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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Pruppach nach Roth. Dann hatte er die Staatsstraße 2220 nach Hilpoltstein genommen, wo ein weiterer Halt stattgefunden hatte. Diesmal für gute zwanzig Minuten. Von dort aus war Schweinsberger auf direktem Weg über die A9 nach Greding gefahren und nach einem erneuten kurzen Aufenthalt schließlich über die A9 zum Appelhof zurückgekehrt, wo sich zumindest das Handy noch immer befand.
    Plötzlich steckte Detlef Schuster den Kopf zur Tür herein. »Bei mir hat sich etwas getan. Kommt rüber und hört euch das mal an!«
    Stellfeldt und Mur sprangen auf und liefen in einen Raum am Ende des Flurs. Als Schuster einen Knopf drückte, erfüllten zwei körperlose Stimmen den Raum.
    »Und? Was sagt er?«, fragte ein Mann. Seine Stimme klang so rau, als wäre er ein starker Raucher.
    »Wir müssen sofort abhauen. Sobald sie sein Verschwinden bemerken, wird es hier von Bullen nur so wimmeln.« In der jüngeren Männerstimme schwang ein Anflug von Panik mit.
    »Sie haben also herausgefunden, wer ich bin?«
    »Ja. Und ich bin mir sicher, dass sie das mit den Überweisungen ebenfalls wissen.«
    »Aber warum haben sie dann lediglich meine Wohnung durchsucht und nicht auch gleich den Appelhof hochgenommen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wieso hast du ihn das nicht gefragt?«
    »Er hat nicht viel gesagt. Wir mussten ihm sowieso erst mal klarmachen, dass es gesünder für ihn ist, wenn er das Maul aufmacht.«
    »Gesünder? Dass ich nicht lache.« Ein schmirgelndes Geräusch ertönte: Jemand riss ein Zündholz an.
    »Und das alles bloß wegen dem beschissenen Unfall gestern Abend.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht. Der Polizist war ganz sicher nicht zufällig bei euch da draußen. Denk an die Hunde, die kurz vorher angeschlagen haben.«
    »Jedenfalls kennen die Bullen die Zusammenhänge. Wir müssen schleunigst verschwinden. Die können jede Minute hier auftauchen.«
    »Nun lass mal die Kirche im Dorf. Keiner weiß, dass wir ihn überwältigt haben. Wenn sie etwas geplant hätten, hätten sie das schon längst durchgezogen. Wir haben mindestens noch bis zum Vormittag Zeit, und dann spielen wir unseren Trumpf aus.«
    »Der da wäre?«
    »Wir rufen bei seiner Tusse an und fordern Lösegeld.«
    »Bist du verrückt?«, protestierte der Jüngere. »So schnell können wir gar nicht schauen, wie –«
    »Dummkopf! Verstehst du nicht? Wir rufen die Tusse an und sagen ihr, dass wir ihren Macker haben. Wenn sie ihn lebendig wiedersehen will, soll sie uns eine Million in kleinen Scheinen besorgen. Übergabe ist mittags um zwölf an einer Autobahnraststätte. Irgendwo Richtung Norden. Außerdem schärfen wir ihr ein, dass sie keinesfalls die Polizei einschalten darf.«
    »Daran wird sie sich wohl kaum halten!«
    »Korrekt, und das ist der Clou an der Sache. Wir beschäftigen die Bullen damit, das Lösegeld zu besorgen, die Übergabe zu organisieren und so weiter. Wir lenken sie ab.«
    »Aber die werden doch trotzdem nicht mit der Suche nach ihm aufhören.«
    »Genau das sollen sie ja auch: Dann haben alle etwas zu tun und keine Kapazitäten mehr frei, um hinter uns herzuhecheln.«
    »Wenn sie die Zusammenhänge kennen, werden die mit Sicherheit als Erstes hierherkommen.«
    »Und? Bis die an der Haustür klingeln, sind wir dreimal in Österreich.«
    »Wie jetzt? Ich dachte, es geht dir um das Lösegeld?«
    »Arnold, manchmal frage ich mich ernsthaft, ob du nicht doch ein Kuckuckskind bist. Du fährst nachher mit Sandra nach Nürnberg zum Flughafen. Dort soll sie ein Auto mieten. Auf ihren Namen, den kennen die Bullen mit Sicherheit nicht. Anschließend treffen wir uns am Parkplatz vor dem Südausgang vom Hauptbahnhof. Gib auch Zuzanna und Linda Bescheid. Ich gehe dann in den Bahnhof und rufe von einem öffentlichen Telefon aus bei der Tusse an. Wenn sie danach die Bullen informiert, sind wir schon längst über alle Berge – und die Ratten haben erst mal alle Hände voll zu tun. Hast du jetzt alles kapiert?«
    »Ja.« Die andere Stimme klang gepresst.
    »Gut, wir treffen uns um Punkt sechs.«
    »Und was machen wir mit –?«
    »Der bleibt, wo er ist. Da findet ihn eh keiner.«
    Es knackte in der Leitung; das Gespräch war zu Ende.
    Schreckensbleich starrte Mur Schuster an.
    »Dass das Toscha Sobolew war, ist klar, oder?«, fragte der Beamte.
    Sie nickte. »Eindeutig ein Gespräch zwischen Vater und Sohn. Hast du den Anruf zurückverfolgt?«
    »Der Anschluss gehört zu einem Hotel in Ansbach.«
    »Wir brauchen dringend eine zweite Großgruppe vom

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