Glück, ich sehe dich anders
zeigt uns klar, was im Leben wirklich wichtig war. Du hattest immer Acht auf deine Lieben, sorgtest im Streit für Harmonie und Frieden. Wie fehlt mir das »Hallo, Frau Hoy« und unser Malen, doch ich weiß auch, Gott erlöste dich von noch mehr Qualen. In seine Liebe zog er dich zu sich, doch ganz ehrlich, verstehen muss ich es noch nicht. Viel zu früh war deine Zeit hier um, als Engel schwirrtest du um uns herum. Ach, Louise, was ist geblieben? Ich wurde von dir reich beschenkt und habe eine schöne Freundschaft mit deinen Lieben. Gott schickte dich, da bin ich mir sicher, hier auf die Erde, um zu sehen, wie wir die Aufgabe meistern, und ich glaube, deine Eltern konnten ihn echt begeistern. Sie rannten wirklich gegen viele Mauern, doch nie ließen sie sich von anderen bedauern. Meine Kleine, ich denke so oft an die Zeit zurück, mal traurig, mal fröhlich, doch ich durfte dich kennen und herzen, nicht Viele hatten so ein großes Glück. Dafür, meine liehe Louise, danke ich dir von Herzen.
In liebevoller Erinnerung an meine kleine (weise) Freundin Louise
zum ersten Jahrestag
von deiner Frau Hoy (Marita).
Meine Sehnsucht nach Louise ist so groß, dass ich zwei Nächte lang wieder von ihr träume. Ich träume, dass ich mit Loreen eine Rakete besteige; kurz bevor wir abfliegen, werfen sich einige dunkle Gestalten auf die Startbahn und der Anführer ruft: »Dies ist ein Hindernis. Sie kommen hier noch nicht weg. Da, wo Sie hinwollen, da kann man nicht einfach so hinfliegen.« Die Rakete startet nicht. Und auf einmal sehe ich Louise oben auf einem Schrank sitzen. Sie schaut auf uns herunter. Sie ist wohl irgendwo da oben. Und sie sieht mich an und schüttelt den Kopf. Dabei hat sie einen Gesichtsausdruck, der mir sagt: Mama, was versuchst du da? So einfach kommt man hier nicht hin! Erst, wenn es so weit ist.
In meinem zweiten Traum fahre ich auf einer Autobahn. Vor mir taucht ein Hinweisschild auf. Es ist so ein blaues Schild, das man auf Autobahnen als Richtungsweiser kennt. Auf dem Schild steht mit Pfeil nach rechts das Wort »Himmel«, geradeaus geht es in »andere Richtungen«. Ich nehme den Weg »andere Richtungen«.
Ich fahre nicht zurück, ich biege nicht nach links, nicht nach rechts ab. Ich ziehe meine Fahrt durch. Ich schaue nach vorn …
DANKSAGUNGEN
A n dieser Stelle möchte ich mich bei meinen beiden Töchtern Louise und Loreen und bei meinem Mann Rolf bedanken. Ich bin unendlich dankbar, dass ich das Glück habe, eine so kostbare eigene kleine Familie zu besitzen. Wenn ich zurückblicke, waren es keine Sorgen und Probleme, die ich zu bewältigen hatte. Es waren Herausforderungen. Ich habe Louise als sehr wertvollen Menschen durch ein ganz besonderes Leben begleitet. Die Zeit mit Louise war mit Abstand die schönste in meinem bisherigen Leben. Louise hat mir mit ihrer ganz besonderen und ungewöhnlichen Art, ihrer Tapferkeit, Ausdauer und Zuversicht gezeigt, wie man richtig lebt, intensiv lebt. Auch wenn sie körperlich in diese andere Welt vorausgegangen ist, wird sie immer bei mir sein, und ich werde immer Kraft schöpfen, wenn ich an diese wundervolle Zeit zurückdenke. Auf die große Herausforderung, Loreen weiter zu begleiten, freue ich mich sehr. Loreen werde ich hüten wie einen kostbaren Schatz. Ich verehre sie sehr. Behinderte Menschen sind eine Bereicherung für unsere Welt. Meinem Mann danke ich dafür, dass er zu jeder Zeit, in schwierigen wie in glücklichen Momenten meines Lebens, zu mir gestanden und mich mit Rat und Tat unter Einsatz seiner ganzen Kraft unterstützt hat.
Ihr gestaltet mein Leben sinnvoll und interessant. Die Liebe und Geborgenheit, die ihr mir gebt, habe ich zuvor niemals zu spüren bekommen.
KURZDARSTELLUNGEN
Down-Syndrom
Menschen mit Down-Syndrom haben in jeder Körperzelle 47 Chromosomen, während normalerweise jede menschliche Zelle 46 Chromosomen hat. Das Chromosom 21 ist dreifach vorhanden, deshalb spricht man auch von einer Trisomie 21. Durch ein Nichtauseinanderweichen der Chromosomen bei der Zellteilung kommt es zu der Trisomie. Die Ursache dafür ist jedoch unbekannt. Auf circa 1000 Geburten kommt ein Kind mit Down-Syndrom. Der englische Arzt Langdon Down hat 1866 als Erster die Besonderheiten dieser Menschen beschrieben. Aufgrund des überzähligen Chromosoms 21 hat das Kind gewisse körperliche Besonderheiten, auch können organische Schäden und verschiedene gesundheitliche Probleme vorkommen. Die meisten Probleme sind durch geeignete Maßnahmen
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