Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Situationen. Dennoch werde ich immer wieder hineingedrängt. Ich hätte natürlich kehrt machen und das Haus verlassen können, aber das kam für mich nicht in Frage. Wenn ich das Haus verließ, dann nur mit Hector Bose.
    Ein leises Knirschen alarmierte mich.
    Woher war es gekommen?
    Von unten? Aus dem Keller?
    Ich schlich auf die Treppe zu. Die erste Stufe wackelte unter meinem Gewicht. Ich hielt mich am Geländer fest. Aber auch das sah nicht besonders vertrauenerweckend aus. Stufe um Stufe legte ich zurück. Hochgradig nervös, denn Hector Bose war kein leichter Gegner, und mir war bekannt, was er mit Oliver Vegas angestellt hatte.
    Okay, ich war ins Drachenblut gefallen, und die Attacke zweier Süchtiger hatte mich erkennen lassen, daß ich seither unverwundbar war. Aber das galt nicht für Bose. In ihm steckten dämonische Kräfte, und gegen die war ich nicht resistent, auch das hatte sich inzwischen klar herauskristallisiert.
    Ich erreichte das Ende der Treppe und blieb stehen.
    Ein muffiger Geruch wehte mir entgegen und legte sich schwer auf meine Lungen. Ich mißtraute dem herrschenden Frieden mit gutem Grund, denn irgendwo lauerte der Handlanger des Bösen.
    Ich setzte meinen Weg fort.
    Die Sicht war schlecht. Obwohl sich meine Augen rasch an die spärlichen Lichtverhältnisse gewöhnten, nahm ich nicht sehr viel wahr.
    Ein Rascheln ließ meinen Atem stocken.
    Ich drehte mich. Meine Kanone schwang mit, doch sie fand kein Ziel. Ich hörte Ratten, die fiepend Reißaus nahmen.
    Noch ein Stück ging ich weiter, passierte einen metallenen Türrahmen und bemerkte einen Sekundenbruchteil zu spät, daß sich die Tür hinter mir bewegte. Wie von der Tarantel gestochen kreiselte ich herum. Da knallte die schwere Metalltür mit großer Wucht zu. Ein Riegel wurde zugeschoben, und ich war gefangen!
    Jenseits der Tür gellte ein hohntriefendes Gelächter auf.
    Es war Hector Bose.
    »Jetzt sitzt du in der Falle, Tony Ballard!« schrie er vor Vergnügen. »Wie gefällt dir das, Dämonenhasser?«
    »Laß mich raus, Bose!«
    »Das würde dir so passen. Aber du kommst mir nicht mehr in die Quere. Ich werde mir Moss holen. Du weißt es, aber du kannst es nicht verhindern. Das wird dich verrückt machen. Und bald, schon sehr bald, Tony Ballard, kommt die Abrechnung.«
    Wieder lachte Bose gemein. Das Gelächter entfernte sich, und ich blieb allein zurück.
    ***
    Auf der Kellertreppe blieb Hector Bose kurz stehen. Er überlegte. Er hatte einen Plan entwickelt, und dieser Plan war nicht schlecht. Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, war bekannt dafür, daß er liebend gern andere für sich die Kastanien aus dem Feuer holen ließ, und diese Taktik hatte sich auch Bose zugelegt. Ken Kercheval sollte den Dämonenhasser für ihn erledigen. Der Starkiller würde Tony Ballard ins Fadenkreuz nehmen und ihn mit einem guten Schuß aus sicherer Entfernung ausschalten.
    Das bedeutete jedoch nicht automatisch, daß Bose nicht auch versuchen konnte, sein Scherflein zu Tony Ballards Ende beizutragen. Je eher der Dämonenhasser liquidiert war, desto lieber war es Hector Bose.
    Dann konnte sich Ken Kercheval die Arbeit ersparen.
    Dennoch wollte ihn Bose aus dem Gefängnis holen, denn der Mann wäre für die Drachengemeinschaft, die es neu zu gründen galt, ein echter Gewinn gewesen.
    Hector Bose überlegte nicht mehr länger.
    Seit der Drachendämon in ihm hauste, vermochte er einige höllische Register zu ziehen.
    Schlagartig verwandelte er sich. Aber er hatte nicht die Absicht, sich Tony Ballard persönlich vorzunehmen. Der Drache spie einen gelblich glänzenden Schleim auf die Stufe, der sofort ein dämonisches Eigenleben entwickelte. Er kroch die Treppe hinunter und schob sich auf die Metalltür zu, hinter der sich Tony Ballard befand. Er dehnte sich, wurde breiter, reichte bald von Wand zu Wand, richtete sich auf, war flach wie ein Poster und nahm auf dieser Fläche das Aussehen jenes Monsters an, das ihn geschaffen hatte.
    Dieser Teil von Hector Bose würde Tony Ballard einige Schwierigkeiten bereiten, und wenn er nicht gut aufpaßte, würde der Dämonenhasser durch dieses Zweitwesen sein Leben verlieren.
    Bose nahm wieder menschliches Aussehen an.
    Grinsend verließ er den Keller und das schäbige Abbruchhaus, in dem sich möglicherweise Tony Ballards Schicksal erfüllen würde. Wenn nicht, wenn es dem Dämonenhasser gelingen sollte, das Zweitwesen auszuschalten, dann hatte Hector Bose immer noch Ken Kercheval in der Hinterhand.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher