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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gemeinsam hinter uns gebracht, und ich freute mich, ihn wiederzusehen.
    Der sehr elegante, hagere, blonde Arzt legte seinen Arm um meine Schultern. »Ich bin froh, daß du so schnell kommen konntest, Tony.«
    »Auf Hilferufe von meinen Freunden reagiere ich immer prompt.«
    »Das kann ich bestätigen«, sagte Frank. »Ich habe dir ein Zimmer in dem Hotel besorgt, in dem ich wohne. In Lagos schwelt die Angst.«
    »Tucker Peckinpah sprach von einem Zauberschädel aus Gold.«
    Frank nickte. »Ich erzähle dir während der Fahrt, was ich davon weiß.«
    Wir verließen das Flughafengebäude. Frank hatte sich für die Dauer seines Aufenthalts einen Landrover zugelegt. Ich setzte mich neben ihn. Er zündete die Maschine, wir fuhren los.
    »Du siehst blendend aus, Tony«, sagte der WHO-Arzt.
    »Obwohl ich kaum noch zur Ruhe komme«, gab ich zurück.
    »Peckinpah erzählte mir, du hättest im schottischen Hochland zu tun gehabt.«
    Ich berichtete von den Dingen, die in Seitrick passiert waren.
    »Und wie geht es Mr. Silver?« wollte Frank Esslin danach wissen.
    »Er erholt sich nur langsam.«
    »Roxanes Tod macht ihm - wie uns allen - zu schaffen.«
    Wir schwiegen. Ich schaute nicht auf die Straße, achtete nicht auf die Umgebung, sondern dachte an Roxane, die auch ich nicht so schnell vergessen können würde.
    »Du wolltest mir vom Zauberschädel erzählen«, sagte ich nach einer Weile.
    Frank nickte. »Als ich meine Arbeit beendete, erfuhr ich zum erstenmal von diesem goldenen Kopf. Er soll aus einer anderen Welt stammen und ungeheure Magie besitzen. Man bewahrt ihn irgendwo im Dschungel auf. In der Höhle des Grauens, so sagt man. Eine kleine Gruppe von Menschen verehrt ihn, sieht in ihm ihren Gebieter und wird von ihm gelenkt. Es heißt, daß man, wenn man sich mit dem goldenen Zauberschädel verbündet, Macht über seine Mitmenschen erhält. Irgend jemand macht sich dieses Bündnis nun zunutze, um Angst und Schrecken nach Lagos hineinzutragen. Fast scheint es, als würde es sich hierbei um einen Menschenhasser handeln. Angeblich hat es den goldenen Zauberschädel immer schon gegeben, aber noch nie hatte die Bevölkerung von Lagos unter seiner Existenz zu leiden.«
    Wir erreichten die nigerianische Hauptstadt.
    Wenig später las ich ein Straßenschild. DENTON STREET stand darauf. Und Nummer 2-4 trug das Hotel »Mainland«. Frank zeigte mir mein Zimmer. Ich war davon angetan. Wir begaben uns in die Hotelbar, ich bestellte einen Pernod und einen Bourbon, wir setzten uns an einen Tisch und ich bat Frank, mir mehr über diesen Zauberkopf zu berichten.
    »Viel mehr weiß ich leider nicht mehr«, sagte der WHO-Arzt und zuckte bedauernd mit den Schultern. »Die Bevölkerung hat Angst. Die Polizei findet grauenvoll zugerichtete Leichen. Das Verbrechen nimmt überhand, es überwuchert die Stadt. Für all das macht man den Zauberschädel verantwortlich.«
    »Hat noch keiner versucht, ihn zu finden?«
    »Es heißt, daß jeder sterben muß, der versucht, sich den Goldkopf zu holen.«
    »Und niemand weiß, wo sich die Höhle des Grauens befindet?«
    »Nur die Mitglieder der Sekte, die den Zauberschädel verehrt, wissen es.«
    Ich berichtete meinem Freund, daß der Goldkopf bereits Abwehrmaßnahmen gegen mich ergriffen hatte.
    »Schon im Flugzeug«, staunte Frank Esslin. »Ich hätte nicht gedacht, daß die Kraft des Zauberschädels so weit reicht. Mann, da können wir uns auf einiges gefaßt machen.«
    »Man müßte herausfinden, wer diesem Geheimbund angehört«, sagte ich.
    »Einen Namen konnte ich bereits ausforschen.«
    »Wunderbar. Wie heißt der Knabe?« wollte ich wissen.
    »Carriba«, sagte Frank.
    ***
    Carriba saß im Hafen auf der Kaimauer und starrte ins Wasser. Niemand ahnte, daß der goldene Zauberschädel durch ihn zwei Menschen getötet hatte. Ein Matrose stieß den koloßhaften Schwarzen an. Carriba schreckte aus seinen Gedanken hoch. »Kannst du nicht aufpassen?«
    »Ach, leck mich!« gab der andere ärgerlich zurück. »Mußt du hier rumsitzen, du fauler Sack?«
    Carriba sprang auf. Als der Seemann sah, wie riesig der Neger war, ergriff er sicherheitshalber die Flucht. Carriba ging die Straße entlang. Er achtete nicht auf das hektische Treiben, das um ihn herum herrschte. Er wartete auf neue Befehle seines Gebieters.
    Und da kamen sie schon. Der goldene Zauberschädel setzte sich auf telepathischem Wege mit ihm in Verbindung.
    »Meine Abwehrmaßnahme ist aus irgendeinem Grund gescheitert«, grollte der

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