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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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und da sind Gefühle zweitrangig. Lassen Sie sie in Ruhe, und ich kümmere mich um Sie.“
    Spike reagierte, ohne nachzudenken. Er schob Richard mit der Brust an die nächste Wand und senkte den Kopf, damit er ihm in die Augen sehen konnte. Furcht flackerte darin.
    „Sie verlassen jetzt sofort diesen Raum“, zischte Spike. „Und ich werde packen und abreisen. Dann landet keiner von uns beiden im Krankenhaus. Verstanden?“
    „Ich versuche doch nur zu helfen.“ Richards Stimme klang gepresst.
    „Das bezweifle ich. Und jetzt verschwinden Sie.“
    In Sekundenschnelle war Richard draußen.
    Mit zitternden Händen packte Spike seine Sachen, warf sich die Tasche über die Schulter und lief die Treppe hinunter. Draußen verstaute er alles in den Satteltaschen und setzte den Helm auf. Er duftete nach Mads Shampoo.
    Oh Gott, sie musste entsetzt gewesen sein, als sie hörte, was er getan hatte. Und weil er es ihr nicht selbst gesagt hatte, würde sie ihm gar keine Chance geben, alles zu erklären. Das konnte er ihr nicht einmal verübeln. Wie sollte sie jemandem vertrauen, der ihr etwas so Wesentliches so lange verschwieg?
    Nein, die Schuld lag bei ihm. Ganz allein bei ihm.

9. KAPITEL
    „Herrgott nochmal!“
    Sechs Wochen später stand Spike am Herd des „White Caps“ und verbrannte sich so heftig das Handgelenk, dass er vor Schmerzen fast ohnmächtig wurde.
    Er ließ die Pfanne fallen, ging zur Spüle und drehte das kalte Wasser auf, um laut fluchend den Arm darunter zu halten.
    „Wie schlimm ist es?“, fragte Nate von seiner Station aus.
    „Schlimm genug. Das gibt riesige Blasen.“
    Und das nur, weil ich nicht aufgepasst und mir heißes Öl über den Arm geschüttet habe. Ich Idiot.
    Aber so ging es ihm, seit er nach Saranac Lake zurückgekehrt war. Er machte Fehler, war unkonzentriert und nicht bei der Sache.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht stellte er das Wasser ab, griff nach der Brandsalbe, die sie über der Spüle aufbewahrten, schmierte etwas davon auf die Wunde und wickelte ein Stück Gaze darum. Dann ging er wieder zum Herd.
    „Kommt nicht infrage“, schimpfte Nate. „Du gehst damit jetzt sofort zum Arzt. Tom, du übernimmst Spikes Station. Frankie, ich brauche jemanden beim Salat.“
    Tom Reynolds, der dritte Koch, ließ den Salat stehen und trat an den Herd, während Frankie, Nates Frau, die ungefalteten Servietten weglegte und seinen Platz übernahm.
    „Zwei Filets zum Servieren!“, rief Nate und legte schon das nächste Steak auf den Grill. „Und du verschwindest hier“, sagte er zu Spike und warf ihm gleichzeitig die Autoschlüssel zu, weil Spike das Motorrad in seinem Zustand nicht fahren konnte.
    Doc Johnsons Praxis lag in einem alten verschnörkelten Haus in der Stadt. Der Landarzt nahm ihn sofort dran und entfernte vorsichtig die Gaze.
    „Und, wie läuft es im ‚White Caps‘“, fragte er. „Gut, wie ich höre?“
    „Ja, wir sind … au, verdammt.“
    „Soll ich Ihnen ein Schmerzmittel geben?“
    „Nein, machen Sie weiter. Ich hab’s nicht besser verdient, wenn ich mich am Herd so blöd anstelle.“
    „Ich wünschte, Sie hätten keine Brandsalbe aufgetragen. Die müssen wir jetzt nämlich wieder runterkriegen.“
    „Machen Sie nur.“
    „Bin gleich wieder da.“
    Kurz darauf kam der Arzt mit einer Schüssel zurück und bedeutete Spike, das Handgelenk hineinzutauchen. Schweigend saßen sie da und wartete darauf, dass die Brandsalbe sich auflöste.
    „Kann ich Sie was fragen, Doc?“
    „Nur zu.“
    „Wenn eine Frau …“ Spike räusperte sich. „Wenn eine Frau ihre Periode nicht bekommt, kann sie dann auch nicht schwanger werden?“
    „Das kommt darauf an.“
    Die Unruhe, die Spike schon die ganze Zeit verspürte, verstärkte sich.
    „Worauf?“
    „Ob sie trotzdem ihren Eisprung hat.“
    „Sie ist Athletin und ihr Körperfettanteil ist so niedrig …“
    „Tja, das allein will nichts heißen. Der menschliche Körper macht, was er will. Die einzige Möglichkeit, eine Schwangerschaft mit hundertprozentiger Sicherheit zu vermeiden, ist Enthaltsamkeit.“
    Spike spürte, wie er blass wurde. Er hatte es gewusst. Sie hätten niemals …
    Der Arzt lächelte ihn an. „Vielleicht sollten Sie zwei einen Test machen. Den gibt’s in jeder Drogerie.“
    Entsetzt stellte Spike fest, dass er sich wünschte, er würde positiv ausfallen. So sehr vermisste er Mad. Und es schien der einzige Weg zu sein, wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen …
    Eine halbe Stunde später verließ er mit

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