Glamorous Love - vollkommenes Glück
Unterbewusstsein einem manchmal für Streiche spielte.
Ich merkte, wie sich während des Leipzig-Konzerts Juno in meine Gedanken schlich und sah mich nach ihr um. Natürlich ohne den gewünschten Erfolg. Immer wieder kontrollierte ich, ob meine Kette noch da war, wo sie hingehörte, und spürte, wie wichtig sie für mich geworden war. Es war kurz vor Schluss der Show und die Lichter gingen aus. Die Menschen pfiffen und schrien nach Zugaben. Unruhig stampften sie mit den Füßen auf, die Arena bebte, sie kochte förmlich! Bevor das Licht wieder angestellt wurde, waren wir vollzählig auf der Bühne. Ich schloss die Augen. Das Intro des Liedes spielte ich mit dem Klavier, bevor ich mit dem Gesang einsetzte. Alle Kraft, die noch in mir steckte, gab ich in diesen letzten Song. Wieder gab es Standing Ovations, bevor der Gesang in Vogelgezwitscher mündete und sich die Scheinwerfer verdunkelten.
Ohne lange zu überlegen, schnappte ich mir meine Klamotten und trommelte die ander en hinter der Bühne zusammen.
„Hey Jungs, bitte stellt mir jetzt keine Fragen und macht euch keine Gedanken. Ich muss weg, etwas Wichtiges erledigen.“
John übernahm das Wort und sprach für die gesamte Gruppe. „Du wirst schon wissen, was du machst! Melde dich, wenn was sein sollte.“ Er klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter.
„Habt ihr ein Problem damit, wenn ich mir George ausleihe? Keine Angst, ich werde pünktlich zum nächsten Konzert in München sein“, versprach ich. Ich spürte, dass jeder einzelne meiner engsten Kumpels erstaunt war. Sie hielten sich jedoch mit Fragen zurück.
„ Ist schon in Ordnung, Charly“, beruhigte mich John.
Die anderen schwiegen und nickten zustimmend. Eigentlich erzählten wir uns alles, doch diesmal machte ich etwas auf eigene Faust. Die Klamotten aus dem Hotel hatte ich von George packen lassen.
Als ich im Auto saß, gab ic h ihm eine Adresse nach vorne. „George, es ist alles in Ordnung. Ich muss einfach etwas Wichtiges erledigen.“
George nahm den Zettel. „ Natürlich, Mr Charly.“ Er tippte die Adresse in das Navigationsgerät ein, fragte nicht, was das alles sollte, sondern ließ das Auto an und führte den Auftrag aus. Als das Navigationsgerät den Weg anzeigte, fuhren wir los. Es ging durch die Nacht auf die Autobahn.
„Haben Sie Lust, mal zu zeigen, was das Auto so drauf hat? Wir sind doch hier in Deutschland. Darf man hier nicht fahren, was die Kiste hergibt? Und ich habe es heute besonders eilig“, drängelte ich.
Er grinste. „ Natürlich, sehr gerne!“ Er drückte aufs Gas und nahm mich beim Wort.
F ast kam ich mir in dem Auto vor wie im Flieger.
Gespannt schaute ich auf das Navigationsgerät, um zu sehen, was es an Zeit ausgerechnet hatte. Ein bisschen über eine Stunde. Endlich! Die Zeit verging schnell, kurz vor Ankunft nahm ich mein Telefon und wählte …
8. Kapitel
– Junos Sicht –
Berlin: 43 Stunden vorher:
Ich drehte die Musik im Auto lauter. Natürlich hatte ich meine Luminous-CD eingelegt. Mein Navigationsgerät zeigte mir den Weg und die Ankunftszeit an. Wahrscheinlich würde ich die 260 Kilometer in knapp drei Stunden schaffen. Mittlerweile war ich auf der Autobahn unterwegs und konnte Stoff geben. Ich mochte den Rausch der Geschwindigkeit zusammen mit lauter Musik.
In Gedanken nahm ich das Hinweisschild für die Ausfahrt nach Hannover wahr. Ab jetzt musste ich komplett dem Navigationsgerät vertrauen, hier in der Stadt kannte ich mich gar nicht aus. Während ich mich mit meinem Mini durch den Verkehr wühlte, sah ich einen Wegweiser zum Stadion und einen zum Hotel.
„ Oh Gott! Ich hab es geschafft! Juhuuu, heute Abend ist es so weit!“ Ich war extrem aufgeregt und betete darum, noch eine Karte zu ergattern.
Freundlich begrüßte mich der Mitarbeiter, der hin ter der kleinen Rezeption saß.
„Einen schönen guten Tag, was kann ich für Sie tun?“
Ich nahm meinen Rucksack ab und stellte ihn auf den Boden. „Hallo, ich habe ein Z immer für eine Nacht gebucht.“
Er drehte sich zum Computer. „Buchstabieren Sie mir bitte Ihren Nachnamen.“
„T H A M M“ und fügte noch „Juno aus Berlin“ hinzu.
Mit einem Kuli und einem bedruckten Zettel dreh te er sich in meine Richtung.
„Ihr Zimmer liegt in der zweiten Etage, hier ist der Schlüssel mit der Zimmernummer. Jedoch müssten Sie sich noch ein paar Minuten gedulden. Das Zimmer wird noch hergerichtet. Außerdem hätte ich gerne ein Autogramm von Ihnen.“ Er schob den Zettel
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