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Glaub an die Macht der Liebe

Glaub an die Macht der Liebe

Titel: Glaub an die Macht der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherryl Woods
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sie sofort zu. “Und wer entscheidet, ob sie schlimm sind?”
    “Ich natürlich”, erwiderte er.
    “Ich möchte ein neutrales Urteil haben”, entgegnete Kathleen. “Destiny, könnten Sie das übernehmen?”
    “Sehr gern, obwohl mein Urteil jetzt schon feststeht. Die Bilder sind wunderbar, sonst hätte ich sie nicht aufbewahrt.”
    “Ach ja, und du bist auch völlig neutral”, warf Ben ein. “Ginge es nach dir, würde Kathleen jetzt gleich hinfahren und sich alles ansehen.”
    Kathleen hielt ihm die Hand hin. “Kein Einwand. Gib mir den Schlüssel.”
    “Du kannst ruhig noch einige Stunden warten”, wehrte er lachend ab. “Vorfreude ist die schönste Freude.”
    Kathleen hatte den deutlichen Eindruck, dass er nicht nur von den Wandbildern sprach. Die erotische Spannung zwischen ihnen knisterte geradezu, und sollte es jemals zu einer Entladung kommen, würde nichts mehr wie früher sein, dessen war sie sich sicher.
    Ben freute sich zwar darauf, die alten Bilder wiederzusehen, doch an der Kellertreppe zögerte er. Kathleen war direkt hinter ihm, weil ohnedies klar war, dass Destiny alle seine Einwände abweisen würde.
    “Wenn du nicht hinuntergehst, lass mich vorbei”, verlangte Kathleen ungeduldig.
    “Dräng mich nicht.”
    “Wovor hast du Angst?”
    “Vor gar nichts”, erwiderte er entschieden.
    “Und warum stehst du dann so unentschlossen da?”
    “Weil mir eine hartnäckige Kunstexpertin auf den Fersen ist und die Bilder schlecht sein könnten”, erwiderte er. “Ich weiß nicht, ob ich sie deinem kritischen Auge wirklich zeigen sollte.”
    “Du warst damit einverstanden”, hielt sie ihm vor.
    “In einem Moment der Schwäche.”
    Kathleen zog ihn am Arm in die Küche zurück. “Hast du wirklich Angst, ich könnte deine Bilder kritisieren? Glaub mir, ich weiß, wie das ist, wenn man begreift, dass man selbst nicht mithalten kann.”
    “Wirklich?”, fragte er überrascht.
    “Was meinst du, wieso ich eine Galerie führe und nicht selbst male? Irgendwann wurde mir klar, dass ich nie gut genug malen könnte. Also musste ich mir eine völlig andere Arbeit suchen oder eine, die wenigstens am Rande mit dem Gebiet zu tun hat, das ich liebe.”
    “Kathleen, du arbeitest nicht am Rand, sondern im Zentrum”, widersprach Ben. “Deine Galerie ist dafür bekannt, dass sie neue Künstler entdeckt.”
    “Das weißt du?”, fragte sie verblüfft. “Hat Destiny es dir erzählt?”
    “Ich gehe ins Internet”, erwiderte er lachend. “Ich habe mir die Artikel angesehen die über deine Ausstellungen geschrieben wurden.”
    “Warum?”
    “Nenn es meinetwegen Neugierde.”
    “Auf mich? Oder wolltest du wissen, ob ich deine Arbeiten gebührend präsentieren könnte?”
    “Es ging nur um dich”, beteuerte er.
    “Und hast du etwas über mich erfahren?”
    “Dass du ein ausgezeichnetes Auge für Talente besitzt, eine kluge Geschäftsfrau bist und aus deinem Privatleben ein Geheimnis machst.”
    “Ich habe gar keins”, meinte sie lächelnd.
    “Du hattest früher eines”, hielt er ihr vor.
    “Aber es lohnt sich nicht, darüber zu sprechen. Gehen wir nun runter oder nicht?”
    “Gleich”, erwiderte er. “Sobald du mir verrätst, warum du nicht über deine Ehe sprechen willst.”
    “Ich spreche nicht darüber, weil sie vorbei ist und keine Bedeutung mehr hat.”
    “Du willst, dass sie keine Bedeutung mehr hat”, verbesserte Ben. “Offenbar beeinflusst sie aber dein jetziges Leben.”
    “Genau so, wie deine Vergangenheit dein Leben beeinflusst?”, entgegnete sie heftig.
    “Ja”, gab er zu. “Der Verlust meiner Eltern und später der Tod von Graciela hatten schwere Auswirkungen auf mich. Einen solchen Schmerz möchte ich nicht wieder erleben. Darum lasse ich niemanden an mich heran.” Er sah ihr tief in die Augen. “Bis ich dich getroffen habe. Du durchbrichst meine Abwehr, Kathleen, und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Wenn du willst, dass es zwischen uns nicht weitergeht, solltest du es jetzt sagen.”
    “Ich weiß nicht”, erwiderte sie verunsichert. “Ich habe keine Ahnung, ob ich diese Tür wieder öffnen kann.”
    “Weil dein Exmann dir wehgetan hat?”
    “Er hat mir nie wehgetan”, wehrte sie ab. “Zumindest nicht so sehr.”
    “Hat er dich misshandelt?”, fragte Ben vorsichtig.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. “Er hat mich nie geschlagen.”
    “Aber er hat dich misshandelt?”
    “Mit Worten”, gestand sie. “Er war sehr aufbrausend, und wenn er

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