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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Lippen wischt.
    „Leo?“, keucht er auf.
    Doch ich drehe mich um und renne zu meinen Eltern. Ich will nichts von ihm hören, geschweige denn, selber etwas sagen. So lasse ich ihn einfach in der Halle stehen.
     
    Der Flug nach München verläuft ruhig und ohne Turbulenzen. Ganz anders als der nach Bulgarien. Die ganze Zeit halte ich das Häschen fest an mich gedrückt.
     
    Der Tag der Modenschau beginnt ziemlich hektisch. Nach einem schnellen Frühstück, bei dem ich vor Aufregung nicht viel runter kriege, machen wir uns auf, die Räumlichkeiten für die Gala zu besichtigen.
    Ich bin beeindruckt von der Größe und auch von der Dekoration. Daran sieht man mal wieder, dass meine Eltern ziemlich kreative Köpfe sind. Denn der größte Teil ist auf ihrem „Mist“ gewachsen. Überall flimmern Herzen und auch die Schaukel für den Engel hängt. Weiße und rote Rosen stehen in großen Kübeln und es ist wirklich beeindruckend. Hinter der Bühne sieht es ganz anders aus. Hier herrscht das reinste Chaos. Überall stehen Ständer mit Klamotten und Schuhen, Taschen, Hütte. Schminktische stehen dazwischen und langsam kommt Leben in die Bude. Stylisten und Maskenbildner wuseln um die Models rum, machen ihnen die Haare und „malen“ sie an. Faszinierend betrachte ich diesen Taubenschlag.
    „Leo, kommst du“, winkt mir Bianca zu. Und auf einmal wird mir klar, dass ich dieses Mal mit dazu gehöre. Zügig bahne ich mir einen Weg.
    „Hey, setz dich bitte hin. Ich werd dir jetzt die Haare machen. Wie sieht es aus mit der „Kriegsbemalung“? Darf ich mich an dir austoben?“, grinst sie mich an.
    „Kriegsbemalung?“, schlucke ich und sehe sie wenig begeistert an, was sie leise kichern lässt.
    „So schlimm wird es nicht. Aber ein kleines bisschen wollen wir dich schon anhübschen.“
    Schulterzuckend gebe ich mein okay. Sie wird schon wissen, was sie macht. Also gebe ich mich in ihre fachmännischen und erfahrenen Hände. Es dauert nicht lange und ein ganz anderer Leo lächelt mir aus dem Spiegel entgegen.
    „Wow, Bianca, dass sieht ja echt klasse aus“, gebe ich begeistert zu.
    „Ach Leo, ich hab doch nur einen heißen Mann noch etwas heißer gemacht“, grient sie mich an.
    Verlegen lächle ich zurück. „Danke.“
    „Dafür nicht. Ich sag doch nur die Wahrheit.“ Ich sitze noch ein wenig bei ihr und wir feixen etwas rum.
    Plötzlich erschallt ein lautes Klatschen im Raum und alles ist still.
    „Guten Tag erst einmal. In einer Stunde beginnt die Schau. Die Abläufe sind euch bekannt. Falls dennoch jemand unsicher sein sollte … ein Plan hängt hier vorne an der Wand. Ihr werdet jetzt gleich eingekleidet. Geht vorher noch einmal auf die Toilette, esst und trinkt eine Kleinigkeit. Wenn ihr von der Bühne kommt, habt ihr genug Zeit zum Umziehen. So, dann wünsch ich uns viel Erfolg und gutes Gelingen. Toi! Toi! Toi!“
    Unter Beifall verabschiedet er sich und ich kann ihn gerade noch erwischen, weil mir die Frage nach meinem Partner doch auf der Zunge brennt.
    „Pa, warte mal.“
    „Sorry Leo, aber ich muss. Deine Mutter schlägt sich draußen mit den Reportern und Journalisten rum. Da kann ich sie nicht alleine lassen. Wir sehen uns nachher.“ Mit diesen Worten lässt er mich einfach stehen.
    Na toll, dann mach ich mich eben selber auf die Suche!
    Doch nirgends kann ich ein fremdes Gesicht erblicken. Die Mädels interessieren mich nicht wirklich. Und bei den Männern … Da hinten stehen Stefan und Daniel und unterhalten sich sehr angeregt. Und Norman zickt mit Bianca rum, weil seine Haare angeblich nicht richtig sitzen. Er ist wirklich eine absolute Diva. Aber eine heiße! Dann stehen links neben mir noch zwei, die ich auch schon flüchtig kenne. Nach einem weiteren Blick in die Runde zucke ich ergeben mit den Schultern. Dann eben nicht. Wenn er da sein sollte, dann werde ich ihn ja spätestens auf dem Steg sehen. Und auf der Party nachher.
    In aller Ruhe ziehe ich mich um. Zu einem cremefarbenen Leinenanzug trage ich ein dunkelbraunes Hemd, welches meine Augenfarbe widerspiegelt. Braune Sneaker runden das Gesamtbild ab.
    Meine erste Partnerin wird Marietta sein. Eine quirlige Blonde, die ich schon kenne. Sie trägt ein rotes Leinenkleid mit kleinen weißen Punkten. Dazu einen breiten weißen Gürtel und ebenfalls weiße Riemchensandalen. Ein breitrandiger Strohhut mit passender rot-weißer Schärpe und fertig ist das erste Pärchen.
    „So ihr beiden, raus mit euch“, schiebt Pa uns ziemlich unsanft durch

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