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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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war.
    »… ich komme einfach nicht darüber hinweg, wie leicht es war. Es ist so dumm, ich hätte es schon vor Wochen tun sollen. Bev war super, sie hat es völlig verstanden …«
    »Das ist toll«, antwortete Greg, »aber du hast ja kaum was gegessen.«
    »Tut mir Leid.« Miranda stocherte schwach mit der Gabel an ihrem Thai-Krebs herum. »Immer noch verkatert, nehme ich an. Aber man sieht es doch, oder? Ehrlichkeit ist das beste Vorgehen. Diese ganze Geheimnistuerei völlig ohne Grund. Warum habe ich ihr nicht sofort geradeheraus die Wahrheit sagen können?«
    Sanft beugte sich Greg über den Tisch und nahm ihr die Gabel aus der Hand.
    »Wenn du keinen Hunger hast, lass es. Ich wäre nicht beleidigt. Und ich freue mich wirklich, dass die Sache mit Bev geklärt ist, aber könnten wir jetzt über etwas anderes reden?« Seine grauen Augen legten sich in den Winkeln in Fältchen, während er Mirandas zuckende Finger drückte. »Zum Beispiel über uns?«
    Es ist wie in dem Film
The Stepford Wives
, dachte Miranda, in dem eine Frau plötzlich erkennt, dass alle anderen Frauen in Wirklichkeit Roboter sind. Sie sprach hier mit Greg, doch er war nicht mehr
ihr
Greg. Er war Chloes Mann, Vater von Chloes Baby, und er hatte verkündet, dass er sie verlassen würde, als Chloe entdeckt hatte, dass sie schwanger war.
    »Uns?«
    »Ich will mit dir zusammen sein. Ich will wissen, wann du bei mir einziehst.«
    Trotz allem bekam Miranda einen Kloß in der Kehle. Er war nach außen hin immer noch Greg, das war das Dumme. Er sah gut aus und er liebte sie, und solche Männer traf man nicht jeden Tag.
    O Gott, es war nicht leicht zu erkennen, dass der Mann in deinem Leben – derjenige, den man
kennen gelernt
hatte – ein großer Betrüger war.
    »Du musst nur Vertrauen haben, das ist es«, platzte Miranda heraus. »Absolutes Vertrauen. Wir haben doch keine Geheimnisse voreinander, oder? Denn wenn wir welche haben, sollten wir die jetzt klären. Es ist die einzige Möglichkeit.«
    Greg lächelte. Durch das vorherige Trinken war Miranda blass, doch er dachte, dass sie noch nie schöner gewesen war. Ihre dunklen Augen, groß und leuchtend, strahlten vor Gefühl. Ihr enges, kurzes Kleid passte ihr wie eine zweite Haut. Sie roch phantastisch.
    Und sie war sein, nur sein.
    Auf keinen Fall würde er ihr von Chloe erzählen.
    Auf keinen Fall.
    »Das einzige Geheimnis, das ich habe«, sagte Greg langsam, »ist, wie sehr ich dich liebe. Denn das wirst du nie wissen.«
    Er hob ihre Hand an seinen Mund und küsste sie, gerührt von den Tränen in ihren Augen. Mit der freien Hand nahm er eine kleine Samtschachtel aus seiner Jackentasche.
    Ihr Atem ging schneller.
    »Ist das für mich?«
    »Nein, das ist für die Kellnerin dort drüben mit der orangefarbenen Perücke.«
    Miranda hatte keine Finger mehr, sie hatte fünf Schweinswürstchen an jeder Hand. Ungeschickt kämpfte sie mit dem Deckel. O Gott, das durfte nicht passieren … bitte, bitte, lass es Ohrringe sein.
    Der Deckel sprang auf.
    Es waren keine.
    Nur ein Ring, und nicht einer, den man im Ohr trägt. Tatsächlich nicht mal einer, den man an seinem Finger tragen will, musste Miranda zugeben.
    Fünf winzige Diamanten und ein Smaragd blinkten sie schwach an, eingelegt in ein Gänseblümchenmuster mit einer schrecklichen Goldfiligranarbeit drumherum.
    O Himmel, es gab kein Entkommen.
    Dies war ein echt geschmackloser Ring.
    »Keine Sorge, wenn er etwas groß ist«, beruhigte Greg sie. »Ich kann ihn leicht ändern lassen.«
    Er würde natürlich zu groß sein, da er ihn für jemand anderen gekauft hatte. Doch Chloe hatte immer behauptet, er passe nicht gut neben ihren Ehering; sie hatte ihn einfach nach ein paar Monaten Ehe nicht mehr getragen. Erst nachdem er ausgezogen war, hatte er ihn am Boden seiner Dose für Manschettenknöpfe entdeckt, achtlos aus dem Weg geräumt wie das ungeliebte Spielzeug eines verwöhnten Kindes.
    Ein tadelloser Ring, da konnte man ihn genauso gut benutzen, hatte Greg gedacht. Chloe mochte seinen ausgezeichneten Geschmack nicht zu schätzen gewusst haben, doch er war sich sicher, dass Miranda es täte.
    Das war doch nichts Schlimmes, oder?
    Nein, war es nicht.
    Nichts Falsches daran, dass man sparsam war.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er ist … unglaublich«, meinte Miranda.
     
    Das Küchenfenster stand weit offen, und Florence modernster CD -Player schwankte gefährlich auf dem abschüssigen Fenstersims. Frank Sinatra sang eine Serenade für die

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