Glanz
will ich auch mein letztes Versprechen erfüllen', sagte
der Dämon. Er hauchte mich an, und mein Körper verbrannte in einem Augenblick zu Asche. Zurück blieb das, was du vor dir siehst. Ich kann nicht
sterben, aber ich kann diesen Ort auch nicht mehr verlassen – den Ort, an dem ich mein Volk verraten habe.«
Ich weiß nicht so recht, was ich von dieser Geschichte halten soll. Sie klingt ein bisschen nach Grimms Märchen, aber irgendwie berührt sie mich
auch. Eine Königin, die die Wahrheit nicht hören will und dafür die Konsequenzen tragen muss – ist das vielleicht ein Vorwurf von Erics
Unterbewusstsein an mich? Ich vermag es nicht zu sagen.
Was soll ich als Nächstes sagen?
»Du kennst Eric?«
»Weißt du, wo Eric ist?«
»Weißt du, wo ich das Tor des Lichts finden kann?«
»Ich muss mich auf die Suche nach meinem Sohn machen!«
Stopp!
Sie haben versehentlich umgeblättert. Dieses interaktive Buch ist nicht dafür gedacht, dass es wie ein gewöhnliches Buch vom Anfang
bis zum Ende durchgeblättert wird. In linearer Reihenfolge gelesen ergeben die einzelnen Textabschnitte keinen Sinn.
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Ich wende mich dem Bücherregal zu. Einige in Leder gebundene staubige Bände stehen darin. Ich nehme einen heraus und schlage ihn auf. Das Buch ist
von Hand in einer seltsamen, aus geschwungenen Zeichen bestehenden Schrift geschrieben, die ich nicht entziffern kann. Neben dem Text befinden sich
handgemalte Ornamente und Miniaturen, die merkwürdige Wesen und fremdartige Früchte zeigen.
Ich blättere durch das Buch, und Ehrfurcht überkommt mich – Ehrfurcht vor Erics unglaublicher Fantasie, die in der Lage ist, jede einzelne Seite
dieses Werks in jedem Detail darzustellen. Es erscheint mir kaum fassbar, dass das überhaupt möglich ist. Andererseits habe ich einmal gelesen,
dass das menschliche Gehirn nur zu einem geringen Teil genutzt wird. Vielleicht stimmt das ja tatsächlich, und was ich hier sehe, ist die wahre
Kreativität und künstlerische Kraft, zu der ein Mensch fähig ist. Wenn das so ist, frage ich mich, müsste es dann nicht einen Weg geben, dieses
enorme Potenzial im Wachzustand anzuzapfen?
Ich stelle das Buch zurück. In erster Linie geht es jetzt darum, Eric aus seinem Traumgefängnis zu befreien, und Lesen wird mich dabei nicht
weiterbringen.
Ich kann die Treppe weiter hinaufsteigen , durch eines der schmalen Fenster nach draußen schauen oder
wieder herunterklettern und auf die Ebene der Tore zurückkehren .
Stopp!
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