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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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einem Traumtypen gespielt. Mit geschlossenen Augen liege ich auf meinem Bett und lasse die Musik auf mich wirken. Und ganz langsam verwandelt sich der smarte Geiger in einen blonden Engel. Unbewusst seufze ich leise auf und wünsche mir nichts sehnlicheres, als dass die Bilder aus meinem Kopf verschwinden. Ich will das nicht mehr. Wieder und wieder an ihn denken. Warum nicht? Weil es einfach immer noch verdammt weh tut. Hoffentlich bringt mich Bulgarien von ihm weg.

Kapitel 8
    Freitagabend, kurz vor halb neun, klingelt es und einen Moment später steht ein grinsender Torben in meinem Zimmer.
    „Hey du“, begrüßt er mich und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
    „Selber Hey, wie geht es dir? Bereit für deinen ersten Auftritt in die schwule Welt?“, grinse ich ihn an und begutachte ihn erst einmal von oben bis unten. Er sieht echt schnieke aus. Schwarze Jeans und ein einfaches graues Shirt, welches allerdings, genau wie die Hose, ziemlich eng anliegt.
    „Und … kann ich so gehen?“, will er wissen und dreht sich einmal im Kreis für mich.
    „Lecker“, schmachte ich und sehe schon die sabbernden Typen im „Fake“ vor mir. „Ich sehe schon, ich werde auf dich aufpassen müssen!“
    „Meinst du?“, fragend sieht er mich an. „Auf jeden Fall siehst du auch ziemlich heiß aus, mein Lieber. Soll ich auch auf dich aufpassen?“
    „Ne. Lass mal“, lache ich, „ich kenn mich da ja ein bisschen aus und weiß die meisten Knaben schon einzuschätzen. Wollen wir los? Ich habe Arne gesagt, dass wir gegen neun da sind. Er will am Eingang auf uns warten. Tim und Tom kommen etwas später.“
    „Okay, Märchenprinz, dann hopp, deine Kutsche wartet auf dich. Ist zwar nur ein klappriger Golf, aber ich hoffe mal, für eure Majestät reicht es“, foppt er mich und hält mir die Tür auf.
    „Werd ja nicht frech, Hase, sonst setzt es was“, gebe ich gespielt böse zurück und lachend gehen wir zu seinem Wagen.
     
    In einer Seitenstrasse dicht beim „Fake“ finden wir, dank der noch recht frühen Abendstunde, sogar einen Parkplatz.
    Ziemlich übermütig laufen wir lachend und Händchen haltend um die Ecke, direkt Arne in die Arme. Der schaut uns verwirrt an.
    „Hab ich irgend etwas verpasst?“, deutet er fragend auf unsere Hände.
    „Ach was“, antwortet ihm Torben, bevor ich in der Lage bin, überhaupt ein Wort zu sagen. „Alles reiner Selbstschutz. Hey, ich bin Torben“, meint er und streckt Arne die Hand entgegen, welche der auch sofort ergreift.
    „Arne, Hallo. Wie? Selbstschutz?“
    Jetzt bin ich schneller. „Torben ist mein Arzt, weißt du, der mit dem Arm. Außerdem begleite ich ihn nach Bulgarien und … er ist einen 100%-ige Hete. Um ihn nicht wie ein Opferlamm der hungrigen Meute vorzuwerfen, eben diese kleine Show hier“, grinsend halte ich unsere Hände hoch.
    „Okay“, kommt es lang gezogen von Arne, „das meiste verstehe ich ja. Nur das mit Bulgarien … scheint irgendwie an mir vorbeigelaufen zu sein. Könnt ihr mich da bitte mal aufklären.“
    „Sicher, Schatz, aber lass uns erst einmal reingehen.“
    Zu dritt betreten wir das „Fake“. Erleichtert schnaufe ich auf, als wir an dem Türsteher vorbei sind. Etwas Schiss hatte ich schon, dass Michael mir Hausverbot erteilen würde. Doch jetzt sind wir drinnen und uns dröhnt laute Musik entgegen. Nachdem unsere Jacken ihren Platz an der Garderobe gefunden haben, ziehe ich meine Freunde, so gut es eben mit einer Hand geht, in den Innenraum.
    „Kommt, ich will tanzen“, schreie ich ihnen entgegen und ergeben begleiten sie mich auf die dafür vorgesehene Fläche, die schon ganz ordentlich besucht ist.
    Ausgelassen gebe ich mich der Musik hin, strecke den Arm in die Höhe, lasse die Hüften kreisen und singe … na ja, ich versuche es zumindest, aus vollem Halse mit. Ich fühle mich einfach nur gut.
    Meine beiden Begleiter streichen schon nach kurzer Zeit die Segel und signalisieren mir per Handzeichen, dass sie was trinken gehen.
    Drei weitere Songs später legen sich zwei Arme um meinen Bauch. In der Annahme, dass es entweder Torben oder Arne ist, lasse ich mich einfach fallen.
    „So anschmiegsam heute, kleiner Kuscheltiger“, raunt mir die Stimme zu und ich drehe mich erschrocken um. Ramme dabei meinen Gips in seinen Bauch. Entsetzt starre ich in Michaels schmerzverzerrtes Gesicht. Geschieht ihm ganz recht. Wie aus heiterem Himmel steht plötzlich Torben neben mir, legt seinen Arm um meine Schulter und haucht mir einen Kuss ins

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