Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
entschlossen. »Da ist noch eine Rechnung mit Tingo, der Dämonenschlange, offen.«
    »Du willst sie bekämpfen?« fragte ich beunruhigt.
    »Ich werde sie, die mir das Wertvollste im Leben genommen hat, vernichten!« sagte der Hüne mit den Silberhaaren mit dröhnender Stimme.
    »Fühlst du dich dafür schon stark genug?«
    »Seit ich mit Miles Manda fertiggeworden bin, weiß ich, daß ich kräftemäßig wieder der alte bin.«
    »Das freut mich«, sagte ich ehrlich. Ich küßte Vicky zum Abschied.
    »Sei vorsichtig«, riet sie mir.
    »Ich werd‘s versuchen«, gab ich zurück und deutete einen Kinnhaken an. »Mach keinem anderen Mann schöne Augen, während ich weg bin.«
    »Ich werde mich in meine Arbeit vergraben.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte ich und verließ mit Pannor und dem Ex-Dämon das Haus. Ich holte meinen weißen Peugeot 504 TI aus der Garage, und wir verließen die Stadt.
    Zwanzig Minuten später erreichten wir Waltham Abbey.
    Mir fiel der Rockerboß Joe Retzik ein, der hier mit seinen Freunden den Kaufmann Fred Heckart arg gepeinigt hatte. Ich hatte nach meiner Rückkehr aus dem Reich der grünen Schatten dafür gesorgt, daß Retzik sein Fett bekam.
    Hier in Waltham Abbey befand sich das Dimensionstor, durch das ich mit Roxane in die andere Welt gelangt war. Ich fuhr in den Wald hinein, soweit es möglich war.
    Als wir ausstiegen, öffnete Mr. Silver den Kofferraumdeckel des Peugeot und nahm die magische Streitaxt an sich, die er im Kampf gegen die gelben Drachen erbeutet hatte. Der Schaft bestand aus dickem schwarzem Ebenholz. Auf der scharfen Klinge tanzten blitzende Lichtreflexe. Der Ex-Dämon hatte vermutlich die Absicht, die Dämonenschlange damit in Stücke zu schlagen. Ich konnte seinen Haß auf Tingo verstehen. Er hatte Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, von Jugend an gekannt und sie über die Jahrhunderte hinweg geliebt.
    Lange hatte er ohne sie leben müssen.
    Aber eines Tages hatte Roxane zu uns gefunden, und Mr. Silver hatte geglaubt, sie würde nun für immer bei uns bleiben.
    Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie auch immer noch bei uns gewesen. Aber Skup und seine verblendeten Krieger - und vor allem Tingo - hatten uns durch diese Rechnung einen dicken, erschütternden Strich gemacht.
    Pannor eilte vor uns auf die unheimliche Ruine zu, zwischen deren Mauern sich das Dimensionstor befand. Er öffnete es für uns und ließ uns in die andere Welt eintreten.
    Das Reich der grünen Schatten.
    Mir war, als würde ich meine zweite Heimat betreten.
    ***
    Roxane wußte nicht, wie lange sie schon im Labyrinth der Dämonenschlange gefangengehalten wurde. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Anfangs verstand sie nicht, weshalb Tingo sie nicht gleich verschlungen hatte. Die Dämonenschlange hatte sie lediglich mit ihrer klebrigen Zunge gepackt und in die Tiefe gerissen.
    Roxane hatte vorübergehend das Bewußtsein verloren, und als sie wieder zu sich gekommen war, hatte sie gefesselt in dieser unterirdischen Höhle gelegen.
    Und sie war nicht allein. Drei weitere Mädchen lagen, verschnürt wie sie, auf dem Boden: Maki, Tindissa und Assara. Mädchen aus Dargan, die alle der Dämonenschlange geopfert, von dieser jedoch noch nicht getötet worden waren.
    »Warum hat uns Tingo verschont?« wollte Roxane wissen.
    »Das hat sie nicht«, erwiderte Maki.
    »Aber wir leben noch«, sagte Roxane.
    »Bestimmt nicht mehr lange«, sagte Tindissa mit weinerlicher Stimme.
    Roxane erfuhr, daß Tingo nur die männlichen Opfer sofort tötete. Die Mädchen hob sie auf. Für wann?
    Die Hexe aus dem Jenseits dachte an Tony Ballard, der glauben mußte, daß sie nicht mehr lebte. Er hatte bestimmt versucht, das Zauberkraut allein von Sorticas zu holen, und er war damit allein zu Mr. Silver zurückgekehrt, falls es ihm gelungen war, alle Gefahren zu überstehen, und er mußte Mr. Silver berichten, daß sie, Roxane, tot war…
    Das schwarzhaarige, grünäugige Mädchen weinte. Gab es keine Möglichkeit, dem schrecklichen Schicksal zu entrinnen? Was hatte Tingo mit ihnen vor? Die Zeit verging. Roxane versank in tiefen Schlaf.
    Plötzlich weckten sie schlurfende Schritte. Sie war sofort hellwach und setzte sich auf.
    »Wer kommt da?« fragte sie flüsternd ihre Nachbarin. Das war Assara.
    »Wyxen«, gab Assara leise zurück.
    »Wer ist das?«
    »Ein grausamer Markiase. Tingo hat dem Dreiarmigen das Leben geschenkt. Er wacht über ihre Gefangenen.«
    Die Schritte kamen näher. Und dann sah Roxane den Dreiarmigen. Wie

Weitere Kostenlose Bücher