Glanz

sind).

     

Ich betrachte die Öllampe. Die kleine Flamme gibt kaum genug Licht, um zwei Schritte weit zu leuchten. Sie ist aus grob behauenem Kupfer gemacht und
wirkt sehr alt. Mir fällt plötzlich die Geschichte von Aladin ein.
Ich reibe ein paar Mal an der Lampe, doch kein freundlicher Geist erscheint, um mir drei Wünsche zu erfüllen.
Natürlich nicht. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Zum Glück hat das niemand beobachtet.
    Niemand außer Emily, die mich die ganze Zeit als unsichtbarer Geist begleitet, fällt mir ein.
    »Hätte ja sein können«, sage ich laut. »Wer weiß, was in dieser Welt alles möglich ist!«
    Mir ist, als hörte ich ein fernes Kichern, aber das ist sicher nur Einbildung.
    Weil ich mich jetzt ohnehin schon lächerlich gemacht habe, rufe ich noch dreimal »Sesam, öffne dich!«, leider ebenfalls ohne Effekt.
    Auch die Utensilien zum Entzünden der Lampe bringen mich nicht weiter. Jedenfalls hat es keinerlei Wirkung, wenn ich versuche, mit dem Stahl oder
dem Feuerstein gegen die Wände zu schlagen oder daran herumzukratzen. Aber ich habe ja noch die anderen Gegenstände.

     
    Ich kann mich näher mit dem Stoffbeutel , der Wasserflasche oder dem Pergamentröllchen beschäftigen.

Stopp!
     
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Ich rolle noch einmal das Pergament auseinander. Die Dinge sind nicht so, wie sie erscheinen – schön und gut, aber wie zum Kuckuck soll mir das
hier weiterhelfen?
    Ich betrachte den Zettel und reiße erstaunt die Augen auf. Auf dem Pergament sind immer noch dieselben unverständlichen griechischen Zeichen zu
sehen. Aber ich weiß plötzlich, dass ich mich beim ersten Mal hinsichtlich ihrer Bedeutung getäuscht haben muss. Dort steht etwas ganz anderes.
Die Schriftzeichen bedeuten jetzt: »Gehe zurück!«
    Gehe zurück. Sehr witzig! Wie soll das funktionieren, wenn der Gang, der mich in diese Schleife gebracht hat, nicht mehr zu existieren scheint?
    Ich bin im Begriff, das Pergament zu zerknüllen und wütend in die Ecke zu schleudern, als mir ein Gedanke kommt.
Ich stecke die Gegenstände zurück in den Beutel und gehe rückwärts einen der Gänge entlang.
Nach kurzer Zeit bin ich sicher, dass der Gang länger ist als zuvor. Ich wage nicht, mich umzudrehen,
aus Angst, wieder nur eine Biegung nach rechts oder links zu sehen. Also gehe ich langsam weiter.
    Es ist ein beklemmendes Gefühl, in diesem unbekannten Labyrinth rückwärts zu gehen, ohne zu wissen, wohin ich trete.
Was, wenn ich über einen Stein stolpere oder in eine Fallgrube stürze? Ich kämpfe die Angst nieder. Der Gang ist jetzt eindeutig länger als
jedes der Teilstücke zuvor. Ich habe den Lösungsweg gefunden und muss ihm bis zum Ende folgen.
    Nach ein paar weiteren vorsichtigen Schritten rückwärts weitet sich der Gang zu einem Raum. Ich drehe mich um.

     
    Weiter

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