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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht mehr du selbst, nicht mehr dein eigener Herr. Du würdest einem anderen gehören und einem anderen gehorchen. Du hättest keinen eigenen Willen mehr. Du wärst nur noch ein Sklave. Ist es erstrebenswert, ein Sklave zu sein?«
    »Es heißt, die Mitglieder der Schädelsekte genießen verschiedene Privilegien. Kummer und Leid bleiben ihnen erspart…«
    »Aber sie sind unfrei, Kango. Sie sind Werkzeuge einer unheimlichen Macht, mit der wir Menschen lieber nicht in Berührung kommen sollten.«
    Diese Worte konnten Kango jedoch nicht abhalten, Kontakte zur Schädelsekte zu suchen. Als er achtzehn war und von diesem Vorhaben immer noch nicht abließ, wies ihm sein Vater die Tür. Er fuhr zwei Jahre zur See, und in dieser Zeit spukte ständig der Zauberschädel in seinem Kopf herum. Er kam davon nicht mehr los, und er war überzeugt, daß er eines Tages ein Mitglied dieser Sekte sein würde.
    Vor einem Monat lernte er Carriba kennen, und der hünenhafte Neger machte ihm Hoffnung.
    »Du mußt dich aber erst als würdig erweisen«, hatte Carriba gesagt.
    »Was soll ich tun? Ich nehme jeden Auftrag an. Jeden.«
    »Ist das wahr?«
    »Stell mich auf die Probe.«
    Kango erhielt von Carriba einen Mordauftrag. Es gab einen Mann, der in aller Öffentlichkeit erklärt hatte, man müsse die Schädelsekte zerschlagen. Kango sollte sich dieses Mannes annehmen. Zwei Stunden später lag der Gegner dér Schädelsekte mit durchschnittener Kehle in seinem Haus.
    Kango hatte seine erste Prüfung bestanden.
    Weitere folgten.
    Vor zwei Tagen nahm Carriba ihn zum erstenmal mit in die Höhle des Grauens. Von einer Mitgliedschaft war noch lange nicht die Rede, aber Kango hatte die erste Vorstufe erreicht. Er gehörte nunmehr zu den Auserwählten, die zu gegebener Zeit und nach Erledigung aller Prüfungen zu großen Ehren kommen würden.
    Aber man mußte dafür viel Geduld aufbringen.
    Und Geduld war etwas, das Kango kaum hatte.
    Deshalb befand er sich auf dem Weg zu Carriba, um ihn zu fragen, wie man seinen Beitritt zur Schädelsekte beschleunigen könne.
    Wenn er geahnt hätte, was sich zu diesem Zeitpunkt in Carribas Haus abspielte, wäre er gelaufen, um dem hünenhaften Neger zu Hilfe zu eilen, denn mit einem solchen Verdienst hätte man ihn unbedingt im Kreis der Sekte aufnehmen müssen.
    ***
    »Frank!« schrie ich, als ich die grell gleißenden Augen sah. »Zurück! Raus aus dem Haus!«
    Der WHO-Arzt wirbelte herum und stürmte nach draußen. Ich blieb mit Carriba allein im Haus. Vernichtende Kräfte prallten gegen mich. Ich hatte das Gefühl, Hunderte von Dolchen würden sich in mein Fleisch wühlen.
    Blitzschnell hob ich meine Faust, um mich mit dem magischen Ring vor den zerstörenden Kräften, die dieses Gleißen aussandte, zu schützen. Die tödliche Attacke blieb im Kraftfeld meines Ringes hängen. Das grelle Licht blendete mich nicht mehr. Es wurde auf eine unerklärbare Weise gefiltert.
    Entgegengerichtete Energien prallten aufeinander. Gute und böse Kräfte trugen einen wilden Kampf aus. Ein Knirschen und Kreischen erfüllte den Raum. Knisternd und krachend stießen die Kraftfelder immer wieder gegeneinander. Das Böse versuchte fortwährend zu mir vorzudringen, doch mein magischer Ring schirmte mich ab und bewahrte mich vor Schaden.
    Ich hätte Carriba in diesem Augenblick erschießen können, aber ich drückte nicht ab. Ich brauchte den Mann lebend. Er mußte mir verraten, wo sich die Höhle des Grauens befand, in der der goldene Zauberschädel aufbewahrt wurde. Wenn es mir gelang, den Neger mit Hilfe meines magischen Rings in die Knie zu zwingen und kampfunfähig zu machen, reichte mir das.
    Als er merkte, daß die aus ihm fließenden tödlichen Kräfte nicht zu mir vorzudringen vermochten, wuchtete er sich mir entgegen.
    Ich behielt die Faust oben.
    Und es geschah etwas Schreckliches.
    Carriba wollte den Sieg erzwingen -und das wurde ihm zum Verhängnis. Er geriet an den Kern des Kraftfeldes meines Ringes. Die tödlichen Impulse, die mich treffen sollten, wurden umgekehrt und zurückgeschickt. Carriba stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    Er torkelte. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz und Grauen. Er schlug die Hände vor die grellen Augen, deren Schein durch die Handflächen hindurchstrahlte.
    Als er die Hände sinken ließ, sah ich, wie die aufgequollenen Augen schrumpften. Sie gingen in die Höhlen zurück. Ihr grelles Licht erlosch. Aber das war noch nicht alles. Die Kräfte des Zauberschädels, die durch

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