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GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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erzählte dem Mädchen auch von dem gefährlichen Drachengötzen, den es zu finden und zu vernichten galt.
    Jenny kam aus dem Staunen nicht raus.
    Mr. Silver erklärte, daß Hector Bose vermutlich die Absicht hatte, die Zeugen auszuschalten, um Ken Kercheval loseisen zu können. Aus welchem Grund Bose dies tat, war der einzige Punkt, den der Ex-Dämon zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten konnte.
    »Phantastisch«, sagte Jenny Fair und schüttelte langsam den Kopf. »Es ist alles so phantastisch, daß ich es einfach nicht glauben kann.«
    Der Ex-Dämon lächelte gütig. »Es mag phantastisch klingen, aber jedes Wort, das ich gesagt habe, ist wahr, Jenny.«
    ***
    Hector Bose!
    Wie elektrisiert flitzte ich hoch und rannte zum Fenster. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand der Handlanger des Bösen tatsächlich.
    »Jetzt will er mich!« sagte Maynard Moss leise.
    »Keine Sorge, er wird Sie nicht kriegen!« keuchte ich, wirbelte herum und hetzte aus dem Raum, durch die Diele, auf die Haustür zu und nach draußen.
    Bose war verschwunden.
    Jedenfalls stand er nicht mehr da, wo ich ihn vorhin gesehen hatte. Ich entdeckte ihn an der nächsten Straßenecke. Der Bursche gab Fersengeld, aber so leicht wollte ich ihn nicht entkommen lassen. Er war mein Feind. Dennoch hatte ich die Absicht, ihn zu retten, denn er konnte nichts für seine Taten. Er war besessen und mußte das ausführen, was ihm die Mächte des Bösen befahlen. Je länger er besessen blieb, desto schwieriger würde es sein, ihn auf unsere Seite zurückzuholen, aber Mr. Silver und ich würden nichts unversucht lassen, um dieses Ziel zu erreichen.
    Hector Bose war genau genommen an allem, was er tat, unschuldig.
    Ein unschuldiger Mörder.
    Das mag zwar paradox klingen, aber so war es.
    Bose huschte um die Ecke eines Backsteinhauses. Ich lief, so schnell ich konnte, um ihn einzuholen. Deutlich hatte ich das Erlebnis vor Augen, das sich erst kürzlich in meinem Haus zugetragen hatte. Bose war zu mir gekommen. Angeblich, um mich zu besuchen. In Wirklichkeit aber wollte er mich töten. Er verwandelte sich in einen gefährlichen Drachen und fiel über mich her. Mit vereinten Kräften gelang es Mr. Silver und mir, ihn zu überwältigen. Er mußte uns den Weg zum Schlupfwinkel der Drachensippe zeigen, und später wollten wir ihn dem Bösen entreißen, doch zu diesem Später war es dann nicht mehr gekommen, denn dem Drachengötzen und Hector Bose war die Flucht geglückt.
    Keuchend erreichte ich die Ecke.
    Boses Vorsprung war geschrumpft.
    Er lief in eine schmale Querstraße.
    Ich hinterher.
    Und ich sah ihn gerade noch in einem schäbigen Haus verschwinden. Ein Abbruchhaus war es, in dem keiner mehr wohnte. Die Fenster waren eingeschlagen. Die Eingangstür war offen, weil sie sich nicht mehr schließen ließ. Die Fassade war dreckig und unansehnlich. Ein Schandfleck für die Gegend, der schleunigst weggeräumt gehört hätte.
    Ich trat nicht ein, ohne meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter zu ziehen. Mit dem Daumen entsicherte ich die Waffe. Wenn Hector Bose mich zwang, auf ihn zu schießen, würde ich versuchen, ihn lediglich leicht zu verletzen. Aber es gibt Situationen, da bleibt einem nicht die Zeit, genau zu zielen.
    Wenn ich vor die Wahl gestellt werden sollte – er oder ich, dann würde ich mich verständlicherweise für mein Leben entscheiden.
    Schwer atmend betrat ich das schäbige Haus.
    Mein Gegner zog sich zurück. Ich lauschte und vernahm seine Schritte.
    Es war düster in dem Korridor, den ich entlangschlich. Ein spezieller Filter schien das Tageslicht nicht einzulassen. Jede Faser meines Körpers spannte sich. Ich wollte meine Augen überall haben, um nicht von Anfang an ins Hintertreffen zu gelangen. In jeder Sekunde konnte der Handlanger des Bösen über mich herfallen. Aus allen möglichen Richtungen konnte der Angriff erfolgen. Immer wieder blieb ich stehen, um zu horchen und mich umzusehen.
    Türen zu beiden Seiten des Korridors.
    Die meisten waren offen. Mein Blick fiel in deprimierend leere Räume. Ich entdeckte das verwahrloste Matratzenlager eines Penners, fand aber Hector Bose nicht.
    Bis zur Treppe wagte ich mich vor. Spinnweben legten sich klebrig auf mein Gesicht. Ich wischte die ekeligen Fäden ab. Bose rührte sich nicht mehr. Er mußte irgendwo in diesem Dämmerlicht stocksteif stehen und auf mich warten. Mein Herzschlag beschleunigte. Über mir hing die Ungewißheit wie ein Damoklesschwert. Ich hasse solche

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