Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
daran sich abnutzte, Langeweile einsetzte und sie den Leuten blasiert erzählte: »O nein, nichts geplant, es ist ein Tag wie jeder andere.«
    »Vierundzwanzig heute, vierundzwanzig heute«, jodelte Miranda, drehte mit den Zehen am Heißwasserhahn und schickte einen Schwall von kochendem Wasser über ihre ultracoole, Ray Bans tragende gelbe Plastikente.
    »Noch mehr von dieser Jaulerei«, erklang Bevs Stimme von der anderen Seite der Badezimmertür, »und ich sperre dich da drin ein.«
    »Du bist zu früh!« Miranda setzte sich auf. »Ist Fenn auch hier?«
    Fenn hatte sich angeboten, sie in das Restaurant in Soho zu fahren, doch noch nicht jetzt, oder? Es war erst elf Uhr.
    »Er lässt Leila in Heathrow raus.« Leila, noch ein Supermodel, war Fenns neueste Freundin. »Ich bin früher gekommen, weil ich will, dass du mein Geschenk trägst.«
    Ein Geschenk, das man anziehen konnte! Miranda wurde sofort munter.
    »Ist es ein Paar falscher Brüste?«
    »Sag ich nicht.« Bev klang erfreut. »Du wirst schon runterkommen und es selber rausfinden müssen.«
    Es könnte auch ein Schlag auf den Kopf mit etwas Schwerem sein, dachte Miranda, wenn Bev hörte, was sie ihr zu sagen hatte.
    Ach Mist, es war schrecklich, aber es musste erledigt werden. Sie legte sich zurück ins Bad, atmete tief durch und begann sich seelisch auf die Aufgabe vorzubereiten.
    Wirklich, es konnte aber auch keinen besseren Zeitpunkt geben, oder?
    Es ist mein Geburtstag, erinnerte sich Miranda hoffnungsvoll. Keiner durfte am Geburtstag scheußlich zu einem sein, o nein, das wäre wirklich unaussprechlich gemein. Bev konnte – würde – ihr ihren Tag nicht verderben.
    Miranda tauchte unter, stieß einen Strom von Blasen aus und begann zu zählen. Wenn sie bis dreißig kam, ohne nach Luft zu schnappen, würde Bev ihr vergeben.
    Wahrscheinlich.
    Und wenn ich nicht bis dreißig komme, dachte Miranda, bin ich ertrunken.
    Was auf lange Sicht vielleicht sicherer wäre.
     
    Florence blieb diskret in der Küche, während Miranda Bev hinaus in den von Mauern umgebenen Garten führte.
    »Ich habe dein Geschenk drinnen gelassen«, protestierte Bev, während sie auf ihren hohen Hacken den Abhang hinunterstakste.
    Umso besser, dann kannst du mir damit nicht den Schädel einschlagen, dachte Miranda.
    Laut sagte sie: »Es gibt da was, was ich dir zuerst erzählen muss. Vielleicht hasst du mich dann.«
    »Was?« Bev beäugte sie misstrauisch. »Wenn dein Walkman meine Celine-Dion-Kassette verschluckt hat …«
    »Nein«, unterbrach Miranda hastig, froh, dass keiner mithören konnte. Eine Celine-Dion-Kassette auszuleihen – puh, das war wirklich peinlich.
    »Also, das nicht.« Bev entspannte sich sichtlich. »Was dann?«
    »Greg.«
    »Greg wer?«
    Oh, um Himmel willen …
    »Greg Malone.« Aufgeregt drehte Miranda das Silberarmband an ihrem Handgelenk. »Du erinnerst dich? Der Typ, den du auf Elizabeth Turnbulls Party kennen gelernt und über den du in den letzten zwei Monaten ununterbrochen geredet hast?«
    »Ach ja.« Bev nickte. »Dieser Greg.« Sie runzelte die Stirn. »Ich kapiere es nicht. Was ist mit ihm?«
    Miranda merkte, wie sie rot wurde.
    »Ähem … er ist es, mit dem ich gehe.«
    Sie wurde noch röter.
    Und noch röter unter Bevs ungläubigem Blick.
    »Du meinst …?«
    »Ja! Er ist derjenige welcher«, platzte Miranda heraus. »O Gott, es tut mir so Leid!«
     
    »Na?«, fragte Florence, als Miranda schließlich in der Küchentür erschien. »Soll ich die Polizei rufen? Ist sie mit dem Spaten auf dich losgegangen und hat dich beschimpft?«
    »Das hat sie wirklich.« Miranda betrachtete sehnsüchtig das Tablett mit Räucherlachs- und Käsecreme-Bagels. »Na ja, nicht das mit dem Spaten, aber sie hat mich als Blödmann beschimpft.«
    »Ist das alles? Bedien dich übrigens. Die sind für dich.«
    »Ein Superblödmann. Eine große Schisserin. Und eine taube Nuss«, sagte Miranda, den Mund voll mit Räucherlachs. »Sie konnte nicht glauben, dass ich solche Angst hatte, es ihr zu sagen.«
    »Viel Lärm um nichts also.« Florence griff nach dem Tablett und balancierte es auf ihrem Schoß. »Was habe ich dir gesagt? Das könnte er jetzt sein«, fuhr sie fort, als es an der Tür klingelte.
    Miranda schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich werde ihn erst heute Abend sehen.« Wegen der Bev-Sache hatten sie sich darauf geeinigt.
    Nur, erkannte Miranda frustriert, dass nun, da alles geklärt war, Greg doch hätte kommen können …
    »Stimmt, ist er nicht«, rief

Weitere Kostenlose Bücher