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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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SEK .« Stellfeldt wandte sich ab und hastete in sein Büro, Mur lief hinterher.
    »Was hast du vor?«
    »Wir müssen den Zugriff planen.«
    »Aber was ist mit Frank? Wir können sie nicht festneh–«
    »Du hast doch gehört, was die beiden besprochen haben. Sie scheinen ihn irgendwo versteckt zu haben, wo sie ihn sich selbst überlassen wollen.«
    »Aber –«
    »Wenn wir die Familie erst festgenommen haben, werden sie uns ganz sicher zu ihm führen. Wir müssen gleich auf dem Parkplatz zugreifen, unmittelbar nachdem Sobolew bei Sophie angerufen hat.«
    In der folgenden Stunde hatten die Ermittler alle Hände voll zu tun. Eine Menge Polizeibeamte musste unterrichtet werden.
    Belzl wurde informiert, dass die Bewohner des Appelhofs das Anwesen bald verlassen würden. Mit dem Gruppenführer vom SEK besprach sie, dass ein Teil der Kollegen Arnold Schweinsberger und seine Freundin auf dem Weg nach Nürnberg beschatten sollte, während der andere Teil Mutter und Tochter zum Südausgang des Hauptbahnhofs folgte. Alle hielten sich bereit, notfalls sofort einzugreifen, falls jemand Verdacht schöpfte.
    Baumann und Dr. Puellen wurden ebenfalls über die Lage in Kenntnis gesetzt und gebeten, Sophie auf den Anruf vorzubereiten. Wünnenberg, der mittlerweile zur Dienststelle zurückgekehrt war, nachdem er mit dem Hundeführer jeden Millimeter in der Uffenheimer und der Dieselstraße abgesucht hatte, übernahm die Koordination der Beamten vom Dauerdienst, die mit der Auswertung der zwischenzeitlich eingetroffenen Handydaten der restlichen Familienmitglieder beschäftigt waren.
    Die Frage, woran die Ermittler Toscha Sobolew erkennen sollten, falls er als Erster auf dem Parkplatz eintraf und in den Bahnhof ging, ohne auf seine Familie zu warten, bereitete ihnen großes Kopfzerbrechen. Stellfeldts Recherche hatte ergeben, dass auf den Vater kein Auto zugelassen war, und die kurze Zeit, die er von Ansbach aus nach Nürnberg benötigte, genügte nicht, um ihn und sein Fahrzeug durch zivile Beamte eindeutig zu identifizieren – wenngleich Stellfeldt alles daransetzte.
    »Habt ihr ein halbes Ohr für mich?«, fragte Wünnenberg nach einer Weile.
    Stellfeldt und Mur schauten auf.
    »Die Kollegen vom Dauerdienst haben etwas herausgefunden. Ihr erinnert euch, dass Arnold Schweinsberger am Vormittag nach Nürnberg gefahren und rund eine Stunde lang dortgeblieben ist?«
    Mur nickte.
    »Ab dem Moment, als er sich auf den Weg nach Allersberg gemacht hat, hat ihn eine weitere Handynummer begleitet – die von Toscha Sobolew. Er ist den ganzen Nachmittag bei den Schweinsbergers geblieben, bis Arnold gegen Abend zum ersten Mal wieder nach Nürnberg gefahren ist. Auch dabei hat Sobolew ihn begleitet, anschließend ist er ebenfalls mit zum Appelhof zurückgekehrt. Erst als sie eine Stunde später ein letztes Mal nach Nürnberg fuhren, haben sie zwar denselben Weg genommen, sich aber um ein paar Minuten zeitversetzt bewegt.«
    »Sobolew war also auch in der Uffenheimer Straße?«
    Wünnenberg nickte.
    »Und die anderen Familienmitglieder?«
    »Die Handys der Frauen lagen die ganze Zeit über zu Hause. Ob sonst noch jemand dabei war, können wir im Moment noch nicht mit letzter Sicherheit sagen. Die bisherige Zeit war zu knapp, um alle anderen Handynummern auszuwerten, die sich zum selben Zeitpunkt in denselben Funkzellen eingeloggt haben.«
    Zwanzig Minuten nach fünf meldete sich Lisbet Belzl. »Als Letzte haben sich nun auch Mutter und Tochter auf den Weg gemacht. Sie sind soeben an uns vorbeigefahren. Allerdings nicht allein.«
    »Sondern?«, fragte Mur atemlos. Mit jeder Faser ihres Körpers hoffte sie, Belzl würde sagen, sie hätten Hackenholt bei sich gehabt.
    »Der Wagen wurde von einem jungen Mann gesteuert. Die Beamten, die sie beim Einsteigen beobachtet haben, beschreiben ihn als ungefähr Mitte dreißig, einen Meter neunzig groß und sehr schlank mit kurz geschorenen Haaren. Wir haben keinen blassen Schimmer, wer das sein könnte beziehungsweise in welchem Verhältnis er zur Familie steht. Könnt ihr ihn zuordnen?«
    »Nein.« Mur nagte an ihrer Unterlippe. »In dem Gespräch, das wir abgehört haben, wurde er nicht erwähnt. Bislang sind wir von einer Gruppe mit fünf Personen ausgegangen, aber ich werde die Beobachtung gleich weitergeben, damit die Kollegen das bei der Planung ihres Zugriffs berücksichtigen können.«
    »Okay. Wir bleiben an ihnen dran. Bis nachher.«
    »Kannst du mir bitte schnell mal sagen, wo sich der Sohn und

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