Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
Vom Netzwerk:
Bild passen. Am Vormittag geht Bülent zur Sparkasse und hebt sein gesamtes Geld ab, weil er am nächsten Tag mit seiner Zukünftigen in die Türkei fliegen will. Wenn ihm jemand etwas antun wollte, war der Rest des Tages quasi die letzte Gelegenheit dazu.« Wünnenberg trank sichtlich zufrieden einen Schluck Kaffee.
    »Schon, aber die Theorie hat zwei winzige Schönheitsfehler: Bislang haben wir nicht die geringste Ahnung, ob Bülent Alkan wirklich eine Verlobte hatte, und genauso wenig wissen wir, ob die Sache mit der Reise in die Türkei überhaupt der Wahrheit entsprochen hat«, entgegnete Hackenholt. Dann erklärte er den Kollegen, was sie von der Sparkassenmitarbeiterin erfahren hatten.
    »Irgendwie wird das alles immer verworrener«, seufzte Stellfeldt. »Was ist aus der Partnerin geworden? Warum hat sie Bülent Alkan nicht als vermisst gemeldet? Wo ist sie jetzt? Und vor allem: Wo ist das Geld?«
    »Vielleicht ist sie ja untergetaucht, nachdem sie ihren ermordeten Bräutigam gefunden hat. Oder sie ist sang- und klanglos in die Türkei abgehauen – mitsamt den achtzehntausend Euro. Zumindest würde das die abgeschlossene Wohnungstür erklären«, kam Christine Mur auf ein wichtiges Detail zu sprechen.
    »Du meinst, sie ist ahnungslos zurückgekommen, hat die Tür aufgemacht, den Toten gefunden, sich daraufhin die Moneten geschnappt und ist abgehauen, wobei sie hinter sich gewissenhaft abgesperrt hat?«, fragte Wünnenberg mit gerunzelter Stirn.
    »Das würde voraussetzen, dass sie wusste, wo ihr Verlobter den Betrag versteckt hat«, murmelte Stellfeldt. »Wie es in den Räumen ausgeschaut hat, haben die oder der Täter dort schon vor ihr nach der Barschaft gesucht.«
    Hackenholt schüttelte entschieden den Kopf. »All diese Spekulationen bringen uns keinen Millimeter weiter. Wir sollten unsere Zeit lieber nutzen, um die Fakten zu analysieren. Christine, was hast du herausgefunden?«
    »Bislang nichts, was uns weiterhilft. Die Scheine sind jedenfalls nicht mehr in der Wohnung, sofern sie überhaupt jemals dort gewesen sind. Der kaputte Laptop ist bei den Kollegen vom LKA in München, aber bislang gibt es von deren Seite keine Neuigkeiten. Einen anderen Computer haben wir nirgends gefunden – genauso wenig ein Handy. Fingerabdrücke haben wir diverse gesichert, bisher können wir allerdings nur die zuordnen, die Vater und Onkel des Opfers bei ihrem Einbruch hinterlassen haben. Insbesondere Letzterer war dabei auffallend übereifrig. Er war sowohl in der Küche als auch im Bad. Dabei ist besonders interessant, dass ich im Handwaschbecken Blut nachweisen konnte. Der Täter muss sich in aller Seelenruhe gesäubert haben, bevor er die Wohnung durchsucht hat. Uns stellt die Situation vor folgendes Problem: Wir haben keine Chance nachzuweisen, ob Vater und Onkel vor ihrem nächtlichen Besuch schon einmal dort gewesen sind oder nicht.«
    »Däi wern ja wohl nix midn Doud vo ihrn eichner Bou zern dou hamm« , protestierte Saskia Baumann.
    »Das wäre nicht der erste Fall, bei dem eine Familie jemanden aus den eigenen Reihen tötet«, argumentierte Mur dagegen. »Aber halten wir uns weiter an die Fakten: Der Schmutz unter den Fingernägeln des Toten muss erst noch ausgewertet werden, ebenso die DNA -Proben, die wir genommen haben. Unklar ist auch noch, ob es sich bei den Blutspuren immer um Bülent Alkans Blut handelt oder ob vielleicht der Täter ebenfalls eine Verletzung davongetragen hat. Der Schnelltest gibt lediglich Aufschluss über die Blutgruppe, und die war stets dieselbe.«
    »Über das Ergebnis der Befragung der Nachbarn haben wir euch ja bereits informiert«, übernahm Stellfeldt. »Ich habe mich anschließend den Handydaten gewidmet. Dabei kam heraus, dass Bülent Alkan sehr wohl Kontakt zu seiner Schwester hatte: Er hat sie regelmäßig angerufen und ihr Kurznachrichten geschickt. Neben unzähligen anderen Personen, mit denen er in sehr unregelmäßigem Telefonkontakt stand, hat er mehrmals am Tag mit einer Rojin Barzani telefoniert. Die Gespräche haben manchmal nur ein paar Sekunden, dann wieder bis zu einer Stunde gedauert.«
    »Könnte also die vermeintliche Verlobte sein, oder?«, fragte Wünnenberg.
    »Ich denke schon. So oft, wie die beiden miteinander gesprochen haben, liegt das nahe. Außerdem hat die Telefonistin in der Spedition angegeben, dass Bülent unsterblich in eine Rojin verliebt war.«
    »Hast du das Mädchen überprüft?« Hackenholt sah Stellfeldt fragend an.
    »Sie ist neunzehn Jahre

Weitere Kostenlose Bücher