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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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zurück. Damit war die Angelegenheit endlich geregelt, die Anteile gehörten nun ihr allein.
    Stirnrunzelnd schaute sie auf das Display. Sie hatte acht Nachrichten, und fünf davon hatte Richard hinterlassen. Sie löschte sie, ohne sie anzuhören. Die anderen waren von Sean und Alex Moorehouse, erst die letzte stammte von Mick, der ihr mitteilte, dass sie zur nächsten Aufsichtsratssitzung der Value Shop erscheinen musste, um ihr Stimmrecht auszuüben.
    Übermorgen Nachmittag.
    Das bedeutete, dass sie sich erstmal nicht darum kümmern konnte, mit welcher Jacht sie als Nächstes auslief. Wie ungewohnt, einen Termin zu haben, der nichts mit Segeln zu tun hatte!
    Mad ging an Land und blieb auf dem Kai stehen, um sich vom Meer zu verabschieden. Gewitterwolken verdunkelten den Himmel, und Wind peitschte das Wasser auf.
    Als sie sich umdrehte, stand Spike vor ihr.
    Ihr erster Gedanke war, wie unfair es von ihm war, so gut auszusehen. Er trug seine schwarze Motorradkluft, und in dem seltsamen Licht leuchteten seine gelben Augen geheimnisvoll.
    Wie schon bei seiner Ankunft in Greenwich war sie völlig überrumpelt. Gleichzeitig fühlte sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Und spürte sofort die Spannung, die in der Luft lag.
    Die sechs Wochen ohne ihn hatten nichts geändert. Aber dann dachte sie an das, was er getan hatte – und Wut stieg in ihr auf.
    Spike war auf das Schlimmste vorbereitet, und während er darauf wartete, dass sie empört oder verächtlich vor ihm zurückwich, genoss er dennoch ihren Anblick. Sie war braun und wirkte fit – bis auf die Ringe unter den Augen. Und wie immer sah sie einfach hinreißend aus. Das Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, aus dem sich einige Strähnen gelöst hatten, die jetzt im Wind wehten. Am liebsten hätte er sie geküsst …
    Aber das war sicherlich keine gute Idee.
    „Was machst du denn hier?“, fragte sie angespannt.
    „Ich wollte dich sehen.“
    Schweigen. Dann fragte sie: „Und wie bist du in den Club gekommen?“
    Bei ihrer unbeteiligten Stimme bekam er eine Gänsehaut. „Ich habe hier früher mal als Koch gearbeitet. Man kennt mich.“
    „Aha.“ Dann setzte sie sich in Bewegung und ging an ihm vorbei. „Entschuldige mich, ich wollte gerade gehen.“
    „Bist du schwanger?“, platzte er heraus.
    Sie erstarrte, schaute sich dann über die Schulter um. „Nein.“
    „Bist du ganz sicher?“
    „Ja.
    „Hast du einen Test gemacht?“ Verdammt, das lief nicht gut. Er hätte sie so gerne berührt, ihr alles erklärt, irgendetwas geändert. Stattdessen starrten sie sich an und redeten miteinander wie Fremde.
    „Ich ruf dich an, wenn’s ein Problem gibt, ja?“
    „Ein Kind mit dir wäre kein Problem für mich“, sagte er leise.
    „Tja, für mich schon“, erwiderte sie kühl.
    Spike hielt den Atem an und senkte den Blick. Er war im Leben schon öfter geohrfeigt worden. Hatte Magenschwinger abbekommen und zweimal ein Messer in die Rippen. Aber nichts kam dem Schmerz gleich, der jetzt durch seinen Körper raste.
    „Ja, ich kann mir vorstellen, warum“, flüsterte er.
    Darauf sagte sie nichts mehr. Als er schließlich wieder den Kopf hob, schaute sie ihn seltsam an.
    „Wenigstens scheint es dir leidzutun, was in Greenwich passiert ist.“
    „Natürlich.“ Er hätte es ihr lieber selbst erzählt. Vielleicht hätte sie dann anders reagiert. Oder auch nicht.
    „Ich muss gehen“, sagte sie.
    „Es tut mir so leid.“
    Sie starrte aufs Meer hinaus. „Mir auch.“
    „Lässt du mich wissen, wenn …“
    „Ja. Aber ich bin nicht schwanger.“
    „Du weißt ja gar nicht, wie du mich erreichst. Kann ich dir meine Nummer …“
    „Die hat Sean bestimmt auch, oder? Ich frag einfach ihn, wenn ich dich sprechen will.“
    Damit drehte sie sich um und ging.
    Spike blickte ihr nach, bis sie im Clubhaus verschwand.
    Lange blieb er auf dem Kai stehen und wusste einfach nicht, was er tun sollte. Eine Zukunft ohne Mad kam ihm leer und bedeutungslos vor.
    Schließlich ging er zu seiner Harley zurück. Es würde eine lange Fahrt werden, und die Brandwunde schmerzte, aber das war ihm egal. Innerlich fühlte er sich kalt und taub. Als er die Maschine anließ, fielen die ersten Regentropfen.
    Mit weichen Knien ging Mad ins Clubhaus, wo sie an der Anmeldung ihr Päckchen abholte. Sie wusste, was es enthielt: die Unterlagen für die Aufsichtsratssitzung. Aber daran konnte sie im Moment nicht denken.
    Sie ging in den edel ausgestatteten Damenwaschraum, beugte sich über

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