Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Auch mir fiel das grüne Leuchten in seinen Augen auf, und ich wußte wie Mr. Silver, daß aus diesem Mann die Hölle sprach.
    »Schlag zu!« verlangte Mr. Silver.
    »Mit deinem magischen Ring! Aufs Kinn!«
    Ich holte aus und traf den Sergeant voll.
    Sofort sackte der Mann zusammen. Er war besinnungslos und hing wie ein nasser Sack in Mr. Silvers Armen. Der Ex-Dämon ließ Harrison Hart langsam zu Boden gleiten.
    »Er ist vom Bösen besessen«, erklärte er.
    »Das habe ich bereits bemerkt«, gab ich zurück.
    Mr. Silver untersuchte Hart kurz und entdeckte die Bißwunde an dessen Bein. Mit dem rasiermesserscharfen Fingernagel machte der Ex-Dämon einen Kreuzschnitt wie bei einem Schlangenbiß, dann legte er die Lippen auf die blutende Wunde und begann kräftig zu saugen. Nach und nach spie er gelbe Tropfen auf den Boden, die zischend verdampften, sobald ich sie mit dem schwarzen Stein meines magischen Ringes berührte.
    Der Ex-Dämon sog so lange, bis nichts mehr von dem gelben Zeug in Harrison war. Dann atmete er erleichtert auf.
    »Wer weiß, wie stark das Böse ihn vergiftet hätte, wenn wir ihn nicht so rasch erwischt hätten«, sagte der Ex-Dämon. »Vielleicht wäre er so wie Hector Bose geworden.«
    Wie Mr. Silver das sagte, gefiel es mir nicht. »Du machst dir Sorgen wegen Bose, nicht wahr?«
    »Ja, er befindet sich schon sehr lange in der Gewalt der Hölle. Das kann verheerende Folgen für ihn haben. Vielleicht ist er nicht mehr umzudrehen.«
    »Das würde mir leid tun. Er war mir sympathisch.«
    Harrison Hart öffnete die Augen. Er schaute Mr. Silver an.
    Die Hypnose des Ex-Dämons wirkte noch. Der Hüne mit den Silberhaaren brauchte sie nicht zu erneuern. Sergeant Hart erhob sich. Die Wunde am Bein existierte nicht mehr. Mr. Silver hatte sie magisch geschlossen.
    »Zum Yard«, sagte der Ex-Dämon.
    »Ja«, erwiderte der Sergeant, hob seinen Revolver auf, steckte ihn weg und drehte sich um.
    »Ich begleite ihn diesmal zum Wagen«, sagte ich.
    Mr. Silver nickte. Ich ging mit Harrison Hart zu dessen Dienstfahrzeug. Es passierte nichts mehr. Der Yard-Beamte stieg ein, startete den Motor und fuhr ab. Ich schaute mich mißtrauisch um. Nichts war zu sehen, und doch hatte ich kein gutes Gefühl. Ich dachte an die beiden Schüsse, die bestimmt die Nachbarn alarmiert hatten. Wenn wir der anrückenden Polizei nicht in die Hände fallen wollten, was uns wieder viel Zeit gekostet hätte, war große Eile geboten. Ich kehrte zu Mr. Silver zurück. Wir schlossen das Garagentor. Ich machte Licht, und mein Freund konzentrierte sich auf die kalte Spur des Dämons.
    Silberne Schweißperlen traten auf seine Stirn.
    Er aktivierte alle seine übernatürlichen Fähigkeiten, die gewissen Schwankungen unterworfen waren. Der Ex-Dämon arbeitete niemals wie auf Knopfdruck immer gleich. Er war schließlich kein Automat.
    Mit geschlossenen Augen sank er an der Stelle auf die Knie, wo der Tote gelegen hatte. Er drückte die flachen Silberhände auf den Terrazzoboden, und ich sah Silberschlieren über die glatte Fläche kriechen. Tastend schoben sie sich vorwärts, auf der Suche nach einer Dämonenspur.
    Und sie fanden etwas!
    Dünn, trübe, durchsichtig.
    Gelbe Abdrücke.
    Fußspuren!
    Sie führten auf das Garagentor zu. Die Silberschlieren folgten ihnen. Mr. Silver öffnete die Augen und erhob sich.
    »Lösch das Licht, Tony!«
    Ich tat es. Die aktivierten gelben Spuren fluoreszierten gespenstisch. Sie verschwanden unter dem Garagentor. Wir öffneten es und beobachteten die Silberschlieren, wie sie das Grundstück verließen, immer einen neuen Fußabdruck sichtbar machend.
    Da es ohnedies ratsam war, das Grundstück zu verlassen, folgten wir der Dämonenspur. Mr. Silver machte kein glückliches Gesicht.
    »Was hast du?« fragte ich ihn. »Freust du dich nicht darüber, daß es dir gelungen ist, die Dämonenspur sichtbar zu machen?«
    »Ihr Schimmer ist ganz schwach. Ich fürchte, er wird nicht mehr lange anhalten.«
    »Dann müssen wir uns eben beeilen.«
    »Vor einer Stunde hätten wir mehr Erfolg gehabt.«
    Wir hasteten hinter den Fußabdrücken her. Ihre Farbe wurde immer blasser. Sie bogen um die nächste Ecke, verliefen die Straße entlang, an der darauffolgenden Ecke ging es rechts ab. Wir immer hinterher, aber jetzt schmolz auch meine Hoffnung allmählich, denn die Spur war nur noch schwer zu erkennen.
    In der Ferne heulte eine Polizeisirene. Da war ein Wagen zu Oliver Vegas’ Haus unterwegs. Vergebene Mühe. Die Polizisten

Weitere Kostenlose Bücher