemand ahnte das. Der Schlag der schwarzen Macht hatte nicht zufällig Arnie Goretta getroffen, sondern mit voller Absicht, denn dieser Mann lebte im Kloster, und in diesem Kloster befand sich etwas, das die Mächte der Finsternis zurückhaben wollten.
    Die sieben Dolche des Teufels!
    Der Satan selbst hatte sie geschmiedet, damit sie Unheil über die Menschen brachten. Wer sie besaß, der verspürte den unwiderstehlichen Drang, zu töten. Der Höllenfürst hatte die Dolche Carrago, einem grausamen Magier, zum Geschenk gemacht, und dieser hatte die Waffen im Sinne der Hölle gegen die Menschen eingesetzt.
    Die sieben Dolche des Teufels waren nach Carragos spurlosem Verschwinden ins Kloster gebracht und verwahrt worden, damit sie keinen Schaden mehr anrichten konnten.
    Keiner der Klosterbrüder betrat jemals den kleinen Raum, in dem die Dolche aufbewahrt wurden. Die Tür war mit geweihter Kreide und Kruzifixen gesichert. Keine böse Macht konnte die Schwelle übertreten.
    Nur ein Mensch konnte das, deshalb hatte sich Carragos Geist in Arnie Gorettas Körper versteckt, denn auf diese Weise war es ihm möglich, das christliche Hindernis zu überwinden.
    Goretta drehte sich um. Er entfernte sich vom Fenster. Ein grausamer Ausdruck legte sich um seine schmalen Lippen. Er war nicht mehr der harmlose Buchbinder mit dem kindlichen Gemüt.
    Er war jetzt Carrago!
    Die Geißel der Menschheit!
    Ein tierhaftes Knurren drang aus seiner Kehle. Er fletschte die Zähne und blickte ungeduldig zur Tür. Bald würde man ihn zur Abendmesse abholen. Aber er würde nicht den Weg zur Kapelle einschlagen. Er würde einen anderen Weg gehen. Jenen zu den Dolchen.
    Ruhelos ging er in der Werkstatt auf und ab. »Kommt!« sagte er heiser. »Nun kommt schon, ihr verdammten Kerle! Laßt mich raus!«
    Zehn Minuten vergingen. Eine Viertelstunde. Endlich hallten im Gang Schritte. Arnie Goretta eilte zum Arbeitstisch. Seine Miene nahm einen scheinheiligen Ausdruck an.
    Er sah aus, als könnte er keiner Fliege etwas zuleide tun, aber der Schein trog. Er war brandgefährlich. Obwohl klein von Wuchs, fühlte er sich unglaublich stark.
    Niemand würde ihn von seinem Vorhaben abhalten können. Er würde sich die sieben Dolche des Teufels holen, würde dieses Kloster verlassen und dafür sorgen, daß sich in der Stadt Angst und Schrecken ausbreiteten.
    Die Schritte erreichten die Tür. Arnie Goretta summte ein Kirchenlied. So war man es von ihm gewöhnt. Er spielte weiter den harmlosen Dummkopf, der er nun nicht mehr war.
    Zwei Klosterbrüder traten ein, nachdem sie

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