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Glockenklang von Campanile

Glockenklang von Campanile

Titel: Glockenklang von Campanile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Als sie davonfuhren, rief eine Frau ihnen lächelnd etwas hinterher.
    “Was hat sie gesagt?”, fragte Sonia Francesco.
    “Sie hat gesagt, wie wundervoll es sei, ein Weihnachtsbaby zu bekommen”, übersetzte er.
    “Oh ja …”, murmelte sie. “Es ist Weihnachten, nicht wahr? Übermorgen … oder der Tag danach? Ich habe es wohl vergessen …”
    “Mach dir um nichts Gedanken”, sagte Francesco sanft. “Denk einfach nur an das Baby.”
    Eine Wehe nahm ihr den Atem, und sie packte Francesco fester. Plötzlich waren Worte unwichtig geworden, Kummer und Zorn verschwunden. Es zählte nur noch Francesco und seine tröstenden Arme, das Gefühl der Sicherheit, als sie sich an ihn schmiegte. Das Boot schaukelte, und sie presste sich dichter an ihn.
    “Ist es noch weit?”, stöhnte sie.
    “Wir fahren zum selben Krankenhaus, in dem
Mamma
liegt. Bald sind wir da. Sieh mich an, Liebling.”
    Wie hypnotisiert durch seine Stimme, gehorchte sie. Er schaute sie an, hielt ihren Blick fest, als wollte er sie dazu bringen, alles außer ihm zu vergessen. Und plötzlich fiel ihr nichts leichter, als sich seiner Führung zu überlassen, damit er sich um sie kümmerte.
    “Vertrau mir”, flüsterte er. “Es wird alles wieder in Ordnung kommen.”
    “Halt mich fest”, flehte sie.
    Sie wusste kaum, was sie sagte, aber als er erwiderte: “Für den Rest meines Lebens”, war es genau das, was sie hatte hören wollen.
    Das Krankenhaus kam in Sicht, und der Bootsführer rief laut ein paar Worte übers Wasser. Als sie anlegten, warteten bereits eine Schwester und ein Pfleger auf sie, die Sonia sofort hineinrollen wollten.
    Sie packte Francescos Arm. “Lass mich nicht allein”, bat sie flehentlich.
    Die Schwester sah die beiden unsicher an. “Also …”
    “Ich möchte ihn bei mir haben.”
    “Ich bleibe bei ihr”, erklärte Francesco entschlossen.
    Die nächste Wehe überrollte sie, und sie sog scharf die Luft ein. Francesco half ihr auf die Liege, und dann jagten sie Richtung Kreißsaal. Sonia sah nur noch die Decke über sich vorbeifliegen. Francesco war in der Nähe, aber sie konnte ihn nicht sehen. Sie streckte hektisch die Hand aus, und er packte sie mit festem Griff.
    “Ich bin hier”, beruhigte er sie.
    “Liebling, tust du mir einen Gefallen?”
    “Alles, was du willst.”
    “Geh und erzähl deiner Mutter, was los ist.”
    “Natürlich mache ich das – in Kürze. Aber jetzt will ich dich nicht verlassen.”
    “Nein, sie muss es sofort wissen. Und dann ruf die anderen an. Alle!”
    Er runzelte die Stirn. “Können wir das nicht auf etwas später verschieben?”
    “Nein, ich will ihnen die Vorfreude nicht nehmen. Sie sollen es nicht erst erfahren, wenn alles vorbei ist.”
    Er beugte sich vor. “Wollen wir es nicht vorerst für uns behalten?”
    Sie lächelte. “Wir verlieren nichts, nur weil wir es mit anderen teilen. So, und nun lauf und sag es deiner Mutter. Sag ihr, Maria sei zurück. Sie wird es verstehen.”
    Irgendetwas in ihrer Stimme ließ ihn aufmerksam werden, beunruhigte ihn. Nachdem er ihr Gesicht einen Moment gemustert hatte, nickte er und sagte: “Gut, ich gehe.”
    Damit verschwand er nach draußen, und die nächste Viertelstunde bereiteten die Schwestern Sonia auf die Geburt vor. Mutter Lucia erschien und lächelte breit. “Sieht so aus, als würden Sie Ihre Wette doch noch gewinnen”, murmelte Sonia.
    “Oh, daran habe ich nie gezweifelt.”
    Francesco kehrte zurück, im OP-Kittel. “
Mamma
ist völlig aus dem Häuschen”, verkündete er. “Man erkennt sie nicht wieder.”
    “Hast du ihr meine Worte bestellt?”
    “Ja, sie lässt dich ganz lieb grüßen.”
    In diesem Moment keuchte Sonia vor Schmerz auf. Sie griff nach Francescos Hand und klammerte sich daran fest.
    “Vielleicht dauert es nicht so lange”, sagte er und schaute hoffnungsvoll auf Mutter Lucia.
    Die kleine Frau blickte ihn zweifelnd an. “Ist es das erste Kind?”
    “Ja.” Sonia nickte.
    “Sie brauchen für gewöhnlich ein wenig länger.”
    Mutter Lucia behielt recht, und Sonia wappnete sich bei jeder Wehe, machte sich Mut, sagte sich, sie sei stark. Dennoch hatte sie einiges durchzumachen. Und Francesco, der charmante, von der Familie verwöhnte Jüngste, immer leichten Herzens und nie um eine Lösung verlegen, wie erging es ihm? Was hatte er je durchgemacht?
    Doch als sie die scharfen Linien sah, die die letzten Monate in seinem Gesicht eingegraben hatten, kannte sie die Antwort.
    “Ich habe kein Recht, uns

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