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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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unser Publikum nun schon kennt. Die meisten gute, manche böse. Sie wären natürlich eine von den Guten.« Er hielt kurz inne. »Das heißt, wenn Sie zustimmen.«
    Nun ja, das änderte alles.
    »Wo würde man mich interviewen?«
    Miranda war inzwischen vor Aufregung ganz außer Atem.
    »Das liegt bei Ihnen. Es besteht der Plan, verschiedene Stränge zu verknüpfen. Beim Hinuntergehen der Straße … in der Arbeit … bei Ihnen zu Hause, wenn Sie gerne möchten. Sie sind ein junges Mädchen, eine junge Salonangestellte«, erklärte er begeistert, »ohne viel eigenes Geld. Wenn die Zuschauer sehen, dass Sie schäbig zur Untermiete wohnen, werden Sie ihnen noch mehr ans Herz wachsen.«
    Schäbig zur Untermiete?
    »Wenn meine Vermieterin Sie so hörte«, gab Miranda zurück, »würde sie Sie mit ihrem Rollstuhl überfahren.«
    »Das war also Ihre Vermieterin? Ich dachte, es müsste Ihre Großmutter sein.«
    »O Gott, jetzt wird sie Sie zweimal überfahren.«
    Daniel schüttelte den Kopf.
    »Tut mir Leid, ich bin Journalist, ich muss eben Fragen stellen. Was haben Sie gestern mit Ihrer Vermieterin auf dem Parliament Hill gemacht, als Sie Wein getrunken haben?«
    »Sie hat Arthritis. Ich kümmere mich ein bisschen um sie, erledige Sachen für sie, und dafür zahle ich wenig Miete.« Miranda nahm sich vom Spargel und wechselte zu interessanteren Themen. »Ich könnte in diesen Interviews also schöne Klamotten tragen?«
    »Natürlich.«
    »Und massig Make-up?«
    »Nun ja, vielleicht etwas. Nicht zu übertrieben.«
    Machte er sich lustig über sie?
    »Und ich könnte mein Haar stylen?«
    Daniel Delancey nickte feierlich.
    »So wüssten sie, dass ich nicht hässlich und verzweifelt bin.« Miranda seufzte erleichtert auf. »Dann ist es gut, ich mache es.«
    »Toll.« Dann kam ihr ein schrecklicher Gedanke.
    »Oh! Aber etwas gibt es, was Sie nicht zeigen dürfen.«
    »Sagen Sie nichts«, unterbrach Daniel Delancey sie mit einem Grinsen, »die gestohlenen Handschuhe.«
    Miranda war verblüfft. »Woher wissen Sie das?«
    »Tony und ich haben uns heute Morgen ein paar Bänder angeschaut. Das war seine Lieblingsstelle.«
    »Nun, er kann sie nicht verwenden«, sagte Miranda fest.
    »Ich habe ihn vorgewarnt.« Noch ein breites Grinsen. »Ich hatte so ein Gefühl, dass Sie das sagen würden.«
     
    Die Rechnung für das Essen war astronomisch hoch. Miranda war entschlossen, keine Schuldgefühle zu haben; wenn Daniel Delancey bei Fernsehsendungen mitarbeitete, musste er im Geld schwimmen.
    Außerdem gab es da noch die Sache mit der anderen Lüge, die er ihr erzählt hatte. Eine völlig überflüssige Lüge, dachte Miranda, angesichts des Zeitpunkts, zu dem er sie erzählt hatte, denn da war seine Tarnung ja schon aufgeflogen.
    »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, warum Sie und Ihre Vermieterin gestern draußen in der Heide waren und Wein aus Waterford-Kristallgläsern getrunken haben.«
    Er fuhr sie in seinem schmuddeligen BMW nach Hause. Miranda, die mit den zwei Gläsern auf dem Schoß neben ihm saß, betrachtete sein Profil.
    »Und Sie haben mir noch nicht erzählt, warum Sie sagten, Sie seien nicht verheiratet.«
    Die Ampel vor ihnen sprang auf Rot. Er bremste und sah sie an.
    »Weil ich es nicht bin.«
    Er klang echt überrascht. Gut, Miranda akzeptierte das. Man musste nicht verheiratet sein, um ein Kind zu haben.
    »Okay«, drängte sie, »aber Sie waren doch gestern mit Ihrem Sohn da. Warum haben Sie gesagt, Sie seien nicht sein Vater?«
    »Eddie meinen Sie? Ich bin nicht sein Vater.«
    Männer, ehrlich. Man konnte ihnen einfach nicht trauen.
    »Ich habe ihn gehört«, sagte Miranda streng. »Er hat Sie Daddy genannt.«
    Um Daniel Delanceys Mund zuckte es. Die Ampel wurde grün, und er schaltete.
    »Eddie ist der Sohn meiner Schwester. Ich bin sein Onkel. Er hat mich Danny genannt.«

8
    »Verity und ich geben heute Abend eine kleine Party.« Bruce steckte den Kopf zur Tür des Hinterzimmers herein, in dem Chloe Lampenschirme aus Milchglas auspackte. »Nichts Raffiniertes, ganz spontan …«
    »Du willst, dass ich ein paar Stunden auf Jason aufpasse?« Chloe sah aus dem Wust von Verpackungsmaterial auf.
    »Nein, nein, Jason übernachtet bei einem Freund«, sagte Bruce. »Deshalb habe ich es nicht erwähnt. Aber ich wollte fragen, ob du und Greg auch kommen wollt. Sieben bis zehn, Drinks und Kanapees. Nichts Raffiniertes, nur eine freundliche Geste«, erklärte er, »um unsere neuen Nachbarn willkommen zu heißen.«
    Als

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