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GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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könnte in der Nachbarzelle landen.
    Zum erstenmal erkannte Ken Kercheval, daß er keine Freunde hatte, daß er auf sich allein gestellt war.
    Und die Polizei arbeitete weiter emsig daran, ihm einen widerstandsfähigen Strick zu drehen.
    Er blickte zum vergitterten Fenster. Grau und trostlos war der neue Tag. Was würde er für Neuigkeiten bringen? Weitere Verhöre? Einen zusätzlichen Zeugen, der sich bereit erklärt hatte, gegen den Starkiller auszusagen?
    Schritte.
    Kercheval drehte sich langsam um. Kamen sie schon wieder, um ihn zu holen? Wann würden sie endlich begreifen, daß sie kein Wort aus ihm herausbrachten? Nicht einmal seinen Namen sagte er ihnen. Er saß immer nur da und hörte sich an, was sie ihm vorwarfen. Es war eine ganze Menge und das meiste stimmte. Aber er bestätigte es nicht. Er preßte nur die Lippen zusammen, schaute die verhaßten Bullen an und wünschte sich, mit jedem von ihnen woanders allein zu sein und eine Waffe zu besitzen.
    Die Zellentür wurde aufgeschlossen. Zwei Wächter traten ein.
    »Besuch für dich, Kercheval«, sagte der ein.
    »Ich will niemanden sehen.«
    »Vielleicht ist es wichtig.«
    »Ist es ein Mann oder eine Frau?« wollte Kercheval wissen.
    »Ein Mann.«
    »Wie ist sein Name?«
    »Hector Bose.«
    ***
    »Nie gehört«, sagte Ken Kercheval und schüttelte den Kopf.
    »Klar, du kennst niemanden, bist eben erst auf die Welt gekommen und auch so unschuldig wie ein neugeborenes Kind.«
    Der Starkiller bleckte die Zähne. »Genau.«
    »Hector Bose behauptet, er wäre dein Freund.«
    Kercheval wollte sagen, der Mann solle sich zum Teufel scheren, aber dann überlegte er es sich anders. Er kannte wirklich keinen Hector Bose. Wenn der Kerl behauptete, er wäre sein Freund, dann mußte er dafür einen triftigen Grund haben, und das weckte Kerchevals Neugier. Er wollte sich Bose mal ansehen. Niemand gibt so ohne weiteres zu, der Freund eines gefürchteten Killers zu sein.
    »Okay«, sagte Kercheval. »Bringt mich zu ihm.«
    Auf dem Gang wischte ein Häftling den Boden. Er lag auf den Knien und schwenkte den nassen Lappen mit großem Eifer. Die Wächter schlossen die Zellentür ab, und Kercheval war einen Moment unbeaufsichtigt. Da zupfte ihn der Häftling am Hosenbein und raunte ihm zu: »Oliver Vegas ist tot. Ermordet. Ich hab’s eben erfahren, aus ganz sicherer Quelle.«
    »Was habt ihr miteinander zu reden?« fuhr einer der beiden Wächter dazwischen.
    »Nichts, Chef«, gab der Häftling zurück. »Ich bat den Kumpel nur, einen Schritt zur Seite zu treten, damit ich weiterwischen kann.«
    Kercheval verließ mit seinen beiden Begleitern den Zellentrakt. Es erfüllte ihn mit großer Genugtuung, daß es Vegas, diesen Verräter, erwischt hatte, und er fragte sich, wer ihm diesen Freundschaftsdienst erwiesen hatte. War einer seiner Freunde nun doch endlich aktiv geworden?
    Man brachte ihn ins Besuchszimmer.
    Ein langer Tisch trennte den Raum in zwei Hälften. Er ging von Wand zu Wand, und in der Mitte ragte ein engmaschiges Gitter auf, durch das man nicht einmal eine Zigarette schieben konnte.
    Jenseits des Gitters saß ein Fremder. Blond, kräftig, mit wasserhellen Augen. Das also war Hector Bose, der »Freund«.
    Ken Kercheval setzte sich. Es gab gewisse Regeln, die eingehalten werden mußten, sonst war die Besuchszeit gleich wieder zu Ende. Die Hände des Häftlings mußten flach auf dem Tisch liegen, und es mußte laut und vernehmlich gesprochen werden.
    »Hallo, Ken. Freut mich, dich wiederzusehen«, sagte Hector Bose. »Geht es dir gut?«
    »Ich kann nicht klagen.«
    »Ich war für zwei Monate in Afrika. Bin eben erst zurückgekehrt, sonst wäre ich schon früher hier aufgetaucht. Ich wollte mich erkundigen, ob ich etwas für dich tun kann.«
    Kercheval schüttelte den Kopf. »Was zu tun ist, besorgen meine Anwälte. Ich habe die besten verpflichtet, die es in der Stadt aufzutreiben gibt.«
    Sie führten ein harmloses Gespräch, das jeder mithören konnte. Damit lullten sie die Aufmerksamkeit der Wächter ein. Zwischendurch aber ließ Hector Bose blitzschnell immer wieder einen leisen Satz einfließen, den das Aufsichtspersonal nicht mitkriegte.
    Er sagte zum Beispiel: »Oliver Vegas ist tot.« Dann sprach er belangloses Zeug weiter.
    Kercheval unterhielt sich mit ihm auf dieselbe Weise, und hier sei nun nur das wiedergegeben, was nicht für die Ohren der Wächter bestimmt war.
    »Ich weiß«, erwiderte Ken Kercheval. »Man hat ihn ermordet.«
    »Jenny Fair und Maynard

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