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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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sondern Schweine in Männer verwandelte, in demütige, servile Männer obendrein.
    Alle scharrten verlegen auf dem Parkett, verbeugten sich und verabschiedeten sich mit einem Wortschwall, mit dem sie Seine Lordschaft um Nachsicht und Verständnis baten. Dann waren Lord Wroxham und Ravella plötzlich allein.
    „Was soll ich dazu sagen?“, fragte Lord Wroxham leise.
    „Gar nichts“, erwiderte Ravella. „Es ist meine Schuld, dass es hier so weit gekommen ist. Ich hätte es Ihnen schon früher mitteilen sollen, aber …“
    „Es ist nicht zu fassen!“, sagte Lord Wroxham. „Sie müssen mir verzeihen, Ravella. Ich habe voller Härte und Ungerechtigkeit über Sie gesprochen, und auch meine Gedanken waren böse. Ich hätte nie geglaubt, dass es so viel Großzügigkeit in der Welt gibt.“
    „Lassen Sie uns die Vergangenheit vergessen, und seien wir Freunde.“
    „Es wäre mir eine Ehre“, sagte er, nahm ihre Hand und führte sie an die Lippen.
    Er war den Tränen nahe, und daher verabschiedete sich Ravella so schnell wie möglich. Einige Minuten darauf ging sie wieder in der Sonne durch die Charles Street, ganz erfüllt von einem warmen Gefühl der Befriedigung.
    Die immer plappernde Lizzie war vor Staunen verstummt. Sie hatte zwar auf dem Treppenabsatz auf Ravella gewartet, hatte aber genau mitbekommen, was passiert war. Erst als Ravella in die Curzon Street einbog, wagte sie eine Frage.
    „Wohin gehen wir nun, Miss?“
    „Ich habe eine wichtige Verabredung“, sagte Ravella. „Ich vertraue dir, Lizzie. Du darfst niemals irgendjemandem etwas von dem erzählen, was heute Morgen geschehen ist. Versprichst du mir das?“
    „Ja, Miss, ich verspreche es“, sagte Lizzie. Ihr Ton drückte Enttäuschung aus. Sie hatte sich schon darauf gespitzt, die Geschichte dramatisch im Gesindezimmer vorzutragen.
    Zehn Minuten vor zwölf war Ravella an der Achilles-Statue. Es beruhigte sie, dass der Graf schon dort war. Er hielt seihen Spazierstock in der Hand, hatte den Zylinder keck in die Stirn geschoben, als wolle er sich vor der Sonne schützen, und beobachtete lässig die vorbeirollenden Kutschen.
    Er sah, wie Ravella näher kam, straffte sich, nahm mit übertriebenem Schwung seinen Hut ab und erwartete sie barhäuptig.
    „Sie sind also gekommen?“, sagte er.
    Sie fand seinen Blick und sein schmeichlerisches Lächeln widerlich.
    „Haben Sie den Brief?“, fragte sie geradeheraus.
    „Haben Sie das Geld bei sich?“, entgegnete er ebenso.
    Statt einer Antwort hielt sie ihm die Banknote hin. Er sah erst den Geldschein an und dann sie.
    „Es war also gar nicht so schwierig, das Geld aufzutreiben“, sagte er. „Vielleicht wäre es klüger von meinem Freund gewesen, eine größere Summe zu verlangen.“
    „Den Brief, Sir!“, sagte Ravella kühl.
    Der Abscheu vor dem Grafen drückte sich in ihrer ganzen Person aus. Er spürte es, lachte leise und sah ihr ins Gesicht, indem er betont langsam einen Brief aus seiner Tasche holte.
    „Hier ist er, aber bevor Sie ihn bekommen, Miss Shane, muss ich noch eine Bedingung stellen.“
    „Eine Bedingung?“, wiederholte Ravella erschrocken.
    „Eine kleine“, beruhigte sie der Graf. „Während der nächsten achtundvierzig Stunden dürfen Sie zu niemandem – und vor allem nicht zum Herzog – über diesen Brief und unseren Handel sprechen. Sie müssen es mir feierlich versprechen, oder ich kann Ihnen den Brief nicht aushändigen.“
    „Ich verspreche es, natürlich verspreche ich es.“
    „Gut.“ Aber noch hielt der Graf den Brief in seiner Hand.
    „Ich würde gern eine weitere Bedingung stellen, nämlich einen Kuss von diesen weichen Lippen, Ihren Körper in meinen Armen.“
    Ravella packte der Zorn. Sie entriss ihm förmlich den Brief. Als sie sprach, wählte sie ihre Worte sorgfältig.
    „Selbst der Wunsch, die Ehre meines Vormunds zu wahren, würde wohl kaum genügen, um die Berührung durch einen schlecht erzogenen Menschen wie Sie zu dulden.“
    Der Graf tat erstaunt. „So, so, die reizende junge Dame ist böse. Aber regen Sie sich nicht auf. Ich werde keine weitere Bedingung stellen.“
    „Das ist außerordentlich liebenswürdig von Ihnen“, sagte Ravella ironisch. „Guten Tag, Sir.“
    „Auf Wiedersehen, Miss Shane“, entgegnete der Graf. „Vermutlich werden wir uns für längere Zeit nicht mehr begegnen, aber durch die Nähe meiner Cousine dürften Sie mich nicht so leicht vergessen.“
    „Ihrer Cousine?“
    Ravella hatte sich schon abgewandt, blieb nun

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