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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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toll, wenn es eine olympische Disziplin wäre?«
    »Was – sich zuzusaufen, eine Million Kippen zu rauchen und mit einem Tuch auf dem Kopf einzuschlafen?«
    Miranda lächelte kurz. Er wusste, dass sie das nicht meinte. Er versuchte nur, sie aufzuheitern.
    »Mach es falsch. Mach es völlig falsch jedes verdammte Mal. Ehrlich, ich bin besser darin als alle anderen, die ich kenne.«
    »Komm, das ist nicht …«
    »Wahr? Natürlich ist es wahr«, jammerte Miranda. »Schau dich doch an, ich war überzeugt, du seist verheiratet, und du warst es nicht. Dann bei Greg kam es mir nicht eine Sekunde in den Sinn, dass er verheiratet sein könnte, und er ist es. Na, wie schlau sehe ich nun aus?«
    Da es keine echte Antwort darauf gab, stand Danny auf.
    »Komm rüber zu uns.« Er streckte die Hände aus. »Halt dich an mir fest, und ich zieh dich hoch.«
    »Autsch«, stöhnte Miranda, als er sie hochzog. Ihre Arme, glitschig von Ambre Solaire, hatten einen festen Griff erfordert. »Wie spät ist es?«
    »Vier Uhr?«
    »Schon? O Gott, und Greg kommt um sechs, um mich abzuholen.« Sie kam sich zerbrechlich vor und ließ sich von Danny über den mit Gänseblümchen übersäten Rasen führen.
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Sag ab.«
    »Auf keinen Fall! Ich will ihm sagen, was ich von ihm halte«, entgegnete Miranda bitter. »Dann muss ich ihm jedes Glied einzeln ausreißen. Und wenn das erledigt ist, mache ich ihn fertig.«
    Florence strahlte; das war Himmelsmusik in ihren Ohren.
    »Liebling, endlich wieder bei uns.« Sie tätschelte Miranda die Schulter. »Fühlst du dich jetzt besser?«
    »O ja, viel besser.« Miranda brach auf dem schmiedeeisernen Stuhl neben ihr zusammen. »Zwei Stunden bis zum Raketenstart. Wenn mein Kopf nicht so dröhnen würde, würde ich mein Kung-Fu aufpolieren.«
    Danny, der sich neben Chloe gesetzt hatte, nahm die Sonnenbrille ab.
    »Wir haben die besten Rachemethoden ausgearbeitet. Chloe denkt, du solltest sie an die Tür gehen lassen.«
    »Wie in einem dieser unheimlichen Filme«, erklärte Chloe, »wo ich sage: ›Miranda? Miranda wer? Tut mir Leid, hier wohnt niemand, der so heißt, das ist mein Haus.‹«
    »Gaslight.« Florence klatschte begeistert in die Hände. »Charles Boyer und Ingrid Bergman. So ein guter Film.«
    »Wer hat dir dein Haar geschnitten?«, fragte Miranda, kurz abgelenkt.
    »Liebes, was für eine Frage! Natürlich du, kurz bevor du ohnmächtig wurdest.«
    »Was? Mein Gott, wirklich?«
    Florence lachte schallend. »Während du hackezu warst? Wofür hältst du mich, für völlig gaga? Fenn hat es gemacht.«
    O ja, daran erinnerte sich Miranda jetzt vage. Sie musste vor dem Ende ohnmächtig geworden sein.
    »Es ist toll. Steht dir.«
    Florence spreizte sich; sie wusste es bereits.
    »Egal, wir sind uns nicht so sicher, ob Greg wirklich glauben wird, dass er sich auf etwas gefasst machen muss«, erklärte Chloe Miranda, »aber Danny hat eine andere tolle Idee gehabt …«
    »Schaut mal, findet ihr nicht, dass ihr alle ein bisschen gemein seid?«
    Alle Köpfe drehten sich abrupt in Bevs Richtung. Es herrschte ein kurzes, verblüfftes Schweigen.
    »Seht mich nicht so an.« Bev klang herausfordernd. »Ich sage nur, dass es mir nicht fair scheint. Ihr rottet euch gegen ihn zusammen, weil er Miranda nicht erzählt hat, dass er verheiratet ist, aber sie hat mir auch nicht gesagt, dass sie sich mit Greg trifft, oder?«
    Miranda starrte sie an. Schwang sich Bev tatsächlich zu Gregs Verteidigerin auf?
    »Doch nur weil ich deine Gefühle nicht verletzen wollte!«
    »So?«, entgegnete Bev. »Vielleicht wollte er deine nicht verletzen.«
    »Er hat mich gebeten, zu ihm zu ziehen! Findest du nicht, dass er da das Risiko hätte eingehen müssen?«
    »Schrei mich nicht an.« Bev klang sauer. »Ich sage nur, du hast ihn sehr gemocht. Bis heute Morgen warst du bereit, zu ihm zu ziehen!«
    »Und?«, fragte Miranda.
    »Ich denke, du solltest ihm eine letzte Chance geben, es dir zu sagen, das ist alles. Vielleicht bereitet er sich darauf vor. Schwankt noch, oder so.«
    »Schade, dass er nicht auf dem Dach eines hohen Gebäudes schwanken kann«, hörte Chloe Danny neben sich flüstern.

32
    Das letzte Mal, dass Miranda richtig geschauspielert hatte, war in einer Schulaufführung von
Dr. Dolittle
gewesen. Damals war sie über ihren Schwanz gestolpert und von der Bühne gefallen.
    Nun, als sie auf Teufel komm raus schauspielerte, entdeckte sie, dass so zu tun, als sei man normal, noch viel schwerer

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