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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Warum seid ihr über uns hergefallen? Warum habt ihr meine Freunde getötet?« fragte er unerschrocken.
    »Wie ist dein Name?« wollte Ytlar wissen.
    »Ich heiße Ugar und bin der Berater von Prinzessin Ragu.«
    Ytlar lachte. »Da haben wir ja einen ganz besonderen Fang gemacht.«
    »Was wollt ihr in unserem Reich?«
    »Wir werden hier herrschen.«
    »Es wäre Platz genug in unserem Reich für ein friedliches Nebeneinanderleben.«
    »Ihr seid Unterkreaturen. Wir werden Sklaven aus euch machen, damit ihr uns in unsere Entscheidungen nicht dreinredet. Ihr werdet von uns regiert werden. Wir werden euch jenen Rang zuweisen, der euch zusteht.«
    »Das werden wir uns nicht gefallen lassen. Wir werden kämpfen!«
    »Du wirst gar nichts mehr«, gab Ytlar lachend zurück. »Denn du wirst auf unserem Opferstein sterben. Und nach deinem Tod werden wir das Reich der grünen Schatten übernehmen. Wir werden alle niederwerfen, die sich uns in den Weg stellen. Und Prinzessin Ragu wird zu meiner Leibeigenen.«
    Diese Bemerkung reizte Ugar so sehr, daß er die Gefahr nicht beachtete, in der er sich befand. Er fegte die Schwerter beiseite und stürzte sich auf Ytlar.
    Aber dieser ließ ihn nicht an sich heran. Er stieß ihn zurück, und einer der Umstehenden drosch Ugar die Breitseite seines Schwertes so kraftvoll gegen den Schädel, daß er ohnmächtig zusammenbrach.
    Ytlar wies auf ihn. »Er ist sehr tapfer. Die Götter werden mit ihm ihre Freude haben.« Er befahl einem seiner Männer, Ugar mitzunehmen. Dann breitete er die Flügel aus und hob sich in die Lüfte.
    ***
    Von weitem schon sahen sie das Lager der Vogelbestien. Ytlars Volk hatte sich in einer weiten Senke niedergelassen und wartete auf die Rückkehr der Vorhut, die das Land auskundschaftete. Ytlar schwebte auf ein großes Zelt zu. Seine Untertanen eilten herbei. Ihr Anführer landete zehn Schritte vom Zelt entfernt und legte die Flügel an.
    Als die Vogelbestie landete, die Ugar mitbrachte, kam dieser zu sich. Er hörte die Jubelrufe des Volks, das seinen Führer begrüßte, ließ das Auge geschlossen und gab sich den Anschein, immer noch ohnmächtig zu sein. Das geflügelte Wesen ließ Ugar los. Er fiel auf den Boden und blieb liegen.
    Ytlar hob die Arme, und das Volk verstummte. »Unser Priester ist der Ansicht, wir müssen unseren Göttern ein Opfer bringen. Ein Opfer aus dem Reich der grünen Schatten. Wir haben uns diesen Krieger geholt. Er ist der Berater der Prinzessin Ragu. Er wird sein Leben auf dem Opferstein verlieren. Danach kann uns nichts mehr daran hindern, die Schattenwesen zu unterwerfen.«
    Jubel.
    »Wir sind die neuen Herrscher in diesem Reich!« rief Ytlar. »Und die Schattenwesen werden unsere Sklaven sein!«
    Neuerlicher Jubel.
    Und dann riefen die Vogelbestien im Chor den Namen ihres tapferen Führers: »Ytlar! Ytlar! Ytlar…«
    Die Euphorie steckte sie alle an. Nur einen nicht: Ugar. Er lag auf dem Boden, sein Kopf schmerzte, und er überlegte, ob ihm die Flucht in diesem Augenblick gelingen konnte.
    Er wollte es versuchen. Vorsichtig öffnete er sein Auge. Im Moment beachtete ihn niemand. Er spannte die Muskeln, ohne daß es jemanden auffiel, und dann federte er urplötzlich hoch.
    Es ging so schnell, daß zwei. Vogelbestien verdattert zurücksprangen. Er riß einem Feind das Schwert aus der Scheide und tötete mit kraftvollen Hieben zwei Bestien, die ihm den Weg versperrten.
    Die anderen wichen zurück. Eine Gasse bildete sich. Ugar rannte los. Aber er kam nicht weit. Er hätte es wissen müssen, daß das nicht gelingen konnte. Es waren zu viele Feinde.
    Einer von ihnen ergriff einen Speer und schleuderte ihn dem Fliehenden nach. Ugar spürte einen harten Schlag an der linken Schulter. Sofort setzte der Schmerz ein. Ugars Mund entrang sich ein heiserer Schrei. Er fiel nach vorn. Sogleich fielen die Vogelbestien über ihn her und hieben mit ihren Fäusten auf ihn ein, bis er neuerlich das Bewußtsein verlor.
    Ytlar drängte die aufgebrachte Menge zur Seite. Er riß dem grünen Schatten den Speer aus der Schulter und knurrte: »Das mißfällt mir! Wir müssen den Göttern ein unversehrtes Opfer übergeben! Das bedeutet, daß wir dieses Schattenwesen nun erst gesund pflegen müssen, ehe wir es töten können! Dadurch verlieren wir kostbare Zeit!«
    Der Krieger, der den Speer geschleudert hatte, senkte verlegen sein Haupt. »Ich bedaure, so gedankenlos gehandelt zu haben.«
    Ytlar warf den Speer achtlos weg, drehte sich grimmig um und begab sich

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