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Glaub an die Liebe, Kit

Glaub an die Liebe, Kit

Titel: Glaub an die Liebe, Kit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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mit deiner Familie?“
    „Ich habe keine Familie. Und einen Vater habe ich schon gar nicht, der mich zum Altar führt und eine rührselige Rede über die Stationen meines Lebens auf dem Weg zur Frau hält.“
    Ihr Tonfall klang fröhlich, doch die Anspannung in ihrem Körper verriet ihm, dass weitere Nachfragen unerwünscht waren. Zärtlich strich er mit einem Finger über ihre Wange, dann legte er ihn unter ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste.
    „Du hast eine Mutter“, sagte er sanft.
    Sophie rutschte von seinen Knien und griff nach der Champagnerflasche. „Meine Mutter ist anders als die meisten Mütter“, entgegnete sie mit ironischem Unterton.
    „Inwiefern ist sie anders?“
    „Zum einen hat sie mir nicht erlaubt, sie so zu nennen.“ Sie setzte sich auf ihren Platz. „Nicht ‚Mutter‘ oder ‚Mum‘ oder sie mit sonst einem Namen anzusprechen, der sie in eine enge stereotype Rolle drängen würde, die politisch und sozial mit Unterwürfigkeit und Unterdrückung assoziiert wird.“
    „Wie hast du sie dann genannt?“
    Sophie zuckte die Schultern. „Rainbow, wie alle anderen auch. Erst als ich mit fünfzehn zu meiner Tante Janet gezogen bin, habe ich herausgefunden, dass sie in Wahrheit Susan heißt.“
    „Warum hat sie denn den Namen Rainbow angenommen?“
    „Vermutlich aus demselben Grund, weshalb sie mich Summer genannt hat. Weil der Name zu ihren verrückten Hippiefreunden passte und uns als ‚alternativ‘ und ‚anders‘ und ‚frei‘ kennzeichnete. Sie hielt das für eine gute Sache.“
    „Du nicht?“
    „Ich war die Einzige auf der Schule, die einen selbst gestrickten Pullover und gebatikte Latzhosen trug, keinen grauen Rock mit marineblauem Cardigan, weil meine Mutter glaubte ‚jedes Individuum habe ein Recht auf Individualität‘.“
    Den letzten Teil sagte sie so verträumt wehmütig, dass vor Kits innerem Auge sofort ein Bild ihrer Mutter erschien: Rainbow, die Feministin, Kämpferin für den Weltfrieden und spiritueller Freigeist. Nichts davon ist schlecht, überlegte er. Und hinter Sophies Verbitterung erkannte er auch aufrichtige Liebe.
    „Zumindest war deine Mutter für dich da.“
    „Ja. Auch wenn ich mir oft das Gegenteil gewünscht habe.“ Sie schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln – ein deutlicher Hinweis, dass sie genug von der ernsten Unterhaltung hatte. „Wann treffen wir sie? Juliet, meine ich.“
    „Morgen Abend.“ Er verzog das Gesicht. „Sie hat uns eingeladen, in ihrem Haus zu wohnen, was ich aber abgelehnt habe. Ich habe ein Zimmer in einem Hotel in Marrakesch reserviert. Wir fahren zum Abendessen zu ihr.“
    „Wie war es … mit ihr zu sprechen?“
    Ihre Stimme zu hören hatte sich seltsam angefühlt, auch wenn er emotional mit dem Thema abgeschlossen hatte. Sophie hatte viele seiner alten Wunden geheilt.
    „Es war nur ein kurzes Gespräch. Ich hoffe, der Besuch verläuft ebenso. Hier geht es nicht um sie oder darum, wieder eine Beziehung aufzubauen. Ich möchte nur ein paar Antworten.“
    „Zu deinem Vater?“
    „Ja.“
    Als Kit nach seinem Champagnerglas griff, verspürte er wieder diese unheimliche Taubheit in den Fingerspitzen. Das Gefühl kam und ging, hatte jedoch erst eingesetzt, nachdem er herausgefunden hatte, dass Ralph nicht sein Vater war. Vielleicht würde das Wissen, wer sein richtiger Vater war, es auch wieder vertreiben.
    Eine weitere Fortsetzung der unangenehmen Unterredung blieb ihm erspart, weil in diesem Moment die Stewardess mit einem Tablett Kanapees die Kabine betrat.
    „Kapitän McAllister hofft, Sie genießen den Flug. Er hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass wir in ungefähr einer Stunde in Marrakesch landen werden.“
    Im Sitz neben ihm streckte Sophie das Bein, das sie unter ihren Po gezogen hatte. Dabei streifte ihr Fuß sein Knie.
    „Danke“, erwiderte Kit, als eine Woge des Verlangens in ihm aufstieg. „Könnten Sie ihn bitten, ein wenig schneller zu fliegen?“

4. KAPITEL
    Als sie die Cessna verließen, empfing sie ein wunderschöner Abendhimmel in herrlichem Rosa und Indigo. Ein Träger ging mit ihren Koffern in das Flughafengebäude voraus, während sie noch kurz auf der Landebahn verweilten, um sich von Nick zu verabschieden.
    „Genießen Sie Marokko“, meinte er grinsend.
    Sophie nickte. Am liebsten hätte sie das nächste Taxi angehalten und sich mit Kit so schnell wie möglich in ein Hotel kutschieren lassen. Gleichzeitig verspürte sie beim Anblick der prächtig verzierten Säulen vor dem

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