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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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zog ein Gesicht. »Trotzdem, kann man nichts machen, und es sind nur noch zehn Tage.«
    Noch mehr blechernes Quieken von Suze am anderen Ende.
    »Natürlich ist es gefährlich, hast du gedacht, dass mir das nicht in den Sinn gekommen ist?« Daisy verdrehte die Augen. »Aber das ist sein Job, Suze, das macht ihn so aufregend! Denkst du, ich würde ihn auch nur zweimal anschauen, wenn er Schafzüchter wäre?«
    Blechernes Quieken, blechernes Quieken.
    »Ja, nun, wenn es passiert, dann passiert es eben.« Daisy zuckte die Achseln. »Trotzdem, tolle Werbung, oder? Denk doch, wie ich allen Leid täte … die ganze Welt liebt Tragödien, ganz zu schweigen von der trauernden Freundin!«
    »Ich muss nun spülen«, sagte Miranda eisig. »Fenn wartet.«
    Daisy beachtete sie nicht.
    »Ja, wie die Winslet in
Titanic
.« Sie grinste ins Telefon. »Und ich habe in Schwarz schon immer super ausgesehen.«

28
    Greg traf sich mit Adrian in der Bar des Prince of Wales zu einem frühabendlichen Drink.
    »Du hast sie gebeten, zu dir zu ziehen?«, sprudelte Adrian in sein Pint. »Verdammt, du hast es auch nicht anders verdient, oder? Der eine Vogel raus, der nächste rein! Was hast du denn in deiner neuen Wohnung, Drehtüren?«
    Greg hatte nichts anderes von Adrian erwartet, der die ganze Zeit lautstark Frauen schlecht machte, insgeheim aber elend und verzweifelt darauf wartete – wie die meisten geschiedenen Männer –, das richtige Mädchen zu treffen und wieder sesshaft zu werden.
    »Ich habe es nicht erwartet. Es ist nicht etwas, was man plant«, sagte er achselzuckend. »Aber es ist passiert, und wir wollen zusammen sein. Warum sollte sie also nicht einziehen?«
    Adrian versuchte, nicht neidisch auszusehen. Wie konnte er außerdem Greg einen Vorwurf machen, wo er doch selbst in Miranda verknallt gewesen war?
    »Sie hat kein Problem wegen der Sache mit Chloe und dem Baby?«
    Greg trank vorsichtig von seinem Lager.
    »Das ist das Tolle an Miranda, sie hasst Kinder auch. Du hättest sie neulich hören sollen, wie sie über den Enkel ihrer Vermieterin hergezogen ist. Offensichtlich ein völliges Ungeheuer, schlägt aus wie ein Maultier. Miranda kann ihn nicht ausstehen.«
    Adrian hob die Augenbrauen.
    »Du hast ihr also noch nichts von Chloe und dem Baby erzählt?«
    »Ach komm.« Greg klang verärgert. »Wie kann ich das?«
    »Sie sollte es wissen«, meinte Adrian.
    »Warum?«
    »Warum? Weil sie verdammt sauer werden wird, wenn sie es herausfindet und du es ihr nicht erzählt hast.«
    Greg sah ihn mitleidig an.
    »Das wird sie aber nicht, oder? Es gibt keinen Grund, warum sie es herausfinden sollte. Ich kann dir doch trauen, dass du den Mund hältst, oder?«
    »Nun ja, ja, aber …«
    »Schau«, sagte Greg brüsk, »was mit Chloe passiert ist, war doch nicht meine Schuld, oder? Warum also sollte ich jetzt leiden? Warum sollte ich der sein, der allen Schaden hat?«
    »Das weiß ich doch. Ich frage nur, warum du Miranda es nicht erzählst, damit sie es auch weiß.« Adrian trank einen großen Schluck Bier und wunderte sich über die Lage, in der er sich befand; moralische Höhenflüge waren für ihn unvertrautes Gelände. Wahnsinn, demnächst würde er eine Beratungstätigkeit anfangen!
    Doch Greg war weniger amüsiert.
    »Ach, ist ja toll. Ich bekomme eine Lektion erteilt von dem Typen, dessen Frau ihn verließ, weil er in seiner Freizeit für England trank und die Hälfte der Bardamen von Battersea vögelte.«
    »In Ordnung«, erwiderte Adrian beleidigt. »Du musst meinen Rat ja nicht annehmen.«
    »Na, Gott sei Dank.« Greg entspannte sich und grinste ihn an, gleichzeitig gab er dem Barkeeper ein Zeichen nachzuschenken. »Komm, Ade, mach dir keine Sorgen um mich. Die Situation ist unter Kontrolle. Miranda von Chloe zu erzählen wird sie nicht glücklich machen, oder? Ich weiß, wie Miranda ist, über so was würde sie sich nur aufregen!«
    »Das nehme ich an.« Adrian zuckte die Achseln und verlor das Interesse. Er redete lieber über Fußball.
    »Ich brauche keinen Krach, das ist alles.« Greg fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Du weißt doch, wie die Frauen sind. Was Miranda nicht weiß, kann ihr nicht wehtun.« Er stieß Adrian aufmunternd in die Rippen. »Stimmt’s?«
    Adrian zündete sich eine Zigarette an.
    »Ja.«
     
    Miranda, die am nächsten Sonntag laut und äußerst falsch im Bad sang, fragte sich, wie alt man werden musste, um nicht mehr wegen seines Geburtstags aufgeregt zu sein. Wie lange noch, bevor das Neue

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