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Glanz

Glanz

Titel: Glanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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Während ich ihm entgegen laufe, merke ich, dass etwas nicht stimmt. Eric bewegt sich seltsam, langsam und auf
merkwürdige Weise vornübergebeugt, so als sei er verletzt. Ich verlangsame unwillkürlich mein Tempo.
    Als nur noch ein paar Dutzend Schritte zwischen uns liegen, bleibe ich stehen. Die Kehle schnürt sich mir zu. Der Mann vor mir ist nicht Eric.
Er kann es nicht sein. Er trägt die Bronzerüstung und das Schwert, und an seinen Füßen sehe ich die zerfetzten Reste der Nike-Turnschuhe, die ich
Eric mitgebracht habe. Doch er hat ansonsten kaum Ähnlichkeit mit dem jungen griechischen Krieger. Sein Gesicht ist zerfurcht und vom Wetter gegerbt.
Er hat einen bleichen Vollbart, und schneeweiße Haarsträhnen fallen ihm ins Gesicht.
    Er bleibt ebenfalls stehen und starrt mich an, als traue er seinen Augen nicht. »Göttliche Mutter«, krächzt der Greis mit einer Stimme, die er
offenbar lange nicht benutzt hat. »Du … du bist zurückgekommen!«

     
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Ich will auf ihn zu laufen, ihn in den Arm nehmen, ihn trösten, aber ich kann es nicht. Ich bin wie gelähmt. »Mein Gott!«, bringe ich hervor.
    Langsam kommt er näher. In seinen Augen glänzen Tränen. »Ich habe … auf dich gewartet«, keucht er. »Wie du es gesagt hast. Und … du bist
zurückgekommen!«
    Ich strecke eine Hand aus und berühre sein runzliges Gesicht. »Mein Gott!«, sage ich erneut. Während der kurzen Zeit, die wir getrennt gewesen
sind, ist in seiner Welt ein ganzes Leben vergangen.
    »Suchen … suchen wir jetzt das Tor des Lichts?«, fragt der Alte, den ich immer noch nicht als Eric ansehen kann. »Ich … habe nicht mehr gehofft,
es noch finden zu können. Doch jetzt, mit deiner Hilfe …« Er wendet sich um und geht den Strand entlang, zurück in die Richtung, aus der er
gekommen ist.
    »Wohin gehst du?«, rufe ich ihm nach.
    Er dreht sich kurz zu mir um. »Ich bin kein Gott«, sagt er. »Wenn ich am Leben bleiben will, muss ich etwas essen.«

     
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Ich folge ihm zu der Stelle, wo er seine Gegenstände hat fallen lassen. Was aus der Ferne wie ein Speer aussah, scheint tatsächlich eine Art Angel
zu sein, eine an einem langen Stock befestigte Sehne mit mehreren Haken daran. Der vermeintliche Beutel entpuppt sich als ein Bündel toter Tiere,
die wie eine Mischung aus Seestern und Krake aussehen, mit kurzen Armen und einem sackartigen, mit Warzen bedeckten Körper ohne Augen.
    Der Alte hebt sie auf. »Sie sehen nicht sehr hübsch aus und sind etwas zäh, aber die Arme sind wohlschmeckend, und aus ihrer Haut lässt sich
allerhand Nützliches herstellen«, erklärt er.
    Ich strecke unwillkürlich meine Hand nach dem Bündel aus, um ihm tragen zu helfen, doch

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