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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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wenigen Minuten.
    »Das Opfer heißt Azad Barzani und ist Eigentümer von dem Tele-Internetcafé dort drüben.« Der Kollege deutete mit der Hand in Richtung des Gebäudes, vor dem der Streifenwagen stand. »Dilser Barzani hat angegeben, dass sein Vater kurz vor zwanzig Uhr mit einem Bekannten aus dem Laden gegangen ist, um auf dem Bürgersteig eine Zigarette zu rauchen. Der Sohn wollte dem Vater und seinem Gast gerade ein Glas Tee bringen, als er sah, wie gegenüber ein Mann aus einem geparkten Auto stieg und über die Fahrbahn auf sie zukam. Azad Barzani soll sich dem Mann daraufhin wild gestikulierend und laut schimpfend in den Weg gestellt haben. Der Sohn wollte seinem Vater beistehen, ist ebenfalls auf die Straße gerannt, und plötzlich sind Schüsse gefallen. Der Vater ist zusammengebrochen, der Täter hat sich umgedreht und wollte flüchten, aber der Sohn hat sich auf ihn gestürzt. Durch die Schüsse sind mehrere Schaulustige aus dem benachbarten Gemüseladen sowie der Spielothek gegenüber auf die Straße gelaufen. Gemeinsam haben sie den Täter überwältigt und festgehalten, bis die erste Streife eintraf.« Der Beamte machte eine kurze Pause, um Hackenholt Gelegenheit zu geben, Fragen zu stellen. Da der jedoch nur knapp nickte, fuhr er schließlich fort: »Azad Barzani ist von mehreren Schüssen in Brust und Bauch getroffen worden. Der Notarzt hat ihn hier vor Ort versorgt und dann sofort in ein Krankenhaus gebracht. Der Sohn hat sich bei dem Gerangel an einer Scherbe von einem der zerbrochenen Teegläser geschnitten und wurde zur Behandlung in die Erler-Klinik eingeliefert.«
    »Was ist mit dem anderen Mann passiert? Dem Raucher, der mit Barzani vor der Tür stand?«
    »Der hat einen Schock erlitten, aber ansonsten keine physischen Verletzungen davongetragen.«
    »Und die Person, die geschossen hat, ist Özgür Alkan?«
    Der Beamte nickte.
    »Wo ist er jetzt?« Hackenholt sah sich suchend um.
    »Ich habe ihn ins Präsidium bringen lassen.«
    »Gut.« Hackenholt rieb sich über das Kinn. »Als ich angerufen wurde, hieß es, es wären zwei Täter gewesen.«
    »Genau. Ein weiterer Türke. Er ist nach dem Anschlag mit dem Auto geflüchtet, aus dem der Täter ausgestiegen ist. Aber während des Geschehens scheint der Mann die ganze Zeit über im Fahrzeug sitzen geblieben zu sein und nicht in die Handlung eingegriffen zu haben. Angeblich soll es sich dabei um einen gewissen Köksal Aguzüm handeln.«
    »Woher wisst ihr das?«
    »Einer der Zeugen will ihn erkannt haben. Außerdem ist der fragliche Wagen auf einen Mann mit diesem Namen zugelassen. Mehrere Passanten haben sich das Kennzeichen und den Fahrzeugtyp gemerkt.«
    Endlich trafen auch Hackenholts drei Kollegen bei ihm ein. Er informierte sie kurz über die Lage, dann entschieden sie, dass Stellfeldt und Baumann die Befragung der Zeugen vor Ort übernehmen sollten, während Hackenholt und Wünnenberg zum Präsidium fuhren, um sich Özgür Alkan zu widmen.
    »Herr Alkan, erzählen Sie uns bitte aus Ihrer Sicht, was heute Abend in der Gostenhofer Hauptstraße passiert ist.«
    »Ich habe meinen Sohn gerächt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich habe Barzani erschossen, weil er Bülent umgebracht hat.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Er hat den Mord im Sommer selbst angekündigt: Wenn Bülent sich noch einmal mit seiner Tochter trifft, bringt er ihn um.«
    »Aber deswegen ist doch noch lange nicht gesagt, dass er es auch tatsächlich getan hat!«
    »Bülents Tod darf nicht ungesühnt bleiben. Und da Sie ja nichts tun, musste ich das selbst in die Hand nehmen. Dort, wo ich herkomme, ist so etwas eine Frage der Ehre. Ich hatte keine andere Wahl, ich hätte anders nicht weiterleben können.«
    »Das ist Selbstjustiz, Herr Alkan, und die ist in diesem Land verboten.«
    Der Türke zuckte mit den Schultern. »In meiner Heimat gibt es in dem Fall nur eins: Blutrache.«
    »Wir stehen mit unseren Ermittlungen noch ganz am Anfang. Wir sind gerade dabei, Zeugen zu vernehmen beziehungsweise sie überhaupt erst einmal aufzuspüren – wie zum Beispiel Rojin Barzani. Da können wir nicht so handeln, wie Sie es von uns erwarten.«
    »Damla hat gesagt, dass Barzani das Mädchen ebenfalls umgebracht hat.«
    »Das ist eine reine Vermutung Ihrer Tochter, für die es keinerlei Beweise gibt. Ganz im Gegenteil: Wir gehen davon aus, dass Rojin lebt und es ihr gut geht.«
    »Er hat Bülent umgebracht. Ich musste es tun. Für meinen Sohn. Was jetzt mit mir passiert, ist mir

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