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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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doch er blieb nicht an der Oberfläche, sondern ging sofort in, die Tiefe. Ihr schmerz verzerrtes Gesicht lehnte an der Tür. Sie spürte die erbarmungslose Kraft - Hitze und Kälte - von der sie förmlich auseinandergenommen wurde.
    Sie schrie ohne Unterlaß.
    Sie wußte, daß sie in wenigen Augenblicken so aussehen würde wie Peter Hubley.
    Röchelnd drehte sie sich um.
    Das Gleißen traf ihr Gesicht und Sekunden später erlosch der letzte Lebensfunke in dem Mädchen. Als sie zusammenbrach, huschte ein zufriedenes Grinsen über Carribas Gesicht.
    ***
    Ich saß im Hubschrauber und blickte durch das Plexiglas. London kam in Sicht. Eine Dunstglocke lag über der Millionenstadt. Ich wickelte ein Lakritzenbonbon aus dem Papier und schob es mir in den Mund.
    »Bald sind wir zu Hause«, sagte ich zu Lance Selby, der neben mir saß.
    Der Parapsychologe nickte versonnen. »Wir waren nicht lange weg.«
    »Ist mir lieber so. Wenigstens kann ich mich wieder um Silver kümmern.«
    Meinem Freund und Kampfgefährten, dem Ex-Dämon Mr. Silver, ging es zur Zeit nicht gut. Er war von Lathor, dem Mann mit dem Wolfsschwert, verletzt worden, und er wäre daran wahrscheinlich zugrunde gegangen, wenn seine Freundin Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, und ich uns nicht ins Reich der grünen Schatten begeben hätten, um ihm das Heilkraut zu bringen, das ihn wieder gesund machen sollte.
    Roxane war bei diesem Abenteuer auf der Strecke geblieben. Sie wurde ein Opfer von Tingo, der Dämonenschlange.
    Ich kehrte aus dem Reich der grünen Schatten allein zurück, und-, brachte Mr. Silver nicht nur das Heilkraut, sondern auch eine sehr schlimme Nachricht mit.
    Seither erholte sich der Ex-Dämon zwar, aber er sah keinen Sinn darin, zu genesen, denn der Inhalt seines Lebens existierte nicht mehr. Roxane war tot. Er litt darunter so sehr, daß wir, seine Freunde, uns ernstlich Sorgen um ihn machten.
    Während sich meine Freundin, die Schriftstellerin Vicky Bonney, um Mr. Silver kümmerte, mußten Lance Selby und ich nach Schottland fliegen, wo in einem kleinen Hochlanddorf Abel Gorgonius Koczak, ein Schlangenhäuptiger, sein Unwesen trieb.
    Von diesem Abenteuer, das wir zum Glück erfolgreich abschließen konnten, kehrten Lance und ich nun nach London zurück.
    »Bin neugierig, wie es Mr. Silver geht«, sagte ich.
    »Er wird über Roxanes Tod hinwegkommen. Die Zeit heilt alle Wunden.«
    »Auch bei Silver? Er ist kein Mensch, vergiß das nicht. Er unterliegt anderen Gesetzen. Roxane war seine große Jugendliebe.«
    »Er hat lange Zeit ohne sie gelebt.«
    »Das stimmt, aber er sah nie eine andere Frau an. Er hielt Roxane über die Jahrhunderte hinweg die Treue. Vielleicht spürte er, daß er sie eines Tages Wiedersehen würde. Und es passierte wirklich.«
    »Sie war ein bezauberndes Mädchen.«
    »Und eine große Hilfe«, sagte ich. »Eine echte Verstärkung des Ballard-Teams. Aber ihr Verlust schmerzt mich nicht nur deswegen.«
    Der Pilot senkte den Helikopter. Wir flogen über Harrow und Hillingdon auf Hounslow zu. Vor uns tauchte der Airport auf. Tucker Peckinpah, in dessen Hubschrauber wir saßen, wußte, wann wir in London eintreffen würden. Ein Funkspruch eilte uns während des Fluges voraus. Peckinpah würde uns auf dem Flugplatz in Empfang nehmen.
    Die Maschine sackte mehr und mehr ab, und schließlich setzte sie sicher auf den Kufen auf. Der Rotor drehte sich langsamer und kam schließlich vollends zum Stillstand.
    Ich öffnete den Gurt und sagte aufatmend: »Wieder daheim.«
    Tucker Peckinpah betrat die Piste. Der sechzigjährige Industrielle zählte zu den reichsten Männern Großbritanniens. Er hatte ein Händchen für gewinnbringende Geschäfte. Sein Geld steckte in zahlreichen Unternehmen. Es gab wohl nur sehr wenig, woran er nicht in irgendeiner Form beteiligt war.
    Peckinpah, leicht rundlich, mit gelichtetem Haupthaar, die unvermeidliche Zigarre im Mund, eilte auf den Hubschrauber zu.
    Ich sprang aus der Kanzel. »Hallo, Partner.«
    »Tag, Tony. Tag, Lance.«
    »Guten Tag, Mr. Peckinpah«, gab der Parapsychologe zurück.
    »Wie ging’s in Seitrick?« erkundigte sich der Industrielle.
    »Das Dorf hat wieder seinen Frieden«, antwortete ich.
    »Sie haben mit dem Spuk schneller aufgeräumt als vorgesehen.«
    »Wir hatten Glück«, sagte ich.
    »Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige«, bemerkte Peckinpah. »Nur keine falsche Bescheidenheit, Tony.«
    Vor Jahren gingen der Industrielle und ich eine einmalige Partnerschaft ein: Ich

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