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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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dass Mad sich entspannte.
    „Es gibt hier doch bestimmt ein Frühstückscafé?“
    „Hm, ich denke, da lässt sich was machen.“
    Fünfzehn Minuten später saßen sie auf der Harley und fuhren in die Stadt. Das Café, zu dem Mad ihn dirigierte, war so winzig, dass die Schlange der Kunden bis auf die Straße reichte. Der Innenraum war klein, sechs kleine Bistrotische standen dicht an dicht, aber es duftete herrlich.
    „Hier holen alle ihre Muffins und Hörnchen“, erklärte Mad beim Reingehen. „Aber sie machen auch fantastische Waffeln.“
    „Wunderbar. Hauptsache, man kann viel Ahornsirup dazu essen.“
    Als sie sich setzten, unterdrücke Spike ein Lächeln. Wenn zwei große Menschen an einem so kleinen Tisch saßen, führte das zwangläufig dazu, dass sie sich ständig berührten. Perfekt.
    „Entschuldigung“, sagte Mad und zog ihre Füße zurück.
    „Meinetwegen braucht es dir nicht leidzutun“, erwiderte Spike leise.
    Als sie ihn ansah, durchfuhr es sie beide wie ein Blitz. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte er völlig vergessen, was sie hier wollten, und sein einziger Gedanke war, sie irgendwo hinzubringen, wo sie ganz allein waren …
    „Hi, möchtet ihr Kaffee?“
    Die Bedienung legte zwei Platzdeckchen aus grünem Papier auf den Tisch, auf denen auch das Frühstücksangebot abgedruckt war.
    „Ja, gern“, erwiderte er abwesend.
    Die Speisekarte konnte seine Aufmerksamkeit nicht richtig fesseln. Stattdessen nahm er jede Bewegung von Mad überdeutlich war: wie sie ihr langes Haar über die Schulter zurückstrich, die Beine übereinanderschlug oder am Kragen ihres Poloshirts zupfte.
    Die Bedienung brachte zwei riesige Tassen Kaffee, die fast den ganzen Tisch einnahmen. Genüsslich seufzte Mad beim ersten Schluck. Spike bestellte Waffeln mit Ahornsirup für sich.
    „Was möchtest du?“, fragte er.
    Über den Tassenrand sah sie ihn an. „Das hier reicht mir. Na ja, vielleicht nachher noch eine zweite.“
    Offensichtlich war sie kein Frühstücksfan.
    „Kann ich dich was Persönliches fragen?“
    Mad stellte die Tasse auf ihrem Knie ab. „Klar.“
    „Bist du mit Richard zusammen aufgewachsen?“ Spike konnte sich lebhaft vorstellen, dass der Kerl schon als Kind ein Ekel gewesen war.
    „Ja. Seine Mutter und mein Vater ließen sich scheiden. Damals blieben Kinder normalerweise bei ihrer Mutter, aber das ließ mein Vater nicht zu. Später habe ich erfahren, dass er der Frau das Sorgerecht abgekauft hat.“
    „Und sie hat ihre Kinder einfach im Stich gelassen?“
    „Ich wüsste nicht, dass Richard oder Amelia sie seitdem gesehen haben.“
    „Das ist ja ein Ding. Amelia ist also deine Halbschwester?“
    „Ja.“
    „Und was ist mit deiner Mutter?“
    „Sie war Vaters zweite Frau und ist gestorben, als ich vier war. Aber wenigstens kann ich mich an sie erinnern.“
    „Das tut mir sehr leid.“
    „Danke, aber es ist schon lange her.“
    „Wie war dein Vater so?“
    Sie nahm einen großen Schluck Kaffee. „Na ja, wie Väter eben so sind.“
    „Wir können auch über was anderes reden“, schlug er vor, als er sah, dass ihr das Thema offenbar unangenehm war.
    „Nein, ist schon gut. Mein Vater war so wie Richard. Sie sehen sich ähnlich.“
    „Und sie ähneln sich auch sonst?“
    „Na ja, ich war froh, als ich in die Vorschule kam, um von zu Hause rauszukommen. Ich habe geradezu darum gebettelt. Das lag nicht nur daran, dass Richard und mein Vater diese herabsetzende Art haben. Ich habe mich zu Hause immer wie ein Außenseiter gefühlt.“
    „Warum?“
    „Richard und Amelia sind wie Barbiepuppen. Blond, hellhäutig, perfekt. Besonders Amelia. Sie ist eine atemberaubende Schönheit.“
    „Da kenne ich aber noch andere.“ Was ihn anging, saß er gerade einer gegenüber.
    „Du hast sie noch nicht gesehen. Männer sind verrückt nach ihr. Ich dagegen war der schlaksige Wildfang, der unbedingt an der Olympiade teilnehmen wollte.“ Sie runzelte die Stirn. „Der Witz ist: Ich mag mich, wie ich bin. Ich liebe das, was ich tue. Aber jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, höre ich die Stimme meines Vaters. Oder Richards.“
    „Also mal ganz ehrlich, dein Halbbruder ist ein nervtötender Idiot.“
    „Ich weiß“, erwiderte sie lächelnd. „Er war immer schon so. Aber man muss ihm zugutehalten, dass Vater auch ihn sehr hart behandelt hat. Richard war schon in der Schule Klassenbester und ist ein hervorragender Geschäftsmann, aber für meinen Vater war nichts gut genug. Keiner von uns war

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