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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Miranda. Und wie passend, da er ja wirklich ein Polizeioffizier war!
    Wenn auch vielleicht kein besonders schlauer, wenn er sich nicht mal an ihren Namen erinnerte.
    Hopp, das letzte Handtuch flog durch die Luft und landete oben auf dem Regal.
    »Ist okay, ich glaube, ich weiß, wer das ist.« Mit glänzenden Augen schob Miranda ihr Elsternhaar hinter die Ohren und unterzog sich vor Bevs Augen einer Inspektion. »Sehe ich gut aus?«
    »Sehr gut.« Bev war immer noch verwirrt. »Aber …«
    »Sei nicht überrascht, wenn er mich hochhebt und hier rausträgt«, phantasierte Miranda selig. »Du kannst klatschen, wenn du magst. Oh, aber sag nicht: Ist das ein Schlagstock dort in Ihrer Tasche oder freuen Sie sich nur, sie zu sehen?, denn es könnte sehr wohl ein Schlagstock sein, und das wäre wirklich pein…«
    »Hörst du wohl auf zu plappern und gehst raus?« Ungeduldig schubste Bev sie heftig in Richtung Tür. »Er kann nicht ewig warten, er parkt draußen im Halteverbot.«
    Halt, irgendwas stimmt da nicht, dachte Miranda.
    Polizisten waren ehrbare, gesetzestreue Bürger, oder?
    Sie würden doch sicher nicht im Halteverbot parken?

7
    »Hier ist sie«, sagte Fenn, der seine Jacke anzog und abschließen wollte. »Was ist los, Miranda? Wir haben allmählich gedacht, du seist in den Trockner gefallen.«
    Miranda hörte ihn nicht mal. Sie war zu sehr damit beschäftigt, Herrn Hungrig und Obdachlos anzuschauen.
    Mit seinem glänzenden sauberen Haar.
    Und seinem roten Pullover über einem dunkelgrünen Hemd.
    Und seinen schwarzen Hosen und blank geputzten schwarzen Schuhen.
    Langsam, ganz langsam, atmete sie ein.
    Und seinem Aftershave von Christian Dior.
    »Jetzt Zeit für die Erklärung?« Seine dunklen Augenbrauen hoben sich beim Sprechen leicht. »Ich könnte Sie zum Abendessen ausführen, wenn Sie Hunger haben. Oder wenn Sie lieber wollen, auf einen Drink.«
    Miranda hatte ein kleines, aber interessiertes Publikum. Bev, Corinne und Lucy, alle im Mantel, lungerten an der Theke und spitzten neugierig die Ohren, um zu hören, was sie so in ihrer Freizeit getrieben hatte.
    Er hat den letzten Monat draußen vor dem Schuhladen auf der Straße verbracht, wunderte sie sich. Sie müssen mindestens fünfzigmal an ihm vorbeigekommen sein.
    Und keine von ihnen hatte auch nur die leiseste Ahnung, wer er war.
    »Warum sollte ich mit Ihnen zu Abend essen wollen?«, fauchte Miranda empört. »Ich meine, ernsthaft, für wie naiv halten Sie mich?«
    »Also«, meinte er grinsend, »dann nur ein Drink?«
    »Nein.« Miranda wich zurück, als er in seine Gesäßtasche griff. »Kein Abendessen, kein Drink, nichts. Woher weiß ich, dass Sie kein rasender Psychopath sind?«
    Er hatte seine Brieftasche aus der Tasche gezogen und sagte beruhigend: »Das ist ein gutes Zeichen. Wenn Sie wirklich dächten, ich sei ein Psychopath, würden Sie es für sich behalten und mich nicht beschuldigen, einer zu sein. Ich bin außerdem keiner«, fuhr er fort, holte eine Karte aus seiner Brieftasche und reichte sie Miranda. »Ich bin Journalist.«
    Miranda sah auf seinen Presseausweis. Er gehörte jemandem namens Daniel Delancey.
    Es war kein Foto darauf. »Das sagt mir nur, dass Sie einen Journalisten überfallen und ihm seine Brieftasche geklaut haben.«
    Mit trotzigem Gesichtsausdruck zuckte sie die Achseln und gab ihm die Karte zurück.
    Fenn griff ein.
    »Miranda, komm, bleib locker. Der Typ ist Journalist. Er hat eine Recherche darüber gemacht, wie man sich fühlt, wenn man auf der Straße lebt. Du hast seine Tarnung aufgedeckt und ihn furchtbar beschimpft, aber er hat dir trotzdem verziehen.« Fenn griff nach dem Türknopf, es war Zeit abzuschließen und nach Hause zu gehen. »Meine Güte, lass dich doch zum Essen einladen.«
    Miranda zögerte. Hinter Fenn nickte Bev mit untertassengroßen Augen so schnell, dass ihre Wimpern Gefahr liefen wegzufliegen.
    Nichts an Bev war echt.
    »Nur etwas Einfaches, vielleicht eine Pizza.« Daniel Delancey –
wenn
er so hieß – nickte ihr ermutigend zu.
    Zum Teufel, dachte Miranda, er schuldet mir mehr als eine lausige Pizza.
    Wenn er mich zum Essen ausführt, gehen wir in was Teures.
     
    Sie gingen in Langan’s Brasserie in der Stratton Street. Es war kein Restaurant, in dem Miranda je zuvor gewesen war, doch sie hatte von Kunden des Salons genug darüber gehört, um zu wissen, dass es wahrscheinlich ein Vermögen kostete.
    Na gut.
    Was Miranda anging, je teurer, desto besser.
    Und sie würde das Teuerste auf

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