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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Angestellte.«
    »Das war sie. Aber nun, da sie schwanger ist, muss sie gehen.« Er zuckte die Achseln. »Geld ist Geld. Wir sind nur ein kleines Geschäft, kein Wohltätigkeitsverein.«
    Bruce hatte bereits alles geplant. Da er sie genauso gut maximal ausnützen konnte, würde er Chloe erlauben, bis zur Geburt zu arbeiten. Doch er würde Buch führen über alles, das als Argument gegen sie zählen konnte. Wenn das Baby da war, würde sie möglicherweise ohnehin ihre Meinung übers Zurückkommen ändern, dachte Bruce bei sich. Aber wenn nicht – nun ja, er hätte bis dahin genug Munition, um vor jedem Gericht zu beweisen, dass er das Recht hatte, sie zu entlassen.
    Jason übte heftige Karateschläge am Rand des Couchtisches. Florence sah zu Miranda und fing ihren vorwurfsvollen Blick auf. Du hast gelogen, sagte dieser Blick, du hast versprochen, ich könnte ihn in die Mikrowelle stecken, wenn er mich tritt.
    »Meine Liebe, hattest du nicht etwas vor?«
    In dem Augenblick, als sie es sagte, wurde Miranda munter. Während sie sich herunterbeugte, um Florence zu umarmen, flüsterte sie: »Kopf hoch, es ist bald vorbei.«
    Verity sah betont weg, als Mirandas kurzer rosa und weiß gepunkteter Rock ihre glatten braunen Schenkel hochrutschte.
    »Ich kann deine Unterhose sehen«, krähte Jason.
    »Viel Spaß.« Liebevoll tätschelte Florence ihren Arm. »Miranda hat einen netten jungen Mann gefunden«, erklärte sie Verity und Bruce, als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
    Verity, der Mirandas unanständig kurze Röcke und ihre leuchtenden Strähnen mächtig missfielen, sagte kühl: »Ach ja? Und welche Farbe hat sein Haar… mauve?«
     
    Chloe hasste es, wenn ihre Mutter Recht hatte und sie Unrecht, doch diesmal gab es keine Ausflüchte.
    Egal, wie sehr sie sich bemühte, mit den Zahlen zu jonglieren, es ging einfach nicht auf.
    »Siehst du, das ist alles vorbei«, erklärte Pamela Greening, »das Leben im Wolkenkuckucksheim. Wenn du so viel nach Hause bringst«, sie tippte mit ihrem Kugelschreiber auf das Papier, »und du so viel ausgeben musst« – noch ein triumphierendes Tippen – »nun ja, sieh der Wahrheit ins Gesicht, dann bist du pleite.«
    Chloe rieb sich die schmerzenden Schläfen. Sie wusste nicht, was schlimmer war, sich mit den Zahlen herumzuschlagen oder Mutters ständigen Ergüssen zu lauschen.
    »Dich drum bemühen, deinen Mann zurückzukriegen, das musst du machen.« Pamela nickte munter.
    O Gott.
    »Mutter, ich kenne Greg. Er wird seine Meinung nicht ändern. Ich bin jetzt alleine.«
    »Ah, aber du bist doch nicht allein. Du wirst ein Baby haben. Du kannst nicht von Luft leben, mein Mädchen. Und die Londoner Luft ist nicht mal gesund.« Die letzte Bemerkung wurde von einem verächtlichen Schnauben begleitet.
    »Ich werde die Wohnung aufgeben. Etwas Billigeres suchen«, sagte Chloe kläglich.
    »O ja, das wird dem Baby aber sehr gut tun, in einer dreckigen Mietwohnung aufzuwachsen, wo Diebe und Drogenabhängige hinter jeder Ecke lauern. Nein, nein, nein«, fuhr Pamela Greening mit entschlossenem Gesichtsausdruck fort. »Red nochmal mit Greg. Ich bin sicher, er wird helfen. Schließlich sind Ehemänner dafür da.«

17
    »Siehst du, Mutter, die Sache ist die«, sagte Bruce, »wenn wir über die Bank gehen, wären die Zinsen, die sie verlangen, reiner Wucher. Da ist mir eingefallen, dass du dieses ganze Geld auf deinen Konten hast … und es ist ja nicht so, dass du es für irgendwas brauchst.«
    Verity hatte Jason auf der Suche nach Coca-Cola mit in die Küche genommen. Sobald Bruce seinen Stuhl näher an ihren gezogen und einen ernsten Ausdruck angenommen hatte, wusste Florence, was sie erwartete.
    Ihr Herz sank.
    Es ist mein Geburtstag, und was bekomme ich? Einen kurzen Pflichtbesuch von meiner Familie und eine Bitte um Geld.
    Eine Bitte um mehr Geld, korrigierte sich Florence. Was war nur mit den letzten zehntausend passiert … und den zwanzig davor?
    »Woher weißt du, dass ich es nicht brauche? Vielleicht habe ich ja Pläne«, sagte sie ruhig.
    Bruce schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Pläne wofür? Du musst kein Geschäft führen. Du machst nie etwas, gehst nirgendwohin …«
    »Ich weiß.« Florence zuckte die Achseln und zeigte mit einem Schwenken ihres leeren Glases, dass ein Nachfüllen angebracht wäre. »Also ist es vielleicht Zeit, dass ich damit anfange. Dass ich Sachen mache und reise«, überlegte sie und genoss den Ausdruck im Gesicht ihres Sohnes. »Ziemlich teure Sachen

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