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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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dick verbundenem Arm die Praxis, noch immer schwach vor Schmerzen. In diesem Zustand würde er in der Küche nur stören, daher entschied er sich, nach Hause zu fahren.
    Als er den Wagen vor dem viktorianischen Haus parkte, in dessen Obergeschoss er eine Zweizimmerwohnung gemietet hatte, sah er, dass Licht brannte.
    Gut. Seine Schwester Jaynie, die meist rastlos durch das Land zog und seit ein paar Wochen bei ihm wohnte, war also zu Hause. Bevor er ausstieg, zog er sein Handy aus der Tasche und rief Sean an. Der Freund schien nicht überrascht zu sein, als Spike nach Madelines Aufenthaltsort fragte, und gab ihm bereitwillig Auskunft.
    Als er kurz darauf in seine Wohnung kam, hörte er aus Jaynies Zimmer das Klappern der Computer-Tastatur.
    „Ich bin’s“, rief er.
    Seine Schwester war nicht gerne allein, und er dachte immer daran, sich rechtzeitig bemerkbar zu machen, wenn er überraschend nach Hause kam.
    „Du bist früh dran“, rief sie, kam dann in die Küche. „Was ist passiert?“
    „Mir geht’s gut.“
    Mit großen, erschrockenen Augen stand sie in der Tür, eine schmale Frau Anfang dreißig. Sie trug Shorts und ein übergroßes T-Shirt. Trotz der Wärme hatte sie sich ein Sweatshirt über die Schultern gelegt. Das dunkle Haar war im Nacken achtlos zusammengebunden, und mit ihrer runden Drahtbrille erinnerte sie ihn an einen Spatz – schmucklos, aber schnell und immer auf der Hut.
    „Was ist denn passiert?“, wiederholte sie.
    „Nur eine leichte Verbrennung. Was macht die Arbeit?“
    „Geht nur langsam voran. Aber es ist besser als andere Sachen, die ich bisher gemacht habe. Ich wünschte, du würdest mich einen Teil der Miete bezahlen lassen.“
    „Und ich wünschte, du würdest dich endlich entscheiden, ganz hier zu bleiben und meine Mitbewohnerin zu werden.“
    Jaynie hatte hier in Saranac Lake ein Auskommen gefunden, indem sie von zu Hause aus Schreibarbeiten erledigte. Spike hätte es wirklich gern gesehen, wenn sie endlich sesshaft geworden wäre. Der Gedanke, dass sie hier ein Dach über dem Kopf und einen sicheren Schlafplatz hatte, beruhigte ihn.
    „Mal sehen“, sagte sie vage.
    „Hör zu, ich muss morgen verreisen. Ich bin nur eine Nacht weg. Meinst du, du kommst zurecht? Du kannst auch bei Nate und Frankie übernachten, wenn du willst.“
    „Nein, das geht schon. In dem Haus hier fühle ich mich sicher. Fährst du wegen Madeline?“
    Spike riss die Augen auf. „Woher weißt du …“
    „Du sagst im Schlaf ihren Namen.“ Jaynie wurde rot. „Nicht, dass ich dich belausche, aber ich schlafe selbst manchmal nicht so gut, und dann höre ich dich. Du vermisst sie wohl sehr?“
    „Ja“, gab er zu.
    Das liebevolle Lächeln machte Jaynies Gesicht bezaubernd schön. „Gut“, sagte sie. „Es wird auch langsam Zeit, dass du für jemanden so viel empfindest.“
    Mad stand auf dem Deck der Segeljacht, die ihre Crew auf den Bahamas repariert hatte, und starrte zu dem kleinen Fleck in der Ferne, der zeigte, dass sie sich Newport, Rhode Island, näherten. Die letzten anderthalb Monate war sie auf See gewesen, und sie freute sich nicht auf den Landgang. Auch nach sechs Wochen tat Spikes Verrat so weh wie am ersten Tag. Und das Schlimmste daran: Sie bekam den Mann einfach nicht aus dem Kopf. Aber so war das eben mit gebrochenen Herzen.
    Zwei Stunden später legten sie im New England Jacht Club an, einem exklusiven Segelhafen. Hier würde sie bestimmt schnell wieder ein Boot finden, auf dem sie als Scipper an Bord gehen konnte.
    Während über dem Wasser ein Gewitter aufzog, half sie der Mannschaft, das Boot zu entladen. Danach würde sie in die Stadt fahren, sich ein Hotel suchen und sofort ins Bett fallen. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt und würde schlafen wie ein Stein. Hoffentlich. An Bord hatte sie nächtelang wach gelegen und gegrübelt.
    „Sehen wir uns in der Bar?“, rief einer ihrer Crewmänner.
    „Ja, ich komme gleich nach.“
    „Gut. Und schau mal bei der Anmeldung vorbei, die haben ein Paket für dich.“
    Als die Männer gegangen waren, suchte Mad in ihrer Sporttasche nach ihrem neuen Handy. Sie hatte es sich eigentlich nur wegen Mick Rhodes zugelegt, damit der Anwalt sie unterwegs über den Stand der Dinge auf dem Laufenden halten konnte. Richard hatte direkt nach dem Feiertagswochenende eine einstweilige Verfügung beantragt, um die Kontrolle über ihre Anteile zu behalten. Doch das hatte Mick wenig beeindruckt, und schließlich zog Richard den Antrag kleinlaut

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