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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schädelsekte auszuforschen.«
    »Wir werden es dennoch versuchen.«
    Frank und ich traten aus Carribas Haus. Ich steckte meinen Colt Diamondback in die Schulterhalfter.
    »Daß auch nichts glattgehen kann«, brummte Frank.
    »Wir würden uns langweilen, wenn alles immer nach unseren Wünschen abliefe.« Ich stutzte und stieß meinen Freund an. »Frank.«
    »Hm?«
    »Dort rennt einer weg, als hätte er was gestohlen. Wer so läuft, hat ein schlechtes Gewissen. Was meinst du?«
    »Bin ganz deiner Ansicht«, erwiderte der WHO-Arzt.
    Wir starteten gleichzeitig, sprangen in den Landrover, und diesmal steuerte ich das Fahrzeug. Ich ließ den Wagen vorwärtsschnellen und schaltete die Scheinwerfer ein. Der Junge, der sich aus dem Staub machte, drehte sich kurz um, und dann forcierte er sein Tempo. Querfeldein rannte er auf die hoch aufragende Dschungelwand zu.
    »Wir müssen ihn noch vor dem Urwald abfangen, Tony!« rief Frank. »Im Dschungel gibt es für ihn Tausende von Möglichkeiten sich zu verstecken.«
    »Kluges Bürschchen«, gab ich zurück. »Man sieht, daß du mitdenkst.«
    Ich trat das Gaspedal kräftig durch, nagelte es am Bodenblech fest, scherte mich nicht um den unbefestigten Weg, der sich dem Urwald entgegenschlängelte, sondern fuhr auch querfeldein.
    Der allradgetriebene Wagen schaukelte, ächzte und quietschte. Wir wurden hin und her geschüttelt und zum Fahrzeughimmel hochgeschleudert.
    Frank klammerte sich am Haltegriff fest, während ich wie verrückt am Lenkrad kurbelte, um den tiefen Gruben und Erdfalten auszuweichen. Das Licht der Scheinwerfer erfaßte den Neger vor uns immer wieder.
    Er rannte, als ginge es um sein Leben.
    Der Landrover rumpelte in eine mit hohem Gras zugewachsene Bodenvertiefung. Frank und ich wurden nach vorn gerissen. Da wir nicht angegurtet waren, hätte das böse ausgehen können. Ich fing mich zum Glück am Lenkrad ab. Frank Esslin prallte mit der Stirn gegen die Frontscheibe, blieb aber unverletzt.
    Der Motor heulte auf.
    Die Räder drehten sich singend durch. Gestein flog nach hinten weg.
    »Verdammt, wir sitzen fest!« schrie ich.
    Frank Esslin reagierte sofort. Er sprang aus dem Landrover, stemmte sich gegen die Fahrzeugschnauze, und wir schaukelten mit vereinten Kräften den Wagen aus der Mulde.
    Wertvolle Zeit ging verloren.
    Er erreichte in diesem Augenblick den Urwald. Büsche nahmen ihn auf. Zweige und Blätter schlossen sich hinter ihm, als hätten sie ihn verschluckt. Er war nicht mehr vorhanden.
    »Mist!« rief Frank, der schon wieder neben mir im Wagen saß.
    »Unsere Chancen sind zwar rapide gesunken, aber so leicht geben wir nicht auf, Kamerad«, gab ich zurück. »Vielleicht erwischen wir Carribas Freund doch noch. Er ist wie der Teufel gerannt. Dieses Tempo hält er nicht mehr lange durch. Die Kräfte werden ihn verlassen, und wir, die Ausgeruhten, brauchen ihn nur noch einzusammeln.«
    Frank schnippte mit dem Finger. »Einfach so.«
    »Das hoffe ich wenigstens.«
    Endlich langten auch wir beim Urwald an. Ich stoppte das Fahrzeug vor dem Busch, hinter dem der Schwarze verschwunden war. Mit einem kraftvollen Sprung beförderte ich mich aus dem Landrover, und dann zog ich sicherheitshalber meinen Colt Diamondback, denn ich glaubte nicht, daß der Bursche sich ohne Gegenwehr einfangen lassen würde.
    ***
    Kango wußte, daß er einen Fehler gemacht hatte, als er den Landrover hinter sich herrasen sah. Er hätte nicht laufen dürfen. Wenn er ganz ruhig weggegangen wäre, wäre er niemandem aufgefallen.
    Doch nun hatten sich zwei Jäger auf seine Fährte geheftet.
    Die Männer, die Carriba fertiggemacht hatten!
    Nun wollten sie sich ihn holen. Kango fürchtete um sein Leben, deshalb rannte er, so schnell er konnte. Wenn er erst mal den Dschungel erreicht hatte, war er so gut wie gerettet. Aber bis dahin war es zu Fuß noch so verflucht weit. Die Verfolger hatten es leichter. Die saßen im Wagen, brauchten nur Gas zu geben.
    Wie Lichtspeere stachen die Scheinwerfer in die Dunkelheit. Mal trafen sie Kango, mal schossen sie ihr Licht an ihm vorbei oder über ihn hinweg, auf den Dschungel zu.
    Kango hörte das Dröhnen des Motors, das immer näher kam. Er spürte, wie sein Herz gegen die Rippen hämmerte, und mit weit aufgerissenem Mund pumpte er Sauerstoff in seine Lungen.
    Plötzlich sackten die Lichter des Landrover ab und hoben sich nicht mehr. Kango warf einen gehetzten Blick über die Schulter zurück. Am liebsten hätte er einen Freudenschrei ausgestoßen. Das

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