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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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keine von ihnen genauer angesehen.« Er sah Reynolds an. »Jack war besorgt wegen der Publicity und wollte nicht, dass ich etwas tue, das eventuell durchsickert und den Markt in Aufruhr bringt.«
    »Ich möchte, dass jeder, dem das FBI so etwas zutraut, vorläufig festgenommen und verhört wird«, sagte der Präsident. »Und zwar noch heute.«
    Beamon starrte auf den Teppich.
    »Haben Sie damit ein Problem?«
    Natürlich hatte er damit ein Problem. Das Ganze hatte das Potenzial, ein unglaublicher Fall zu werden - ein Fall,
um den er sich früher, als er noch jünger und dümmer gewesen war, geprügelt hätte. Doch inzwischen gab es noch etwas anderes in seinem Leben als Arbeit, und er kannte sich gut genug, um zu wissen, wie einfach es sein würde, in seine alten Gewohnheiten zurückzufallen. Vor Carrie hatte ihn seine Karriere mit Haut und Haaren in Anspruch genommen und ihm so gut wie nichts dafür zurückgegeben. Erin hatte recht. Das hier war nicht ihr Problem.
    »Sir, ich glaube nicht, dass ich der Richtige bin, um Ermittlungen dieser Art durchzuführen. Ich kann eine Bakterie nicht von einem Loch im Boden unterscheiden, und seit ein paar Jahren sitze ich die meiste Zeit über an einem Schreibtisch. Es gibt ein paar Leute beim FBI, die ich Ihnen empfehlen...«
    »Mark, ich glaube, die meisten in diesem Raum haben schon von Ihnen und Ihrem Ruf gehört. Das und die Tatsache, dass wir nicht gerade viel Zeit haben, um jemand anderen hinzuziehen, bedeutet, dass Sie ganz oben auf der Liste stehen. Niemand hat damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte, aber ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich jetzt sage, dass es dadurch vielleicht zu einer massiven, weltweiten Depression kommen könnte. Ich möchte jetzt nicht melodramatisch werden, aber Ihr Land braucht Sie.«
    »Wieder«, sagte Beamon
    »Wie bitte?
    »Ich sagte ›wieder‹. Ihr Land braucht Sie wieder .«
    »Mark...«, sagte Reynolds warnend.
    Beamon ignorierte ihn. »Bei allem Respekt, Mr President, Sie brauchen keinen Ermittler, Sie brauchen einen Reiseleiter. Bei Fällen wie diesem verbringe ich neunzig
Prozent meiner Zeit damit, mich mit völlig sinnfreien Fragen und dummen Vorschlägen von Politikern herumzuschlagen, die bis vor Kurzem Steuerberater oder Schauspieler gewesen sind. Und weil ich keine Zeit dazu hätte, meinen Job richtig zu machen, würde ich vermutlich versagen, und der Kongress würde einen Ausschuss einrichten und mich ans Kreuz schlagen.«
    Jack Reynolds schlug die Hände vors Gesicht.
    »Soll das heißen, dass Sie von Ihrem Posten zurücktreten?«, fragte der Präsident.
    Ja, dachte Beamon. Ja. Im Moment lief alles so gut. Besser als jemals zuvor in seinem Leben. Er war ein kompletter Idiot, wenn er das alles riskierte.
    Aber warum war er dann überhaupt noch hier? Weil er tief in seinem Innern glaubte, dass er tatsächlich der Richtige für den Job war? Weil ihm klar war, was auf dem Spiel stand? Vielleicht lag es ja auch nur daran, dass ihm das Gefühl fehlte, etwas zu tun, was er gut konnte.
    Obwohl der Präsident über politische Instinkte verfügte, die ausgereicht hatten, um ihn ins Weiße Haus zu bringen, hielt er Beamons Schweigen fälschlicherweise für wilde Entschlossenheit. »Mir persönlich fällt es schwer, Dr. Neals Analyse zu glauben, aber wenn sie stimmt, dürfte hier wohl niemand ein Interesse daran haben, Ihre Ermittlungen zu behindern. Ich werde allen Beteiligten sagen, dass Anfragen an das Büro von Jack Reynolds zu richten sind, und dass Jack dafür zuständig ist, diese Anfragen zu filtern und zu beantworten. Genügt Ihnen das, Mr Beamon?«
    Beamon schwieg immer noch.
    »Dann verstehe ich das als Ja.«

15
     
     
    Michael Teague stieg aus dem Van und hielt die Hand an die Augen, um sie vor dem grellen Licht der Sonne zu schützen, die sich in der aus Metall gebauten Lagerhalle vor ihm spiegelte. In einiger Entfernung konnte er alte Bohrtürme sehen, die aus dem flachen Land aufragten. Sie waren zu Beginn des Ölbooms in Texas aufgestellt worden, und ihre Anwesenheit schuf eine historische Symmetrie, die er ausgesprochen befriedigend fand.
    Da der Benzinpreis inzwischen bei fünf Dollar für die Gallone lag, wurde in praktisch allen Nachrichtensendungen des Landes über den Bakterienbefall im Naturschutzgebiet von Alaska berichtet. Allerdings waren es nur alberne Spekulationen darüber, warum die Schlangen vor den Tankstellen immer länger wurden, während gleichzeitig versucht wurde, die zunehmend

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