Glamorous Love - vollkommenes Glück
zugeknöpft wurde, und schlüpfte in meine bunten Leder Turnschuhe. Zu guter Letzt frisierte ich mir noch das Haar. Ich warf einen kurzen Blick in den Spiegel, drehte den Kopf hin und her, um sicher zu gehen, dass ich mich so auf der Bühne sehen lassen konnte.
Per Telefon informierte ich mich, ob d ie Luft in der Lobby rein war. Als ich die Treppen hinuntersprang, spürte ich eine Welle von Energie und Tatendrang und freute mich auf das Konzert. Die Aufregung wich kurz und schlug in Euphorie um.
In der Lobby wurde ich von zwei der Jungs per Handschlag empfangen. Jetzt fehlte noch Gary, unser junger Vater. Wahrscheinlich telefonierte er mit seiner Frau. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich für diese Zeit von seiner kleinen Familie zu trennen. Er hatte erwähnt, dass Christina, seine Frau, so schnell wie möglich mit auf Tour gehen wollte – sobald der Kleine aus dem Gröbsten heraus war. Das dauerte wohl noch. Schließlich war er gerade sechs Wochen alt.
Mittlerweile waren wir komplett und saßen im Auto Richtung Stadion. Ich sah aus dem Wageninneren die riesige Menschentraube, die sich um den Eingangsbereiche der Arena versammelt hatte. All diese Leut e waren hier, um uns zu sehen! Immer wieder unglaublich auch nach den vielen erfolgreichen Konzerten.
George, der immer dabei war, chauffierte uns mit der wartenden Limousine geschickt um die Masse herum und ließ uns am besagten Hintereingang aussteigen. Auch er blieb und ließ es sich nicht nehmen, das Konzert mitzuerleben.
Die ersten Scheinwerfer wurden angeschaltet und die Menschenmasse fing an zu pfeifen, zu klatschen und i mmer wieder aufs Neue den Bandnamen zu rufen: „Lu-mi-nous, Lu-mi-nous!“ Noch mehr Lichter gingen an, ein Zeichen, dass es in Kürze losgehen würde.
Wir beeilten uns, um noch schnell die Jungs der Vorband zu begrüßen, bevor sie auf die Bühne mussten. Wir eilten in die für die Sänger vorbereiteten Garderoben und Aufenthaltsräume. Dort warteten sie auf ihren Auftritt, die erste Show für die jungen Sänger vor einem so riesigen Publikum. Sie freuten sich noch über ein paar wichtige Tipps von uns und bedankten sich. Wir verabredeten uns für nach der Show in der Bar des Hotels, ganz egal, wie das erste Konzert der unerfahrenen Band laufen würde. Die Roadies trafen die letzten Vorbereitungen, bevor die Bühne im grellen gelben Licht erstrahlte. Die Massen draußen tobten und es hörte sich an, als würden sie einen Angriff auf eine Stadt planen.
Das Startzeichen wurde gegeben und die Jungs stiegen raus auf ihre Bühne. Dafür, dass sie noch nicht sonderlich routiniert waren, spielten sie ihr Programm ohne größere Patzer recht professionell. Für eine noch nicht so bekannte Gruppe erhielten sie einen guten Applaus.
Uns blieben noch wenige Minuten, bevor es losging. Ich zog mich noch für einen kurzen Moment zurück und atmete tief durch, in der Hoffnung, keinen Textausfall oder Ähnliches auf der Bühne zu bekommen. Ich nahm meinen Anhänger fest in die Hand und küsste ihn, vielleicht würde er mir tatsächlich Glück bringen. Wenn sie jetzt nur da wäre!
Für mich wurde es Zeit, mich nach vorne zu begeben. Dort trafen die Jungs und ich uns wieder. Wir stellten uns dicht in einen kleinen Kreis auf und streckten alle einen Arm heraus, um die Hände abzuklatschen. John war derjenige, der kurz vor Beginn der Show immer ein Gebet nach oben schickte. Es hörte sich vielleicht altmodisch an, aber für ihn war das ein Muss und er glaubte daran. Der Rest der Crew akzeptierte das und machte ihm zuliebe mit. Jetzt war es soweit. Wir wurden von dem Sänger unserer Vorgruppe angekündigt. Die Lichter gingen aus und die Massen waren außer sich. Die Show begann.
Ich hatte Mühe, mich zu konzentrieren. Mein Blick ging durch die Massen in der Hoffnung, Juno zu erblicken. Mir war klar, dass sie nicht da war, tr otz allem suchte ich nach ihr.
Das grelle Licht blendete mich ständig und ich schloss immer wieder meine Augen, damit sie sich erholen konnten. Nach einiger Zeit fing ich mit der Dankesrede an, sprach ein paar nette Worte in das Mikrofon: „Hallo Mädels und Jungs!“ Die Massen tobten. Ich freute mich und lächelte. In gebrochenem Deutsch sprach ich weiter. „Wir freuen uns, in Hannover zu sein und wünschen euch einen phantastischen Abend! Viel Spaß!“ Diesen Satz hatte ich extra auswendig gelernt.
Ich dachte kurz über die nächsten Worte nach, die ich auf Deutsch sagen wollte, während ich ein paar Musiknoten auf der
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