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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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möchte?«
    »Der Kunde gibt uns seine neue Bankverbindung, und dann überweisen wir nach Ablauf der Kündigungsfrist das Restguthaben auf das neue Konto – oder buchen im Rahmen eines Lastschriftverfahrens von dort den ausstehenden Sollbetrag ab. Aber Herr Alkan wollte dazu keine Angaben machen. Er sagte, er würde am nächsten Tag in die Türkei zurückgehen, deshalb müsse alles jetzt sofort und auf der Stelle geregelt werden.«
    Hackenholt und Wünnenberg warfen sich einen erstaunten Blick zu.
    »Er wollte in die Türkei? Sind Sie sich da sicher?«
    »Ja, er hatte seine Verlobte dabei.«
    »Wissen Sie ihren Namen?«
    Frau Starck schürzte die Lippen. »Nein, aber es war ebenfalls eine Türkin. Sie hat ein Kopftuch getragen.«
    »Und Sie erinnern sich genau daran, dass Herr Alkan sie als seine Verlobte vorgestellt hat?«
    »Na ja, er hat mir jedenfalls erzählt, dass sie zur Hochzeit in die Türkei ziehen und anschließend dort bei der Familie seiner Frau leben wollten.«
    Nach ihrer Rückkehr ins Kommissariat rief Hackenholt als Erstes Dr. Puellen in seinem Büro an und lud ihn zum Nikolausessen ein. Der Rechtsmediziner war hörbar überrascht, sagte aber sofort freudig zu. Noch erfreuter vernahm er die Tatsache, dass Christine Mur ebenfalls zu den anwesenden Gästen zählen würde.
    Mit einem Lächeln ging der Hauptkommissar im Anschluss an das Telefonat zum Besprechungszimmer. Offenbar waren schon alle versammelt, zumindest schienen die Kollegen bereits angeregt zu diskutieren, wie er durch die angelehnte Tür hören konnte.
    »Du musst unbedingt einen Karton von diesem fränkischen Rosé für morgen Abend besorgen, Saskia«, sagte Wünnenberg.
    »Keinen Rosé«, widersprach Stellfeldt. »Christine mag den Rotwein viel lieber. Da hat sie ganz ohne unser Zutun im Nu ein paar Gläser intus.«
    »Trotzdem sollten wir ein Auge auf ihr Glas haben. Hoffentlich macht Sophie keine Tischkärtchen, zuzutrauen wäre es ihr. Falls es welche gibt, musst du Frank ablenken, damit ich die Plätze so tauschen kann, dass Christine neben Maurice sitzt. Außerdem sollte einer von uns beiden auf der anderen Seite neben ihr sitzen, dann ist es am unauffälligsten, wenn wir ihr immer schön Wein nachschenken.«
    »Un ihr maand wergli, dass des der richdiche Weech wär, dassmers zammbringer?« , fragte Baumann skeptisch.
    »Klar! Erinner dich bloß daran, wie Christine wegen seiner Essenseinladung an ihrem Geburtstag rumgezickt hat und wie wunderbar die beiden seither miteinander zurechtkommen«, erklärte Wünnenberg.
    »Eem. Obber ned –«
    »Kein Aber«, unterbrach Stellfeldt Baumann. »Die zwei brauchen lediglich nur etwas Starthilfe, und mehr machen wir nun wirklich nicht.«
    »Ihr maand also wergli, dassd Chrisdine middn Dr. Buelln hammgäihd, wenns nerblous gnouch becherd hodd?«
    »Klar, das fädeln wir schon so ein, dass sie nicht Nein sagen kann. Außerdem will sie es doch selbst. Sie hat nur noch keinen plausiblen Vorwand gefunden. Wenn wir ihr den liefern, sie quasi dazu zwingen, hat das für sie den zusätzlichen Vorteil, dass sie das Unschuldslamm mimen kann.«
    »Un der Dr. Buelln?« , fragte Baumann verunsichert.
    »Der wird die Chance beim Schopfe packen, da kannst du dir sicher sein.«
    »Sag mal, belauschst du etwa deine Kollegen?«, fragte plötzlich eine empörte Stimme hinter Hackenholt.
    Der Hauptkommissar zuckte zusammen wie ein ertappter Schuljunge. Es war Christine Mur.
    »Nein, natürlich nicht, ich war bloß in Gedanken. Irgendetwas habe ich vergessen, ich komme nur gerade nicht mehr darauf, was es war.«
    »Na, das haben Dinge, die man vergisst, so an sich.«
    Im Besprechungsraum war es schlagartig mucksmäuschenstill geworden. Hackenholt stieß die Tür auf und ließ der Beamtin den Vortritt.
    »Was gibt es Neues?«, fragte er in geschäftsmäßigem Ton mit einem schnellen Blick in die Runde.
    »Endli håmmer ern Nachbern gfundn, der wos ghärd hodd« , ergriff Baumann eilig das Wort. »Un zwår wår des geeng Middåch am 16. Nofember. Der Nachber hodd gsachd, es hädd glunger, wäi wenn der Bülend Alkån Möbl zammhauerd odder ummernand schäim däd. Er maand, er hädd aa erweng Ruufm ghärd, obber kanne Schreie. Die Siduadzion soll nix Bedroolichs ghobbd hamm.«
    »An das Datum konnte er sich so genau erinnern, weil er erst am Vortag einem Bekannten mit dem Umzug geholfen hatte und noch so erschöpft war, dass er einen Mittagsschlaf machen wollte«, übernahm nun Stellfeldt.
    »Das würde absolut ins

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