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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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gearbeitet?«
    »Oh, dies und das.« Florence schenkte ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter ein strahlendes Lächeln. »Aber er ist nicht in Rente.«
    »Wenn er nicht in Rente ist«, fragte Verity, »wie kann er dann mit dir um die Welt reisen?« Obwohl heutzutage mit Computern alles möglich war, nahm sie an.
    »Ganz einfach.« Die extravaganten Ringe an Florence’ Fingern blitzten auf, als sie mit der Hand wedelte. »Er ist im Moment zwischen zwei Jobs.«
    »Wie kann er es sich dann leisten, dich zu entführen …«
    »Er entführt nicht mich«, verkündete Florence, »ich entführe ihn.«
    »Mutter, bist du verrückt?«
    »Er kümmert sich um mich. Er bringt mich zum Lachen. Wenn ich bei ihm bin, fühle ich mich zum ersten Mal seit Jahren wieder lebendig.« Ruhig blies Florence einen perfekten Ring aus Rauch. »Und mir ist es egal, wenn die Leute denken, ich sei eine dumme alte Närrin, denn sie wissen nicht, wie er wirklich ist. Wir sind glücklich, und nur das zählt.«
    Bruce gefiel das alles gar nicht. Argwohn ließ ihn die Stirn kraus ziehen.
    »Warum sollen die Leute denken, du seist eine dumme alte Närrin?«
    Mit sorglosem Achselzucken sagte Florence: »Er ist, was du einen jüngeren Mann nennen könntest, das ist alles.«
    Oh, toll.
    »Wie viel jünger?«
    »Schau, das ist doch mein Leben. Wenn es uns nicht wichtig ist, warum sollte es jemand anderen kümmern?«
    »Mutter, wie viel jünger?«
    »Ziemlich viel jünger als ich. Oh, in Ordnung, ist ja gut«, gab sie seufzend zu. »Wenn ihr es wissen wollt: jünger als ihr beiden.«
     
    »Schau dich nur an, ganz strahlende Augen«, sagte Florence liebevoll, als Miranda kurz vor Mitternacht heimkam. »Ich muss wohl nicht fragen, ob du einen schönen Abend hattest.«
    »Den hatte ich.« Miranda stieß ihre Schuhe weg und tanzte im Wohnzimmer herum.
    »Wo ist er dann?«
    »Ich spiele die Kühle und halte ihn mir scharf.« Miranda, der schwindlig davon war, im Zimmer herumzuwirbeln, warf sich auf das Samtsofa. »Will nicht, dass er denkt, ich will ihn drängen. Ich meine, du weißt, das will ich, und ich weiß es auch, aber er muss es ja nicht gleich merken.«
    »Taktik«, sagte Florence, »ich bin beeindruckt.«
    »Ich auch.« Miranda grinste. »Wie war dein Abend?«
    »Ähnlich erfreulich, wirklich. Ich habe mich geweigert, Bruce zu geben, was er wollte. Nur dass es in diesem Fall natürlich Geld war.« Florence’ Mund zuckte. »Tatsächlich habe ich heute Abend etwas Böses gemacht.«
    Miranda setzte sich auf und umschlang ihre Knie.
    »Sag nicht, dass du alle Vanilletrüffel gegessen hast. Nein, noch besser, Jason hat dich auch getreten. Du bist wild geworden und hast ihn an den Fußgelenken aus dem Fenster gehalten, bis er um Gnade gefleht hat.«
    Wenn Jason versucht hätte, sie zu treten, dachte Florence, wäre sie sicher in Versuchung geraten, sich zu so etwas hinreißen zu lassen.
    »Ich habe Bruce und Verity erzählt, ich könnte ihnen das Geld nicht geben, das sie wollten, weil ich es für mich brauchte. Ich sagte, ich hätte mir einen jugendlichen Liebhaber zugelegt und dass wir zusammen eine Kreuzfahrt um die Welt machen und ausgeben und ausgeben, bis der letzte Penny weg ist.«
    »Nein!« Miranda lachte und klatschte in die Hände.
    »O doch. Du hättest ihre Gesichter sehen sollen. Purer Genuss«, seufzte Florence. »Als ich Bruce versicherte, dass er, wenn wir heirateten, Orlando nicht Dad nennen müsste, bekam er fast auf der Stelle eine Panikattacke.«
    »Sie haben dir wirklich geglaubt?«
    Inzwischen lachte Miranda Tränen. Sie wischte sie sich mit der Vorderseite ihres schwarzen Spitzentops ab; da es schwarz war, konnte man damit auch Mascara abwischen.
    »Sie haben jedes Wort geglaubt.«
    »Aber … Orlando!«
    »Kam mir wie die Art Name vor, die ein Gigolo haben würde.« Florence sah sehr zufrieden aus. »Ich habe das nicht im Voraus geplant, weißt du. Alles ganz spontan. Ich habe es einfach erfunden. Es war brillant, ich war so beeindruckt von mir selbst … Himmel, ich könnte die nächste Barbara Cartland werden.«
    »Eine reicht«, stellte Miranda fest. »Außerdem gibt es nicht genug rosa Lippenstift für zwei auf der Welt. Ein Gigolo, der hinter deinem Vermögen her ist«, fuhr sie fort, griff nach der Schachtel Vanilletrüffel und bot Florence großzügig eine an. »Wie bist du darauf gekommen?«
    »Tom Barrett und seine Katalogbraut, das Mädchen, das er aus Thailand mitgebracht hat. Du erinnerst dich?«
    Miranda nickte.
    »Du

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